
Digitale Tafeln und Beamer, Unterricht am Tablet und ein Stundenplan, der nur noch online genutzt wird. Die Digitalisierung hat längst Einzug in den Bereich Schule gehalten. Während viele Schulen im Landkreis Würzburg bereits sehr gut ausgestattet sind, hat es in der Stadt Würzburg etwas länger gedauert.
"Als ich 2020 meinen Amtseintritt hatte, gab es einen 'Wildwuchs der digitalen Infrastruktur'", beschreibt Schulbürgermeisterin Judith Roth-Jörg auf einer Pressekonferenz im Grafeneckart die damalige Situation. Mit einer hauptamtlichen Mitarbeiterin, die sich aufs Thema Digitalisierung fokussiert hat, habe sie begonnen. Heute seien vier Stellen geschaffen, verkündet sie nicht ohne Stolz. "Wir haben viel aufarbeiten müssen und viel Geld in die Schaffung der Infrastruktur gesteckt." Insgesamt etwa über 26 Millionen Euro investiert die Stadt in die Digitalisierung der Schulen, nach Abzug der förderfähigen Kosten liege der Eigenanteil bei etwa zwölf bis 13 Millionen Euro.

Enge Zusammenarbeit mit den Würzburger Schulen
Um den Weg geordnet und strukturiert zu begehen, habe man in Zusammenarbeit mit den Schulen in Zukunftswerkstätten einen Medienentwicklungsplan erarbeitet. "Er zeigt uns, wie wir unsere Schulen in der digitalen Welt weiter stärken können", erklärt Roth-Jörg. Vieles sei in der Domstadt schon erreicht worden, so beispielsweise der Ausbau einer digitalen Infrastruktur mit Glasfaseranschlüssen. Zudem sei ein Großteil der Schulen mit digitalen Geräten wie Tafeln und ähnlichem ausgestattet. Ein weiterer Fokus liege auch auf der Förderung der digitalen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern, schildert Roth-Jörg.
Was Tablets oder Notebooks für die Kinder und Jugendlichen angeht, werden diese nach dem Plan der "Digitalen Schule der Zukunft" des bayerischen Kultusministeriums bezuschusst. Die Geräte sollen von den Erziehungsberechtigten erworben werden und befinden sich dann auch in deren Eigentum.
Die Finanzierung werde mit einem staatlichen Zuschuss in Höhe von maximal 350 Euro pro Gerät unterstützt, so die Bürgermeisterin. Für geringverdienende Eltern werde es weitere Möglichkeiten der Unterstützung geben, versichert sie.

Digitales soll an Bedürfnisse der Schulform angepasst werden
Wie Daniela Schuster, Fachbereichsleiterin Schule der Stadt Würzburg, weiter ausführt, habe es bei der Ausarbeitung des Medienentwicklungsplans eine enge und konstruktive Zusammenarbeit mit den Schulen gegeben, bei der die Bedürfnisse der jeweiligen Schulen mit in den Vordergrund gerückt wurden. In persönlichen Gesprächen mit den Schulleitungen sei deutlich geworden, dass eine flächendeckende WLAN-Versorgung von einem Großteil der Schulen als drängendstes Problem angesehen wurde.
Es habe sich auch gezeigt, dass es je nach Schulart - ob Grundschule, Gymnasium, Realschule, Mittelschule oder berufliche Schule - verschiedene Ansprüche oder Anliegen an die digitale Transformation gebe. Darauf solle Rücksicht genommen werden. So bekomme eine Grundschule beispielsweise eine andere - an sie angepasste - Ausstattung als ein Gymnasium oder eine Realschule. Priorität hätte die Ausstattung der staatlichen beruflichen Schulen und der Gymnasien gehabt, dann folgten die weiteren Schulen.
Klar sei, "dass der Weg hier nicht zu Ende ist, der Medienentwicklungsplan dient nicht nur als strategisches Dokument, sondern auch als lebendiger Begleiter, der kontinuierlich überprüft und weiterentwickelt wird", so Roth-Jörg. Großes Zukunftsthema sei dabei auch die Künstliche Intelligenz (KI).