
Ochsenfurt auf dem Weg zur "Solar City"? Freifeld-Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtgröße von rund 200 Hektar sind derzeit in Ochsenfurt und seinen Stadtteilen geplant oder bereits genehmigt. Das entspricht rund drei Prozent der gesamten Gemarkungsfläche. Die Obergrenze, die der Ochsenfurter Stadtrat für die Nutzung durch Photovoltaik (PV) festgeschrieben hat, ist damit bereits nahezu erschöpft. Den Anfang macht der Bürgersolarpark Darstadt, mit einer Gesamtfläche von rund 90 Hektar verteilt auf zwei Standorte das größte und zugleich umstrittenste Vorhaben. Jüngst wurde dort der offizielle erste Spatenstich gefeiert. Tatsächlich haben die Montagearbeiten bereits Anfang September begonnen.
Für Planung und Bau zeichnet der Projektentwickler MaxSolar mit Sitz in Traunstein verantwortlich. Hauptinvestor und späterer Betreiber des Solarparks ist die Bürgerenergiegenossenschaft Inn-Salzach (EGIS) mit Sitz in Neuötting. Über die EGIS sollen sich auch Bürgerinnen und Bürger aus Ochsenfurt am Solarpark in Darstadt beteiligen können, und zwar schon mit Anteilen von 150 Euro. Die Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung war eine der Bedingungen, die die Stadt Ochsenfurt an die Genehmigung der Anlage geknüpft hat.
Solarpark soll rechnerisch Strom für 22.500 Haushalte liefern
Die größere Teilfläche im Norden des Ortsteils umfasst 37 Hektar Modulfläche und soll einmal bis zu 50 Megawatt (MW) Strom liefern. Die südliche Teilfläche mit 17 Hektar Modulfläche entfaltet eine Spitzenleistung von 20 MW. Die Restfläche stehe zur Eingrünung und für Ausgleichmaßnahmen zur Verfügung, unter anderem zum Schutz des Feldhamsters. Rechnerisch könne der Solarpark etwa 22.500 Haushalte mit sauberem Strom versorgen, sagt Elke Hanel, Mitglied der Geschäftsleitung bei MaxSolar - rund viermal so viele wie die Stadt Ochsenfurt zählt.
Bis es so weit ist, müssen allerdings noch Tausende von Stahlprofilen in den Boden gerammt werden, an denen insgesamt 115.000 Solarmodule befestigt werden, sagt Projektentwickler Niklas Scharfenberg von MaxSolar. Der erzeugte Gleichstrom wird über Wechselrichter und Transformatoren in Wechselstrom mit 30.000 Volt umgewandelt und über eine 19 Kilometer lange Erdkabel-Trasse zum Umspannwerk Stalldorf geleitet. Über einen weiteren Trafo wird der Strom dort ins 110-kV-Verteilnetz eingespeist. Die Gesamtinvestition beziffert MaxSolar mit rund 40 Millionen Euro. Mitte nächsten Jahres soll der Solarpark ans Netz gehen. Die geplante Nutzungsdauer beträgt 30 Jahre.

"In der gesellschaftlichen Aufgabe, die Energiewende voranzubringen, hat sich die Stadt Ochsenfurt vorbildlich positioniert", meinte Bürgermeister Peter Juks (UWG) in seinem Grußwort. Grundlage dafür sei ein Grundsatzbeschluss, den der Stadtrat bereits vor vier Jahren gefasst hat. Unter anderem ist darin die Nutzung minderwertiger Flächen vorgeschrieben, um Konflikte mit der landwirtschaftlichen Nutzung zu vermeiden. Maximal 70 von 100 Bodenpunkten darf der Ertragswert der beanspruchten Äcker betragen. Im Solarpark Darstadt Nord liege die Bonität bei unter 65 Bodenpunkten, sagt Heiner von Zobel, einer der beteiligten Grundstückseigentümer.
Solarflächen wurden angepasst, um nicht mehr einsehbar zu sein
Bereits 2019 seien die ersten Pachtverträge geschlossen worden, sagt Elke Hanel. 2020 schlossen sich mehrere Darstadter zu einer Bürgerinitiative gegen die Anlage zusammen. Ihre Kritik richtete sich vor allem gegen den gewählten Standort und die Einsehbarkeit vom Siedlungsgebiet aus. In einer Überarbeitung der ursprünglichen Pläne sei MaxSolar den Forderungen so weit wie möglich nachgekommen, betont Hanel. So sei die nördliche Teilfläche nun weiter von den Wohnhäusern entfernt und dank einer natürlichen Geländekuppe und der geplanten Eingrünung nicht mehr einsehbar. "Es war uns sehr wichtig, hier die unterschiedlichen Interessen zusammenzubringen", sagt Hanel.
Befürchtungen, wonach es durch den Solarpark zu unnötiger Flächenversiegelung komme und dadurch das Risiko von Überschwemmungen nach Starkregen steige, hatte MaxSolar bereits im Vorfeld zerstreut. Lediglich die zur Bewirtschaftung nötigen Wege würden befestigt. Durch die extensive Bewirtschaftung könnten die Fläche sogar mehr Regenwasser aufnehmen als herkömmliche Äcker.
Auf Düngung und Pflanzenschutz soll im Solarpark verzichtet werden
Auf Düngung und Pflanzenschutz werde innerhalb des Solarparks vollständig verzichtet, sagt Projektentwickler Scharfenberg. Mäharbeiten bleiben auf ein Minimum begrenzt. So sei sichergestellt, dass auch Insekten, Vögel und Kleinsäuger profitieren. "Schafbeweidung wäre für uns die absolut liebste Variante", sagt Scharfenberg. Doch die Schwierigkeit läge wohl darin, einen Schäfer zu finden.
Vom ökologischen Nutzen ist auch stellvertretende Landrätin Karen Heußner (Grüne) überzeugt. Mehrere Studien hätten inzwischen bewiesen, dass Solarparks Wildtieren einen relativ geschützten Lebensraum bieten und die Artenvielfalt fördern. "Ich hoffe, dass wir irgendwann auch den letzten Zweifler noch überzeugen können", so Heußner.
Wenn es den Strom auf dem Strommarkt billig gibt, dann sollte man auf solche Anlagen verzichten und den (Atom-)Strom halt irgendwoher "billig" beziehen.
Realität ist, dass wir Überproduktion billig verkaufen, verschenken oder sogar Abnahmeprämien bezahlen. Dagegen bei Nacht und bei ungünstigen Wetterlagen den Strom auf dem Strommarkt teuer beziehen.
Diese Art Energiewende hat den Mangel, dass an keine Speichermöglichkeiten gedacht wurden.
Die Landschaft mit Windrädern und PV-Anlagen zupflastern und trotzdem noch "billigen" Strom zu importieren ist Dilettantatismus.
"Demnach waren 2023 24 Prozent des importierten Stroms beziehungsweise 16,6 Terawattstunden Atomstrom. Das sind 3,6 Prozent der Last, also des Stromverbrauchs."
"Da muss man dazu sagen, dass der Import ja hauptsächlich im Sommer zustande kommt und das ist ja dann mehr oder weniger überschüssiger Strom aus Frankreich", ergänzt Burger. Frankreich habe laut Burger im Sommer immer zu viel Strom, "weil die Kernkraftwerke schlecht regelbar sind".
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ein-jahr-atomausstieg-deutschland-100.html
Norbert Heßdörfer
Wer nicht komplett ignorand ist und sich dafür interessiert hier ein Beitrag für Focus.de
https://www.iwkoeln.de/presse/in-den-medien/andreas-fischer-die-wahrheit-hinter-deutschlands-import-rekord-beim-strom.html
Und wers rechtssicher und genau mit Zahlen möchte hier die Antwort auf eine AfD Anfrage im Bundestag.
https://www.bundestag.de/resource/blob/1015820/ee509c9e357de6a29406ca66c5f6d9a8/WD-5-087-24-pdf.pdf
Immer mehr erneuerbare Grossanlagen vermarkten Ihren Strom selbst, am Ausschreibungsverfahren vorbei. Heisst die bekommen keinen festen Preis mehr gezahlt, sonder suchen , bzw haben Abnehmer für die Energie. Von Eigenverbräuchen, privat und gewerblich ganz zu schweigen. Der Res Atomphantastereien ohne Belege. Wo stehen denn diese AKWS?
Gerald Endres
Das müsste aber auch nicht sein. Wir regeln nämlich gut 3% unserere erneuerbaren ab und bezahlen dafür, wegen fehlender Leitungen! Kosten Redispatch im Q2/24 ca550Mio€, Tendenz langsam fallend. Dieser Strom könnte exportiert werden oder zu uns Verbrauchern im Süden kommen.
Danke dafür, an Seehofer, Aiwanger und Söder, das Sie Jahrelang den Netzausbau verzögert und verteuert haben.
Jede Windkraftanlage im Süden verringert übrigens auch diese Kosten. Auch dort waren die Herren über lange Jahre nicht untätig.
Der Stromkunde zahlts ja.
https://www.smard.de/page/home/topic-article/211784/215138
Wir zahlen sehr wohl manchmal für exportierten Strom und für den Import am Abend bis zu 200-300€/MWh.
Vor dem Bau von Sonnen- und Windkraftwerken waren im Jahr 5-10 Eingriffe (Redispatchmassnahmen) pro Jahr nötig um das Stromnetz stabil auf 50Hz zu halten, jetzt sind es Tausende. Jeder Eingriff birgt eine Ausfallgefahr und kostet Geld. Natürlich gibt es einen europäischen Strommarkt, aber das Ausland hat eben noch genügend Kern- Gas- und Kohlekraftwerke.
Ok, die neuen Kernkraftwerke sind noch in der Planung, es wurde bei uns versäumt rechtzeitig in die Entwicklung zu investieren.
Norbert Heßdörfer
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/atomenergie-strom-frankreich-100.html
Selbst China hat sich aus seinen Atombeteiligungen von Großbritannien zurückgezogen.
https://www.fr.de/wirtschaft/atomkraft-in-grossbritannien-teurer-rueckzieher-bei-akw-hinkley-point-92733370.html
Da lobe ich mir die Wertschöpfung im Inland bei den Erneuerbaren Energien, statt vorwiegend autokratischen Staaten Geld für fossile Rohstoffe in den Rachen zu werfen. Wie zb. zuletzt über 40 Prozent für Gas von Russland.
Es liegt doch nicht an Deutschland, das es auch im Ausland die "neuen" Atomkraftwerke immer noch nicht gibt und alle Staaten - vorwiegend China und Russland - weiterhin konventionelle AKWs bauen wollen.
Durchschnittlich verkaufen wir den Strom für etwa 55€!MWh, also 5,5Cent/kWh ins Aussland. Sie behaupten er würde verschenkt.
Redispatch findet vor allem wegen fehlender Leitungen statt, und dafür sind unfähige Politiker der vorrangegangenen Regierungen in Deutschland und vor allem Bayern verantwortlich, die hoer aktiv dagegengearbeitet haben.
Sie sollten bei SMARD.de sich mal über die Startseite hinaus informieren. Dann verstehen Sie vielleicht, was sie für Blödsinn verbreiten.
Die Anzahl der Neu gebauten, oder in Bau befindlichen AKWs ist überschaubar, ich sehe da keine Wunderreaktoren! Eher Pleiten, Pech und Pannen.
Ich hab da noch von keinem (produktiven) Reaktor gehört. Können Sie da bitte Beispiele nennen.
Einwände wurden nicht berücksichtigt bzw der Bauantrag beim LRA solange liegen gelassen bis es automatisch als genehmigt zählte. Ich bin nicht gegen Freiflächen PV allerdings ist in Darstadt der Weg zur Genehmigung sehr undurchsichtig.
Beim Motiv handelt es sich um die sehr beliebte Fortsetzung frühkindlicher Aktivitäten im Sandkasten. Es werden neue Schaufeln eingesetzt, ein Sandhaufen wir angekarrt und dann kämpfen VIP's und andere beim eine Schaufel voll Sand oder lockeres Erdreich in die Luft werfen und fallen lassen um die besten Plätze. . Denkbar wäre, dass die "Spaten-Stecher" ihre Zeit auch mit sinnvolleren Betätigungen verbringen - oder nicht ? Das Motiv hält sich über die Jahrzehnte bei stark ausgeprägter Null-Aussagekraft ......
Auch zunehmend mehr Batterienspeicher - mehr als 1, 5 Millionen in Deutschland - zusätzlich zur PV-Anlage auf dem Dach verringern die Abhängigkeit.
Vielleicht auch zunehmend Ideen wie
https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/solar-wasserstoff-system-so-laesst-sich-ueberschuessiger-sonnenstrom-fuer-den-winter-speichern-art-10981932
Man/Frau bitte die Kirche im Dorf lassen. Laut Bayerischen Staatsministerium gab es letztes Jahr in Bayern den höchsten Zubau von PV auf 1.500 ha Freilandflächen. Das sind gerade mal 0,02 Prozent der bayerischen Landfläche (70.000 qkm)
Vielleicht sollte man sich eher Gedanken über die Nutzung von über 60 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche für Tierfutter machen?
https://www.landwirtschaft.de/tier-und-pflanze/pflanze/nutzpflanzen-allgemein/was-waechst-auf-deutschlands-feldern
https://www.stmwi.bayern.de/landesentwicklung/raumbeobachtung/daten-zur-raumbeobachtung/flaechennutzung-flaechenverbrauch/