Auf der Bühne zu stehen, ist für Adrian Brunn nichts Neues. Dass ihm dabei nicht nur ein Saal voller Faschingsbegeisterter zu sieht, sondern auch mehrere Kameras auf ihn gerichtet sind, schon. Der 13-Jährige aus Ochsenfurt ist quasi mit dem Fasching aufgewachsen. In diesem Jahr ist er zum ersten Mal als Büttenredner in der Sendung "Fastnacht in Franken – jung und närrisch" im Bayerischen Rundfunk zu sehen.
"Ich war schon aufgeregt", sagt Adrian Brunn im Gespräch mit dieser Redaktion über die Aufzeichnung, die bereits am 9. Februar in Veitshöchheim stattgefunden hat. Zwar sei vieles genauso, wie bei klassischen Prunksitzungen abgelaufen, doch mit einem Auftritt ins Fernsehen zu kommen, sei eben doch etwas Besonderes. Bei der Jugendversion der bekannten "Fastnacht in Franken", die früher den Namen "Wehe, wenn wir losgelassen" trug, stehen statt erfahrenen Kabarettisten und Tänzern Kinder und Jugendliche auf der Bühne.
Ines Procter gab wertvolle Ratschläge
Dabei hat Brunn nicht nur andere junge Talente getroffen, sondern auch drei bekannte Faschingsstars. Michl Müller, Sebastian Reich und Ines Procter waren ebenfalls bei der Sendung dabei, um dem närrischen Nachwuchs mit Ratschlägen zur Seite zu stehen.
Patin von Adrian Brunn war dabei Ines Procter. "Sie hat mir vor dem Auftritt noch gute Tipps gegeben. Zum Beispiel, wie ich etwas besser betonen kann", lobt der 13-Jährige das Coaching. In seiner Rede nimmt er die leidvollen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler während der Pandemie und mangelhafte Digitalisierung aufs Korn. "Thema ist, dass die Technik in der Schule nie gut funktioniert", sagt Brunn, der selbst das Gymnasium in Marktbreit besucht. Allerdings sei die Büttenrede nicht speziell auf seine eigene Schule gemünzt.
Die Büttenrede ist eine Gemeinschaftsarbeit
Hilfe beim Schreiben bekommt er von seiner Mutter Silvia Brunn. "Adrian kommt das ganze Jahr über mit einzelnen Ideen zu mir. Ich schreibe die dann auf und mache einen groben Entwurf", sagt sie. Conni Leimeister aus dem Ochsenfurter Carnevals Club (OCC) helfe dann, das Ganze in Reimform zu bringen. "Es ist quasi eine Gemeinschaftsarbeit", sagt Brunn. Allerdings solle die Büttenrede am Ende natürlich inhaltlich zu ihrem Sohn passen.
Ein Faschingsneuling ist Adrian Brunn dabei nicht. Stattdessen ist er schon seit Jahren im OCC aktiv – erst in der Purzelgarde, dann beim Jugendshowtanz, jetzt in der Bütt. In diesem Jahr habe er abgesehen von der Prunksitzung in Ochsenfurt etwa schon in Altertheim und Remlingen oder bei der Narrennachwuchssitzung in Kitzingen auf der Bühne gestanden, so das Nachwuchstalent.
Auf die Idee, sich für die Sendung "Fastnacht in Franken – jung und närrisch" zu bewerben, sei er 2021 dank eines Workshops für junge Büttenredner des Fastnacht-Verbands Franken gekommen. "Dort meinten sie, ich könnte ganz gut reinpassen", sagt Brunn. Und es hat geklappt. Wenn auch mit Verzögerung, denn eigentlich sei sein Auftritt bereits für 2022 geplant gewesen. Doch wegen der Corona-Pandemie musste die Veranstaltung ausfallen.
Wie es für Adrian Brunn weitergeht
Die Leidenschaft für den Fasching gilt nicht nur für Adrian Brunn, sondern für die ganze Familie. Sie sei selbst auch beim OCC aktiv, sagt Silvia Brunn. Adrians Schwester Helena tanzt außerdem in der Juniorengarde des Vereins.
Ob er später einmal in der Kultsendung "Fastnacht in Franken" auf der Bühne stehen wolle, wisse er noch nicht, sagt Adrian Brunn: "Ich habe kein spezielles Ziel mit dem Fasching." Trotzdem dürften Faschingsfans in Zukunft noch öfter die Gelegenheit haben, ihren Sohn auf der Bühne zu sehen, verrät seine Mutter. "Wir sammeln schon Ideen für eine Büttenrede fürs nächste Jahr."
Sendetermin: "Fastnacht in Franken – jung und närrisch" wird am Sonntag, 19. Februar, von 18.45 bis 20 Uhr im BR ausgestrahlt.