"Wir machen nicht weiter." Nach acht Monaten Mediation sehen die wegen Lärmbelastung klagenden Nachbarn der Freilichtbühne in Sömmersdorf keinen Sinn mehr in einer Fortsetzung der Gespräche mit dem Landratsamt Schweinfurt und dem Passionsspielverein Sömmersdorf. "Es gab keine wirklichen Fortschritte", begründet Klaus Markert, Sprecher der Klägerseite, den Ausstieg aus den Güteverhandlungen.
Das beklagte Landratsamt, das den Millionen schweren Umbau der Spielstätte genehmigt und mehrfach auch finanziell unterstützt hat, äußert sich dazu nicht. Das Mediationsverfahren sei formal noch nicht beendet, weshalb weiterhin die Verpflichtung zum Stillschweigen gelte, teilt Pressesprecher Andreas Lösch mit.
Auch der Passionsspielverein, der als Betreiber der Spielstätte zur Mediation beigeladen war, möchte nichts dazu sagen. Der Vorstand will zuerst seine Mitglieder über die neue Entwicklung informieren. Laut Vorsitzendem Norbert Mergenthal sei der Verein aber weiterhin an einer Fortsetzung der Mediation und einvernehmlichen Lösung interessiert.
Ob Fortgang oder Beendigung der Mediation wird nun das Verwaltungsgericht Würzburg entscheiden. Es hat den Beteiligten noch einmal eine Frist zur Stellungnahme bis Mitte November eingeräumt.
Seit Jahren schon schwelt der Streit wegen der Lärmbelastung durch die Freilichtbühne. Rechtlich wehren sich die Anwohnerinnen und Anwohner gegen die Bauerlaubnis für das Zeltmembrandach über dem Zuschauerraum, das das Landratsamt genehmigt hat. Eigentlich aber wehren sie sich gegen Veranstaltungen außerhalb der nur alle fünf Jahre stattfindenden Passionsspiele. Sie fordern vom Gericht, das Landratsamt Schweinfurt zu verpflichten, bauaufsichtlich gegen den Passionsspielverein einzuschreiten und entsprechende Lärmschutzmaßnahmen anzuordnen. In der vom Gericht vorgeschlagenen Mediation sollte nun erst einmal außergerichtlich nach einer einvernehmlichen Lösung gesucht werden.
Kompromissvorschlag unterbreitet
Laut Klaus Markert hatten die Anwohnerinnen und Anwohner einen Kompromissvorschlag unterbreitet, "der weit über das rechtlich Erlaubte hinausgeht". Nämlich im Passionsjahr neben den maximal zulässigen 18 Aufführungen auch uneingeschränkt den Probenbetrieb auf dem Theatergelände zu tolerieren, dessen Belastung noch höher als die Veranstaltungen selbst sei. Als Gegenleistung wolle man in den Jahren dazwischen Ruhe haben. Von der anderen Seite hingegen sei "fast nichts gekommen", bedauert Markert.
Was passiert nun mit dem von allen Seiten propagierten "Leuchtturmprojekt" für die Region, wenn es keine Einigung gibt? "Landrat Florian Töpper steht in aller Klarheit hinter den Leistungen des Passionsspielvereins für die fränkische Kultur und bejaht die Bedeutung der Passionsspiele nicht nur für die Dorfgemeinschaft Sömmersdorf, sondern für den gesamten Kulturraum Landkreis Schweinfurt", teilt das Landratsamt auf Nachfrage mit.
Der Landkreis Schweinfurt habe in den Jahren seit 2013 die Umbaumaßnahmen an der Spielstätte mehrfach finanziell unterstützt, um dem zentralen Stellenwert und der Bedeutung des Vereins als überregional bedeutsamem Kulturträger im Landkreis Rechnung zu tragen. "Die baulichen Maßnahmen dienten insoweit gerade auch dazu, die überregionale Strahlkraft der Passionsspiele weiter zu erhalten und zu stärken", heißt es. Zudem gehe der Landkreis davon aus, dass es über die Passionsspiele hinaus auch künftig genehmigungsrechtlich zulässige Nutzungen für die Freilichtbühne geben werde.
Er unterhält sich in seiner Blase via telegram.
Mutti glotzt RTLII.
Der Nachwuchs vergammelt.
Grüss Gott im Bayernland!
Wir degenerieren unsere Dörfer zu reinen Schlafstätten.
Gut Nacht, fränkische Kultur!
Es sieht leider nicht so aus, dass Herrn Markert, der hier maßgeblich das Wort führt, an einem Kompromiss Interesse hat, denn das was er hier schreibt ist doch schon der Status Quo! Er sollte sich auch die Frage stellen, was eher war? Sein Zuzug oder die Passion?
Und es geht hier um die Weiterentwicklung und um die Menschen die hinter den Projekten stehen! Um die, die sich einbringen in die Gesellschaft in die Gemeinschaft und etwas für die Allgemeinheit bewegen wollen!
Kompromissbereitschaft sieht daher vollkommen anders aus!
Das ist mir klar!
Meine Antwort bezog sich auf die "Gönnerhafte Geste" von Herrn Markert für die Passionsspiele und die Proben!
Der Rest in der Zeit dazwischen wird kategorisch abgelehnt!
Hier gibt es keinen Kompromiss und kein Entgegenkommen dieser Minderheitsgegner!
Einer bzw einige Wenige diktieren einen Ort, einen Landkreis! Beeinflussen und würgen das gesellschaftliche, kulturelle und soziale Leben ab!
Wenn das so schlimm ist, warum zieht er denn nicht einfach weg?