
Die Schweinfurter Linke übt in einer Pressemitteilung scharfe Kritik an den Plänen des Automobilzulieferers ZF, den tschechischen Logistikstandort Ostrov auszubauen. "Diese Entscheidung zeigt erneut, wie die Profitgier großer Konzerne und die Dominanz von Renditeerwartungen über soziale Verantwortung und langfristige wirtschaftliche Stabilität gestellt werden", erklären die Kreisvorsitzende und Bundestagskandidatin Agnes Conrad und ihr Co-Vorsitzender Wolfgang Gutgesell in der Mitteilung.
Erst kürzlich hatte der Konzern die Neuausrichtung seines Aftermarket-Bereichs verkündet. Teile der Belegschaft in Schweinfurt hatten die Entscheidung verurteilt und gemeinsam mit der Gewerkschaft IG Metall zu Protesten aufgerufen. Die Arbeitnehmer befürchten, dass durch diesen Schritt mittelfristig mehr als 120 der aktuell 886 Stellen im Schweinfurter Werk wegfallen könnten. Über die Ersatzteil- und Servicemarke vertreibt ZF unter anderem Ersatzteile und Kupplungen an Werkstätten und größere Autobauer.
Schweinfurter Linke: Mitbestimmung bei entscheidenden Fragen oftmals verwehrt
Aus Sicht der Linke seien Betriebsräte und Gewerkschaften die einzigen, die das Prinzip der unternehmerischen Verantwortung ernst nehmen würden. Obwohl diese unmittelbar von den Folgen derartiger Entschlüsse, wie Lohndumping oder Arbeitsplatzverlust, betroffen seien, bleibe ihnen die Mitbestimmung bei "entscheidenden wirtschaftlichen Fragen oftmals verwehrt", so die beiden Vorsitzenden.
Die Bundestagskandidatin Agnes Conrad fordert deshalb eine "verbindliche Mitbestimmung der Arbeitnehmervertretungen bei wirtschaftlichen Entscheidungen, die Standorte, Arbeitsplätze und ganze Regionen betreffen." Die einseitige Orientierung an kurzfristigen Renditezielen schade nicht nur den Beschäftigten, sondern gefährde auch die wirtschaftliche Stabilität und gesellschaftliche Verantwortung.
Partei will über wirtschaftspolitische Lage in der Region sprechen
Die Globalisierung werde, so Conrad weiter, zunehmend als Vorwand genutzt, um unternehmerische Verantwortung abzubauen und Kosten auf dem Rücken der Beschäftigten zu sparen. "Wenn Unternehmen wie ZF ihre Gewinne maximieren, indem sie Standorte in Niedriglohnländer verlagern, leidet nicht nur die regionale Wirtschaft, sondern auch das soziale Gefüge vor Ort."
Man rufe daher alle Beschäftigten und Gewerkschaften auf, gegen diese Entscheidungen vorzugehen. "Wir stehen geschlossen an der Seite der Belegschaft von ZF Schweinfurt und fordern die Unternehmensführung auf, die Verlagerungspläne zu stoppen und Verantwortung für die Menschen in der Region zu übernehmen", so der Linke-Co-Vorsitzende Wolfgang Gutgesell.
Hinweis: Die Linke lädt am 9. Februar zu einer Diskussionsrunde über die wirtschaftspolitische Lage in der Region ins Naturfreundehaus Schweinfurt ein, mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten von Thüringen, Bodo Ramelow.
Es ist unerheblich, was die Linke von sich gibt, sie sind einfach nicht relevant.
Also was solls, lasst reden. Es wird nicht umgesetzt werden…
Denn unsere Arbeitsplätze sind hochprofital.
Und zweites durch abschätzige Bemerkungen wird ihr Beitrag null inhaltsreicher.
Sie diskutieren hier auf einem sehr sehr niedrigen Niveau.
Und Niveau ist keine Creme!
Wie sagte darauf unsere damalige CDU Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner so schön. Auf das flehen die deutschen Standarts auch für Importware gelten zu lassen. "Das ist doch deren Diversität, deren Umwelt die dort zerstört wird."
Arbeitslosigkeit zerstört auch die Region, mit weniger Kaufkraft mit Unzufriedenheit, mit Armut und der daraus resultierenden Kriminalität.
Es muss doch den Beteiligten klar gewesen sein, dass die Verzögerungen bei der Windstromtrasse und das Abschalten vieler Großkraftwerke auch negative Auswirkungen auf den Industriestandort Schweinfurt haben.
Für Schweinfurt kommt der Ausblick auf die Infrastruktur noch erschwerend hinzu. Für die Logistik der ZF-Ersatzteile, mit Hochregallager direkt am Main, sind die geplanten Brückenbaustellen auch nicht hilfreich.
Was hat jetzt die erfolgreiche Abschaltung der gefährlichen Atomkraftwerke mit der Erweiterung unserer Hochregallager zutun?
Oder mit den Brücken?
Fakt ist die Erweiterung unserer Hochregallager wäre möglich und auch kostengünstig etc. etc.
ZF hat strategisch anders entschieden und wird aus meiner Sicht in Zukunft bereuen, den Tschechien wird von Jahr zu Jahr auch teuerer!
Ich kann das beurteilen, denn ich arbeite seit gut 42 Jahren beim "Handel".
Ob's in Ostrov auch so viel Protest geben wird, wenn wider alles Erwarten doch Schweinfurt präferiert werden sollte? Man weiß es einfach nicht.
Die Globalisierung der Arbeitnehmerinteressensvertretung bleibt hingegen tatsächlich ein Traumschloss. Komisch eigentlich.
Agnes Conrad ist Referentin des Konzernbetriebsrats eines großen Zuliefers.
Warum muss man immer Menschen beleidigen, die ggf. eine andere Sicht auf die Dinge haben?
Ihre Umgangsformen lassen echt zu wünschen übrig.