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Schweinfurt
Willy Sachs und der Nationalsozialismus: Was sagen die Historiker?
Willy Sachs soll posthum die Ehrenbürgerwürde entzogen und das Stadion umbenannt werden. Welche Erkenntnisse gibt es über das Leben des Industriellen? Ein Faktencheck.
In goldenen Lettern: Der Eingang des Willy-Sachs-Stadions in der Niederwerrner Straße in Schweinfurt.
Foto: Oliver Schikora | In goldenen Lettern: Der Eingang des Willy-Sachs-Stadions in der Niederwerrner Straße in Schweinfurt.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:27 Uhr

Im November vergangenen Jahres sorgte ein fraktionsübergreifender Antrag im Stadtrat für Furore – der 1958 gestorbene Großindustrielle Willy Sachs soll aus der Liste der Ehrenbürger gestrichen werden. Die Forderung fand viele Unterstützer, aber auch eine Menge Kritiker, die sich insbesondere in Leserbriefen kritisch zu dem Vorhaben äußerten.

Doch was sind die Fakten, die bisher zum Leben von Willy Sachs vorliegen? Was steht in den anerkannten Standardwerken zur Familie Sachs von Prof. Dr. Wilfried Rott ("Sachs – Unternehmer, Playboys, Millionäre") und Prof. Dr. Andreas Dornheim ("Sachs – Mobilität und Motorisierung. Eine Unternehmensgeschichte")? 

Was fordern die Stadträte Julia Stürmer-Hawlitschek (SPD) und Adi Schön (FW)?

Sie stellten den Antrag, Willy Sachs posthum die Ehrenbürgerwürde zu entziehen, die er 1936 bekam. Außerdem soll das von ihm 1936 der Stadt gestiftete Willy-Sachs-Stadion, in dem der Fußball-Regionalligist FC 05 Schweinfurt seine Heimspiele austrägt, in "Sachs-Stadion" umbenannt werden, um das Wirken der Familie zu würdigen. Am Stadion soll eine Tafel angebracht werden, auf der die Hintergründe erklärt werden.

Die Antragsteller sehen Willy Sachs wegen seiner Verstrickungen mit dem nationalsozialistischen Terrorregime nicht als Vorbild an, das Ehrenbürger sein sollte. "Es geht darum zu bewerten, ob jemand, der NSDAP- und SS-Mitglied, der Protegé von Nazi-Größen und Profiteur des Nazi-Regimes war, der seine Rolle nie hinterfragt hat, in einer Stadt, in einem Land, in einer Gesellschaft, die nach etlichen Jahrzehnten endlich gelernt hat, offensiv und ehrlich und umfassend ihre Vergangenheit aufzuarbeiten und Lehren für eine stabile, freie, offene und tolerante Demokratie daraus zu ziehen, ein Vorbild sein kann und zudem ein Denkmal im Schweinfurter Stadtbild haben kann. Er kann es nicht. Willy Sachs darf kein Ehrenbürger sein", heißt es unter anderem in einem Schreiben Stürmer-Hawlitscheks und Schöns an Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU).

Wer hat den fraktionsübergreifenden Antrag unterschrieben?

Klaus Rehberger für die CSU-Fraktion, Reginhard von Hirschhausen für die Grünen, Julia Stürmer-Hawlitschek und Ralf Hofmann für die SPD, Adi Schön für die Freien Wähler, Frank Firsching für die Linken, Georg Wiederer für die FDP, Christiane Michal-Zaiser für proschweinfurt und Ulrike Schneider für Zukunft./ödp. Vorgestellt wurde der Antrag bei einem gemeinsamen Pressetermin aller beteiligten Fraktionen.

Willy Sachs mit den Ehrengästen der Stadionübergabe Heinrich Himmler (Zweiter von links) und Hermann Göring (Mitte).
Foto: Sachs-Archiv | Willy Sachs mit den Ehrengästen der Stadionübergabe Heinrich Himmler (Zweiter von links) und Hermann Göring (Mitte).

Wer ist im Stadtrat dagegen und warum?

Die Fraktion der AfD ist explizit dagegen. Fraktionsvorsitzender Richard Graupner erklärte im November: "Ausgerechnet einen der verdientesten Söhne unserer Stadt soll der Bannstrahl der historischen Korrektheit treffen. Willy Sachs war ein bei den Schweinfurtern, besonders in der Arbeiterschicht, äußerst beliebter Unternehmer."

Wie ist die Position des Oberbürgermeisters und wann wird entschieden?

Ausführlich öffentlich geäußert hat sich Sebastian Remelé bisher nicht. In der Dezember-Sitzung des Stadtrates erklärte er, er werde Stadtarchivar Uwe Müller mit einem Gutachten beauftragen, das im Januar oder Februar vorgelegt werde, um dann über den Antrag zu entscheiden. Im von der Stadt herausgegebenen Bürgermagazin "Schweinfurter" erklärt der OB, er wünsche eine Versachlichung. Willy Sachs sei eine ambivalente Persönlichkeit gewesen: "Für mich kein Täter, aber ein Mitläufer; kein überzeugter Nationalsozialist, aber wie damals viele Mitglied in der NSDAP. Mit charakterlichen Schwächen, aber auch ein generöser Patriarch." Die Diskussion solle offen geführt werden. 

Wieso wurde Willy Sachs 1936 zum Ehrenbürger der Stadt ernannt?

Er bekam die Ehrenbürgerwürde an seinem 40. Geburtstag, am 23. Juli 1936, für die Stiftung des Willy-Sachs-Stadions, das er bauen ließ und der Stadt schenkte.

Wie ist der Beschluss des Stadtrates 1946 zu werten, Willy Sachs nicht die Ehrenbürgerwürde zu entziehen?

In der Sitzung des Stadtrates am 2. Juli 1946, ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs, wurden Ehrenbürger wie Adolf Hitler und andere Nazigrößen aus der Liste gestrichen. Nicht aber Willy Sachs, bei dem der im Mai 1946 gewählte Oberbürgermeister Ignaz Schön erklärte, die Verleihung sei aufgrund der Stadion-Stiftung erfolgt. Befürworter der Ehrenbürgerwürde für Willy Sachs werten diese Sitzung als nachträgliche demokratische Legitimierung.

Wie schätzt der renommierte Historiker Andreas Dornheim Willy Sachs ein?

Ein eindeutiges Urteil fällt Dornheim, dessen Buch "Sachs – Mobilität und Motorisierung. Eine Unternehmensgeschichte" von 2015 als Standardwerk gilt, nicht. Seine 79 Seiten zu Willy Sachs bringen aber Klarheit über Sachs' Verhältnis zum Nationalsozialismus und lassen gut dokumentiert erkennen, was für ein Mensch Willy Sachs war.

Willy Sachs (rechts) in SS-Uniform mit Franz Freiherr von Epp, dem Statthalter der NSDAP in Bayern, im Stadion.
Foto: Fotoarchiv Sachs | Willy Sachs (rechts) in SS-Uniform mit Franz Freiherr von Epp, dem Statthalter der NSDAP in Bayern, im Stadion.

Warum trat Willy Sachs der NSDAP und der SS bei und wie ist das einzuschätzen?

Andreas Dornheim zitiert aus einem Brief vom 24. April 1933, den Willy Sachs an Hauptmann Hermann Köhl, einen Piloten aus dem Ersten Weltkrieg, schrieb. In diesem begründet Sachs enthusiastisch, warum er der NSDAP beitrat: aus "rein ehrlicher Überzeugung." Er sei der Bewegung Hitlers seit längerem zugetan, wolle aus dem roten ein braunes Schweinfurt machen. Er beschreibt seine Familie aufgrund ihrer Stiftungen als wahre Sozialisten und Wohltäter. Im Original des Briefes steht: "... mein Beitritt hat mit Gesinnungslumperei nichts zu tun, sondern ist aus rein ehrlicher Überzeugung erfolgt, denn diese Leute haben uns den Bolschewismus kurz vor Torschluss abgehalten und wollen auch den Hass zwischen Arbeitgeber und Arbeiter ausstreichen, wie der Führer sagt, damit wieder ein Deutschland ist und sich alles die Hände reicht." Möglicherweise war Sachs schon 1932 Mitglied der SA, kam 1933 auf Bitten von Heinrich Himmler zur SS.

Willy Sachs (links) auf einem der wenigen Bilder gemeinsam mit Adolf Hitler, dem er auf einer Automesse 1937 eine Erfindung seiner Firma vorstellte.
Foto: Fotoarchiv Sachs | Willy Sachs (links) auf einem der wenigen Bilder gemeinsam mit Adolf Hitler, dem er auf einer Automesse 1937 eine Erfindung seiner Firma vorstellte.

War Willy Sachs antisemitisch? Worum geht es im Fall Max Goldschmidt?

Laut Andreas Dornheim finden sich in Briefen von Willy Sachs "keine hasserfüllten antisemitischen Äußerungen." Rassistische Äußerungen gebe es, "aber eher in der Form, wie sie wahrscheinlich von vielen Deutschen in dieser Zeit vertreten wurden." Das Unternehmen Fichtel & Sachs war in den 1920er-Jahren eng mit jüdischen Geschäftsleuten verbunden. Dornheim stellt aber auch fest, dass Sachs auf Appelle jüdischer Freunde oder Geschäftspartner nach 1932 nicht reagierte. Einer Vermittlung im Streit um ein Kupplungspatent des jüdischen Ingenieurs Max Goldschmidt verweigerte sich Sachs im Juli 1932. Goldschmidt wurde das Patent weit unter Wert abgekauft. Nach dem Krieg wurde Willy Sachs dazu verurteilt, dem nach London emigrierten Ingenieur eine Million D-Mark Entschädigung zu zahlen.

Warum wurde Willy Sachs nach dem Krieg von den US-Amerikanern als Mitläufer eingestuft?

Im Mai 1945 wurde Willy Sachs vom US-Militär in Oberaudorf verhaftet, bis Februar 1947 war er in Haft. Die Spruchkammer stufte ihn im Entnazifizierungsverfahren als "Mitläufer" ein, was von Historikern kritisch gesehen wird. Buchautor Rott spricht von "Weißwäsche". Es sei einer der "dunkelsten Momenten dieser Entnazifizierung" gewesen, "die sonst so beschönigend und verharmlosend ablief wie die meisten vergleichbaren Fälle." Jüdische Bekannte seien instrumentalisiert, die Arisierung des Geschäftspartners Max Goldschmidt übergangen worden. Nachdem Willy Sachs aus der Haft entlassen worden war, zog er sich mit 51 aus der aktiven Geschäftsführung zurück, wurde Vorsitzender des Aufsichtsrates.

Wie sind die hohen Spenden an die Nazis und die SS zu erklären?

Willy Sachs wollte wie sein Vater als Wohltäter auftreten, was auch seinen teils guten  Ruf in der Bevölkerung bis heute erklärt. Er spendete erhebliche Summen an die NSDAP, die SS und auch an Nazi-Größen persönlich – insgesamt fast fünf Millionen Reichsmark. Nach dem Krieg behauptete Sachs' Anwalt Rudolf Diessl, die Spenden seien alle unter Zwang erfolgt. Andreas Dornheim hält das für falsch: "Gerade die hohen Spenden an die NSDAP und die SS sowie die Darlehen an SS-Führer waren kein Automatismus, sondern eine Folge der Tatsache, dass Willy Sachs freiwillig in die SS eingetreten war und sich zum SS-Führer hatte ernennen lassen."

Familientreff auf Schloss Mainberg: (v.l.) Ernst Sachs und seine Frau Betti sowie Willy und Elinor Sachs.
Foto: Archiv Sachs | Familientreff auf Schloss Mainberg: (v.l.) Ernst Sachs und seine Frau Betti sowie Willy und Elinor Sachs.

Wie war das Frauenbild von Willy Sachs? Wie verhielt er sich wirklich?

Vor allem die Scheidung von Elinor von Opel 1935 und der Sorgerechtsstreit um die Kinder Ernst Wilhelm und Gunther wirft ein entscheidendes Licht auf den Charakter von Willy Sachs. Andreas Dornheim zitiert aus Gerichtsakten der Scheidung und aus Gesprächen mit Menschen, die Sachs persönlich erlebt hatten. Sachs' Ehe war zerrüttet, was vor allem daran lag, dass er fremdging. Es gibt eine eidesstattliche Erklärung von 1937, in der der Hauptbelastungszeuge Otto Windmiller schreibt: "Bei der Arbeiterschaft in Schweinfurt ist Herr Sachs unter dem Spitznamen "Willi der Narr" allgemein bekannt. Diesen Namen führt er wegen seiner tollen Streiche, insbesondere wegen seiner Weibergeschichten, die er sich dort zu leisten pflegt." Es sei ein offenes Geheimnis, dass Willy Sachs mit zahlreichen Frauen intime Beziehungen pflege, "durch namhafte Geschenke und Geldzuwendungen weiß er sich die Frauenspersonen geschlechtlich gefügig zu machen."

Windmiller erklärt weiter: "Es ist wiederholt vorgekommen, dass Sachs Mädchen, die seinen geschlechtlichen Genüssen nicht gefügig waren, vergewaltigt und mißhandelt hat." Er habe auf seinem Gut Rechenau Zechgelage und Orgien mit Frauen und Mädchen abgehalten. Im Scheidungsprozess wurden alle Vorwürfe von Sachs zurückgewiesen. Andreas Dornheim zitiert in seinem Buch auch ein Gespräch mit einer Bekannten von Willy Sachs über die 1950er-Jahre. Sie beschrieb den Industriellen als "typischen Grapscher", berichtete von Festen im Ruderclub, bei denen ein angetrunkener Willy Sachs unter den Tischen lag und versucht haben soll, den Mädchen mit einem Spiegel unter die Röcke zu schauen.

Der moralische Aspekt zum Handeln von Willy Sachs ist das eine Thema, es ergibt sich nach Dornheims Recherchen aber noch ein anderer in Bezug auf die Spenden, die Sachs an die SS nach 1937 überwies: "Aus juristischer Sicht ist festzuhalten, dass es sich teilweise um strafrechtlich relevante Delikte handelte. Eine versuchte oder vollendete Vergewaltigung, Notzucht, wie es früher hieß, war nach dem Reichsstrafgesetzbuch ein Straftatbestand. An dieser Stelle bekommen die Vorgänge eine politische Bedeutung: Willy Sachs war ab 1936/37 erpressbar. Die SS war nicht zimperlich, und es könnte sein, dass Willy Sachs von der SS zu hohen Spenden genötigt wurde."

Der Architekt Paul Bonatz plante das Willy-Sachs-Stadion, hier eine Aufnahme der Haupttribüne kurz vor der Eröffnung 1936. 
Foto: Hans Uhlenhut | Der Architekt Paul Bonatz plante das Willy-Sachs-Stadion, hier eine Aufnahme der Haupttribüne kurz vor der Eröffnung 1936. 

Warum hat Willy Sachs das Stadion gebaut und der Stadt gestiftet?

Fußball galt den Nazis als verbindendes Element zwischen Soldaten und Bevölkerung. Willy Sachs war dem FC 05 zugetan, dessen sportliche Erfolge ließen den Bau eines Stadions sinnvoll erscheinen. Architekt war Paul Bonatz. Bei der Eröffnung am 23. Juli 1936, bei der die NS-Größen Heinrich Himmler und Hermann Göring zu Gast waren, erklärte Willy Sachs: "Diese Kampfstätte des Sports diene der Ertüchtigung einer gesunden deutschen Jugend in einem starken deutschen Vaterland."

Sport während der NS-Zeit hatte nicht die Bedeutung wie heute als Freizeit-Ausgleich. Die Funktion des Sports lag, wie Andreas Dornheim schreibt, "auch, wenn nicht gar vor allem, in der Ertüchtigung und Wehrhaftmachung des deutschen Volkes."

Was hat der Stadionbau gekostet und wie viel Geld hat die Stadt in den vergangenen Jahrzehnten investiert?

Das Stadion und die umliegenden Anlagen kosteten 1,15 Millionen Reichsmark. In Euro umgerechnet entspricht das ungefähr 282 000 Euro. Die Stadt bekam das Stadion zwar geschenkt, muss es aber unterhalten. Diese Summe beträgt nach 84 Jahren mehrere Millionen Euro. In den letzten Jahren wurden jährlich gut 500 000 Euro in den Unterhalt des Areals gesteckt. Außerdem baute die Stadt das Stadion bei Aufstiegen des FC 05 um, wie zuletzt 2001 in die Zweite Bundesliga, was damals 1,5 Millionen D-Mark kostete. Der FC 05 hat das Vorrecht, im Stadion zu spielen, zahlt aber wie alle anderen Vereine eine Nutzungsgebühr. Grundsätzlich steht das Stadion jedem Schweinfurter Verein zur Nutzung offen.

Wie steht der FC 05 Schweinfurt zum Vorschlag der Umbenennung des Stadions?

FC05-Vorsitzender Markus Wolf Wolf begrüßt die Umbenennung in Sachs-Stadion. Der Vorstand des Vereins habe sich einstimmig dafür ausgesprochen, schließlich sei der FC 05 Mitglied des Bündnisses "Schweinfurt ist bunt" sowie der Initiative "Respekt – kein Platz für Rassismus. "Wir stehen für einen respektvollen Umgang mit Sportlerinnen und Sportlern, egal, welcher Herkunft", so Wolf. Das sei nicht vereinbar mit der veröffentlichten Vita von Willy Sachs.

Bild von der Eröffnung des Willy-Sachs-Stadions 1936.
Foto: Privat | Bild von der Eröffnung des Willy-Sachs-Stadions 1936.
 
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  • M. S.
    Ich finde den Artikel sehr gut gelungen. Er ist sehr gut ohne Wertung geschrieben und sehr faktenorientiert!
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  • E. B.
    An Andy 25:
    Sie müssen den Gedenkstein richtig ansehen und können dabei lesen: "...ein Opfer des Rassenwahns ..." Was glauben Sie denn, was damit passiert ist? Haben Sie schon mal gehört, dass die Synagoge ein Innenleben hat und nicht nur aus der Hülle besteht? Soll ich Ihnen wieder Nachhilfe geben? Wann das Gemeindehaus abgebrochen wurde dürfen Sie selbst herausfinden, es war auf jeden Fall nicht 1970.
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  • F. R.
    Vorschlag Klagemauer

    Die Not der hässlichen Brandmauer des Nachbarhauses könnte man zur Tugend machen. Mit Vorblendung einer hohen Natursteinmauer, in die im unteren Bereich in geordneter Weise alle Gedenktafeln integriert werden - an Stelle des derzeitigen Stückwerks. Eine "Tempelmauer" in der SIEBENbrückleinsgasse, als würdige Gedenkstätte, würde vmtl. sogar bundesweit wahrgenommen werden - und wäre in jedem Fall eine Bereicherung für die Altstadt.
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  • F. R.
    "...und zudem ein Denkmal im Schweinfurter Stadtbild haben kann. Er kann es nicht."

    Dann kann man das Denkmal auch nicht mehr nutzen.

    Eine Namensänderung des Stadions aber Weiternutzung seines Geschenks ist inkonsequent. Und alles so lassen ist sehr fragwürdig. Fazit: eine allseits befriedigende Lösung ist nicht möglich. Es gibt keinen Königsweg - ein typisches Dilemma! Das hätte die Stadt schon seit Jahrzehnten offensiv kommunizieren müssen, statt immer nur zu reagieren, nachdem andere den Finger in die Wunde legen.
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  • M. S.
    @andy25:
    sehr wohl kann man das Stadion nach einer Namensänderung guten Gewissens weiternutzen! Das gespendete Geld für den Bau wurde von den Schweinfurter Beschäftigten der Firma Sachs erarbeitet. Das zeigt auch der Ansatz, das Stadion nun nach der Firma zu benennen.

    Und natürlich gibt es einen Königsweg für Geschenke die man aus Gründen möglicher fehlender Verbundenheit zum Schenkenden nicht mehr benutzen mag - man gibt sie zurück!

    Wenn sie nicht zurückgenommen werden, dann darf man sie auch gerne weiter benutzen!

    Weiterhin steht überdeutlich im Artikel was der Bau (auch in heutigen Euro) gekostet hat. Die Unterhaltskosten die die Stadt bisher leisten musste überstiegen diesen Betrag auch inflationsbereinigt bei Weitem! Ich glaube kaum, dass die Erben der Familie Sachs dieses "Geschenk" zurückhaben möchten.

    Mit den Unsummen die der Unterhalt gekostet hat, hätte die Stadt sicherlich auch besseres anfangen können!
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  • F. R.
    @einFranke; Ihre Argumentation ist logisch - aber bei Namensänderung und Weiternutzung des Stadions bleibt ein Gschmäckle. Was macht man dann mit den goldenen Buchstaben am Eingang und der Gedenktafel des Stifters? Wenn man das alles wegmeißelt, hätte ich Bauchweh beim Gang ins Stadion. Es gibt keine lupenreine Lösung - es bleibt immer ein, zumindest feiner Riss zurück. Was man auch macht, es wird nie Wasserdicht.
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  • M. S.
    stimmt es gibt keine lupenreine Lösung - aber das Stadion gibt es nun einmal und ohne den finanziellen Unterhalt der Stadt wäre es längst zur Ruine verkommen!

    Man kann aber das bestmögliche daraus machen! Eine Umbenennung ist in diesem Fall möglich ohne das die Geschichte vollkommen verleugnet wird.

    Indem man erklärende Tafeln zur Geschichte des Stadtions anbringt (z.B. am Eingang und an der Gedenktafel) würde auch auf den Stifter eingegangen werden.

    Im Umfeld des Festspielhauses in Bayreut ist ähnliches m.M. nach sehr gut gelungen! Hier werden die Verstrickungen der Familie Wagner mit dem Nationalsozialismus sehr gut aufgearbeitet und auch bei Führungen wird darauf eingegangen.
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  • E. B.
    Haben denn die Leute, die das "Willy" weg haben wollen, keine anderen Argumente mehr, als die angeblichen Taten von ihm? Was sieht man denn, wenn man mit einem Spiegel unter den Rock schaut ...? Der hat erzählt und jener/jene hat erzählt..., was da alles rauskommt...
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  • M. S.
    und wenn so gewesen ist? Glauben sie etwa, dass sind alles Gerüchte? Hier wurde zum Teil unter Eid ausgesagt. Der Mann war charakterlich offenbar in keinster Weise charakterlich geeignet als Ehrenbürger geführt zu werden. Manches Mal muss erst eine gewisse Zeit vergehen das zu erkennen und die Fehler rückgängig zu machen! Für eine Fehlerkorrektur ist es nie zu spät.
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  • J. F.
    "Willi der Narr" – Willy, der .… , der "durch namhafte Geschenke und Geldzuwendungen weiß (er) sich die Frauenspersonen geschlechtlich gefügig zu machen." – Willy, der „Mädchen, die seinen geschlechtlichen Genüssen nicht gefügig waren, vergewaltigt und mißhandelt hat.“ – Willy, der angetrunken „unter den Tischen lag und versucht haben soll, den Mädchen mit einem Spiegel unter die Röcke zu schauen.“ ----
    Es wird ja immer besser: Ein würdiger Schwein-furter? In Schweinfurt echt ein Vorbild?
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  • D. K.
    Mit so einem Verhalten kann man sogar POTUS werden.
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  • M. S.
    ...und auch über ihn wird die Geschichte richten!
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  • J. F.
    @einFranke: ... bei "ihm" hoffe ich sogar darauf, dass auch die Gerichte noch über ihn urteilen ...
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  • A. N.
    Meine Güte gibt es denn nur noch Leute die nichts zu tun haben und sich mit Dingen von vor 70 Jahren beschäftigen wer wann wo Mitglied in der NSDAP etc war.Mein Opa war auch bei der SS Aber kein Überzeugter N... Er hatte halt das Pech dem Idealbild zu entsprechen was blieb ihnen damals übrig??An die Wand stellen lassen mit Kindern und Familie????
    Und wenn wir schon dabei sind mit umbenennen etc....Der Coburger Mohr darf nicht mehr so heissen Diskriminierung...
    Negerkuss/Mohrenkopf ebenfalls....
    Uncel Benz Reis muss die Packung ändern.....
    Weiter so......
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  • J. F.
    @Ach: Was hat Ihr SS-Opa, der aber kein (überzeugter) Nazi war, denn zwischen 1939 und 1945 gemacht? Brunnen in Russland gebohrt?
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  • S. F.
    Und was passiert mit der Raubkunst im Schäfer Museum?
    Wann wird das Schäfer Museum umbenannt?
    Schließlich war die Firma im Gegensatz zur Firma Sachs ein "Nationalsozialistischer Musterbetrieb"
    Wird hier mit zweierlei Maß gemessen?
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  • F. R.
    @ fuchsastefan; die Raubkunst sollte umgehend zurückgegeben werden. Auch der irreführende Gedenkstein in der Siebenbrückleinsgasse sollte korrigiert werden: "Hier stand die Synagoge" ist falsch. Wahr ist: Hier stand das jüdische Gemeindehaus das 1970(?) für die Erweiterung des Parkplatzes der Städtischen Sparkasse Schweinfurt abgebrochen wurde. Auch ist auf dem Gedenkstein falsch, dass die Synagoge der Reichskristallnacht zum Opfer viel. Sie diente danach als Feuerwehrhaus und wurde in einem Bombenangriff zerstört. Dieser Gedenkstein mit AUSSCHLIESSLICH FALSCHEN ANGABEN zeigt, dass man heute auch verlogen ist und unangenehme Wahrheiten zurechtbiegen will.
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  • D. K.
    Kunst wird oft nur noch unter finanziellen Aspekten betrachtet. Bei privaten Eigentümern ist das noch ein wenig verständlich. Aber auch Museen verweigern eine Rückgabe mit Verweis auf ihre Anziehungskraft, die eben auch Eintrittsgelder mit sich bringt.
    Dabei wäre gerade die Kunst eine Möglichkeit der Verständigung unabhängig von der Tagespolitik.

    Abgesehen davon, dass dieses Mahnmal schon immer ein wenig schmuddelig aussah und der Koffer die Situation nicht wirklich verbessert hat sind die falschen Angaben nicht hinnehmbar.
    Gibt es eine Erklärung dafür?
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  • M. S.
    es geht um die Aberkennung der Ehrenbürgerwürde und um die Umbenennung des Stadtions - es geht weder um Mohrenkopf, noch um Uncle Bens und schon gar nicht um ein SS-Mitglied in ihrer Familie!

    Es gibt genügend Mitglieder der NSDAP und zum Teil auch der SS über die, die Geschichte nicht den Stab gebrochen hat!

    Interessanterweise geht keiner der Kritiker der Umbenennung auf die Vorwürfe der Vergewaltigungen, Misshandlungen, der Erpressbarkeit und eines allgemein zweifelhaften Charakters von Willy Sachs ein (unabhängig von seiner Mitgliedschaft in der SS)!

    Natürlich könnte man anbringen die "hochverehrte Person XY" aus der Geschichten hat sich auch nicht astrein benommen - hier geht es aber einzig und alleine um Willy Sachs und niemandne anderen.
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  • S. F.
    Ach ja, ihr Opi haben Erschiessungskommandos gezwungen zur SS zu gehen?
    Mein Opi verteilte warme Suppe an die verhungernde russische Bevölkerung im Winter 42/43.

    Noch nie war ehrliche Geschichtsaufarbeitung so wichtig wie heute. Siehe" Sturm aufs Capitol "in Washington!
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