
Am Sonntag hat Bergrheinfeld die Wahl: Wer soll die Gemeinde bis 2029 als Bürgermeister leiten? Amtsinhaber Ulrich Werner (CSU) und Fabian Helmerich (Freie Wähler) werben um die Stimmen der etwa 4200 Wahlberechtigten der Stadtrandgemeinde.
Ulrich Werner (59) ist seit 2017 als Nachfolger von Peter Neubert (Freie Wähler) im Amt, nachdem er in der Wahl Thomas Meidl (SPD) bezwungen hatte. Werner, der für die CSU auch im Kreistag sitzt, setzt bei der anvisierten Wiederwahl auf die Bilanz seiner knapp sechsjährigen Amtszeit. In seinem Wahlprogramm widmet er sich besonders der Innenentwicklung des Ortes, in dem neben Wohnraum auch "grüne Oasen" entstehen sollen, um die Attraktivität Bergrheinfelds zu steigern. Für den anstehenden Neubau der Mittelschule schwebt ihm ein Zweckverband vor, an dem sich alle Gemeinden beteiligen sollen, die Schülerinnen und Schüler nach Bergrheinfeld schicken.
Fabian Helmerich (36) hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie die Gemeinde Familien entlasten und den gesellschaftlichen Wandel begleiten kann. Besonders am Herzen liegt ihm die Einrichtung eines Mehrgenerationenhauses mit Tagespflegeangeboten und Möglichkeiten der Kinderbetreuung.
Der Kandidat der Freien Wähler, der auch von SPD und Grünen unterstützt wird, setzt bei der Vorbereitung der Ganztagsbetreuung für Grundschüler darauf, alle Themen und Beteiligten an einen Tisch zu bringen. In der Gemeindeentwicklung, in der Helmerich Tempo vermisst, will er künftig Projekte verknüpfen, um schneller als Ziel zu gelangen. Helmerich ist derzeit Geschäftsleiter im Rathaus von Arnstein (Lkr. Main-Spessart).
Nach außen hin lief der Wahlkampf, in dem beide auch die Bürgerinnen und Bürger zu Hause besuchten, relativ geräuschlos ab. Allerdings hat es wohl hinter den Kulissen geknirscht, wie bei der öffentlichen Kritik des CSU-Ortsvorsitzenden Dieter Wagner an Helmerich deutlich geworden ist. Eine gemeinsame Veranstaltung beider Kontrahenten, bei der sie ihre Positionen öffentlich hätten darstellen können, hat es nicht gegeben. "Offenbar hat er Angst vor unangenehmen Fragen", spöttelte Fabian Helmerich in Richtung des Amtsinhabers in einer Wahlveranstaltung vor wenigen Tagen. Werner und Helmerich setzten auf eigene Formate, unter anderem auch im Internet.
Diese Grafik zeigt das Wahlergebnis aus dem Jahr 2017:

Die Wahllokale befinden sich in der Mittelschule und im Zehnthaus sowie im ehemaligen Rathaus von Garstadt. Sie sind am Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Das Ergebnis dürfte um etwa 18.30 Uhr feststehen.