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Kreis Schweinfurt
Warten auf die Dosis: Wann startet das Schweinfurter Impfzentrum?
Nachdem der Start des Impfzentrums in Schweinfurt wegen Lieferproblemen von Biontech überraschend verschoben werden musste, äußern sich nun Oberbürgermeister und Landrat.
Plan geändert: Am Donnerstag kann es im Schweinfurter Impfzentrum auf dem Volksfestplatz doch noch nicht losgehen.
Foto: Heiko Becker | Plan geändert: Am Donnerstag kann es im Schweinfurter Impfzentrum auf dem Volksfestplatz doch noch nicht losgehen.
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:05 Uhr

Noch ist unklar, wann das Schweinfurter Impfzentrum seinen Betrieb tatsächlich aufnehmen kann. Erst in der vergangenen Woche äußerte sich das bayerische Gesundheitsministerium gegenüber mehreren Medien, dass von einer nunmehr gesicherten Impfstoffversorgung auszugehen sei. Damit sei auch ein Zurücklegen von Dosen des Biontech-Impfstoffs für die Zweitimpfungen nicht mehr nötig. Aufgrund dessen, so teilt das Landratsamt nun auf Nachfrage mit, konnte man von einem baldigen Start der Einzelimpfungen ausgehen. Stadt und Landratsamt Schweinfurt stellten daher den Beginn der Einzelimpfungen in Abstimmung mit den Verantwortlichen des Impfzentrums für den 21. Januar in Aussicht. Doch daraus wird nun nichts.

Denn davon, dass sich die Lieferschwierigkeiten aus der Umbaumaßnahme in Belgien auch auf das hiesigen Impfzentrum auswirken werden und die vorhandenen Impfdosen daher zwingend für die Zweitimpfungen zurückzuhalten sind, erfuhr Landrat Florian Töpper in den späten Abendstunden des vergangenen Freitags. Erst nachdem man bereits mit dem 21. Januar plante. Nun äußert er sich kritisch zur aktuellen Situation.

Landrat Töpper wünscht sich bessere Kommunikation

"Die Situation ist natürlich unbefriedigend", sagt Landrat Florian Töpper. Stadt und Landratsamt Schweinfurt hätten ein leistungsfähiges Impfzentrum auf die Beine gestellt, das schon in seinem jetzigen Ausbaustand mit den mobilen Impfteams täglich bis zu 800 Impfungen verabreichen könnte. "Ich freue mich über ein hohes Interesse an der Impfung und hoffe sehr, dass wir bald mit ausreichend Impfstoff in die Lage versetzt werden, dieses Potential auszuschöpfen", erklärt Töpper.

Er verstehe die Ungeduld der Risikogruppen und ihrer Angehörigen. "Umso wichtiger ist es zu betonen, dass jede Impfdosis, die uns erreicht, auch zielgerichtet, derzeit in den Seniorenheimen und Einrichtungen, verimpft wird." Es sei bedauerlich, dass die Impfpläne immer wieder mit großem Aufwand, auch für das betroffene Pflegepersonal, umgestellt werden müssten. Der Landrat wünsche sich daher "im Interesse aller mehr Planungssicherheit und eine achtsamere Kommunikation der übergeordneten Stellen über die sicher zu erwartenden Liefermengen". Um, so Töpper, Frustrationen wie sie jetzt "verständlicherweise auftreten, zu vermeiden".

Auch hinsichtlich der Verteilung von FFP-2-Masken an bedürftige Menschen und pflegende Angehörige wäre es wünschenswert gewesen, die Leistung erst dann anzukündigen, nachdem die Kreisverwaltungsbehörden vom Freistaat umfänglich über die geplante Abwicklung der Maßnahme und den Zeitpunkt der geplanten Auslieferung des angekündigten Materials informiert worden sind, so Töpper.

OB Remelé rechnet mit Start der Einzelimpfungen ab Mitte Februar

Auch Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé äußert sich enttäuscht über die Verzögerung des Starts der Einzelimpfungen. "Die Impfbereitschaft in der Region Schweinfurt ist groß, umso mehr bedauere ich die aktuelle Lage", so Remelé. Auch er sei davon ausgegangen, dass ausreichend Impfstoff geliefert werde, um Ende der Woche mit den Einzelimpfungen im Impfzentrum am Volksfestplatz beginnen zu können. "Dies ist leider nicht der Fall." Dennoch stimme der Grund der Verzögerung den Oberbürgermeister optimistisch, "denn die Lieferung verzögert sich aufgrund des Ausbaus des Pfizer-Werks in Belgien". Der Ausbau erhöhe die Kapazitäten, dadurch könne anschließend mehr Impfstoff produziert werden. "Wir rechnen dann mit einer regelmäßigen Lieferung und einem Start der Einzelimpfungen ab Mitte Februar", so Remelé.

Probleme mit den Impfbenachrichtigungen 

Doch wer geimpft werden soll, braucht zunächst mal eine Impfbenachrichtigung. Und auch hierbei gibt es bislang Verzögerungen. Alle über 80-Jährigen bekommen per Post eine Impfbenachrichtigung zugeschickt. Versendet werden die Schreiben durch die Anstalt für kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB), welche vom Freistaat beauftragt wurde, die Kommunen zu unterstützen. Entsprechend haben auch Stadt und Landratsamt Schweinfurt alle nötigen Daten sowie eine Checkliste für die Bürger an die AKDB versandt. "Leider verzögern sich dort Druck und Versand. Wir haben auf Rückfrage von der AKDB nun erfahren, dass die Briefe am 19.01.2021 bei der Post zum Versand eingeliefert werden sollen", teilt Kristina Dietz, Pressesprecherin der Stadt Schweinfurt mit. Man gehe davon aus, dass die Zustellung im Laufe dieser Woche erfolgt.

 
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Kommentare
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  • maymainleite@t-online.de
    Im letzten Artikelabschnitt steht, dass alle über 80-Jährigen per Post eine Impfbenachrichtigung bekommen.
    Erhält man diese Impfbenachtigung "automatisch" oder muss nach vorher per E-mail seine Impfwilligkeit anzeigen? Ich zähle zur Gruppe Ü70.
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  • ra.kellermann@gmx.de
    "unbefriedigend"? Das ist Mist, großer Mist!
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