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Schweinfurt
Vorstandsvorsitzende von Fresenius Medical Care: "Wir verlassen uns auf die Produktion in Schweinfurt"
Helen Giza gibt bei der Jahrespressekonferenz eine positive Entwicklung bekannt. Das weltweit führende Unternehmen der Nierenbehandlung setzt auf Wachstum in den USA.
Fresenius Medical Care entwickelt und produziert in Schweinfurt Dialysegeräte.
Foto: Andreas Reeg | Fresenius Medical Care entwickelt und produziert in Schweinfurt Dialysegeräte.
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 07.03.2025 02:37 Uhr

Als bei der digitalen Jahrespressekonferenz von Fresenius Medical Care (FMC) die Frage kommt, wie denn die Lage am Standort Schweinfurt ist, sagt Vorstandsvorsitzende Helen Giza nur ein Wort: "Good", gut. Helen Giza stammt aus Wales, die international besetzte Pressekonferenz wird zweisprachig geführt. Man sei zufrieden mit dem Fortschritt in Schweinfurt, sagt sie. "Wir verlassen uns auf Schweinfurt und die Produktion in Schweinfurt."

Laut Fresenius ist das 1979 gegründete Werk der größte Entwicklungs- und Produktionsstandort von Fresenius Medical Care für Dialysegeräte und andere medizintechnische Geräte. Derzeit beschäftigt das Unternehmen dort rund 1400 Mitarbeitende, davon rund ein Drittel in der Forschung und Entwicklung.

Schweinfurt war vom Stellenabbau nicht betroffen

Gut, das war vor noch einiger Zeit nicht das passende Wort, um die Situation des Konzerns zu umschreiben. 2021 kündigte das Unternehmen an, weltweit 5000 Jobs bis 2025 abbauen. Schweinfurt war davon nicht betroffen. 2021 kündigte Fresenius die "Transformation seines Betriebsmodells" an. Corona hatte zu einer Krise für den Dialysegeräte-Hersteller geführt, weil viele nierenkranke Patienten gestorben waren. 

Helen Giza, Vorstandsvorsitzende von Fresenius Medical Care, setzt auf Wachstum in den USA.  
Foto: Boris Roessler (dpa) | Helen Giza, Vorstandsvorsitzende von Fresenius Medical Care, setzt auf Wachstum in den USA.  

Fresenius Medical Care hat jetzt das zweite Jahr seines dreijährigen strategischen Turnaround- und Transformationsplans erfolgreich abgeschlossen, so Helen Giza, die seit 2022 an der Konzernspitze steht. Man konzentriere sich auf die Geschäftsbereiche und Märkte, die am besten zur strategischen Zielausrichtung passen und das größte Potenzial für nachhaltiges profitables Wachstum haben.

In diesem Zusammenhang trennt sich FMC vom Geschäft mit Kliniken in Südamerika und verkauft Spectra Laboratories. Spectra ist ein führender Anbieter von nierenspezifischen Labortests in den USA und eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Fresenius Medical Care. 

Bis Jahresende sollen 750 Millionen Euro eingespart werden

Helen Giza sieht FMC auf Wachstumskurs. Schulden wurden abgebaut, FMC ist im Dezember in den deutschen Leitindex Dax 40 zurückgekehrt. "Wir haben uns die Rückkehr hart erarbeitet und werden hart daran arbeiten, dort zu bleiben", so Giza. Zur harten Arbeit gehört auch ein weiterer Sparkurs. 567 Millionen Euro an nachhaltigen Einsparungen wurden bis 2024 erzielt. "Dank dieser Dynamik sind wir nun auf dem besten Weg, das neue, erhöhte Ziel von 750 Millionen Euro Einsparungen bis Ende 2025 zu erreichen." 

Innovativ sein, den Behandlungsstandard für die Patienten vorantreiben und gleichzeitig die Ergebnisse verbessern, sei von zentraler Bedeutung für das weltweit führende Unternehmen der Nierenbehandlung, so Giza. Wachstumschancen sieht sie vor allem in den USA. Dort werde die hochvolumige Hämodiafiltration (HvHDF) und die 5008X-Maschine eingeführt. HvHDF sei in Europa seit über einem Jahrzehnt etabliert, gehöre dort zum Behandlungsstandard. Diese Therapie verbessere die Lebensqualität der Patienten erheblich. "Wir sind davon überzeugt, dass HDF eine unglaubliche Chance bietet, in den USA zum neuen Standard der Behandlung zu werden."

Angst vor Zöllen, die Donald Trump im Geschäft mit den USA einführen könnte, hat die Vorstandsvorsitzende nicht, auch wenn FMC-Produkte aus Deutschland und Mexiko in die USA importiert werden. "Wir haben einen großen Fußabdruck in den USA", sagte sie in Bezug auf die Kliniken und Produktionsstandorten in den USA. "Da ist viel im Fluss und wir beobachten das aufmerksam."

 
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