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Schweinfurt
Fresenius Medical Care übertrifft die selbstgesteckten Ziele: Was das Unternehmen für Schweinfurt jetzt plant
Das Effizienzprogramm zeigt bei Fresenius Medical Care Wirkung. Der Umsatz ist leicht gestiegen. In Schweinfurt wird kräftig investiert.
Ein Blick in die Fresenius-Medical-Care-Produktion in Schweinfurt. Das Foto stammt aus dem Jahr 2019.
Foto: Fresenius Medical Care Vera Szmoniewski | Ein Blick in die Fresenius-Medical-Care-Produktion in Schweinfurt. Das Foto stammt aus dem Jahr 2019.
Karl-Heinz Körblein
Karl-Heinz Körblein
 |  aktualisiert: 02.03.2024 02:46 Uhr

Sehr selbstbewusst und sichtlich stolz ist die seit Dezember 2022 an die Spitze von Fresenius Medical Care (FMC) stehende Helen Giza am Dienstag online vor die Presse getreten. Für das "außergewöhnliche Jahr 2023" sah die 55-jährige Britin die selbstgesteckten Ziele übererfüllt und kündigte für das laufende Jahr weitere Verbesserungen an. FMC werde der Marktführer bei der Versorgung von Nierenpatienten bleiben.

Die letzten Jahre hatte FMC vor allem unter Covid-19 und damit unter einer höheren Sterblichkeit von Nierenpatienten gelitten. Hinzu kamen gestiegene Kosten und ein akuter Personalmangel vor allem in den USA.

Mit einem umfangreichen Sparprogramm habe das Unternehmen gegengesteuert, betonte Giza. Dazu gehörte auch der Verkauf von Unternehmensteilen, die nicht zum Kerngeschäft gehören, vor allem in den USA und Australien sowie der Türkei. Erwartet wird der Erlös von einer halben Milliarde Euro. Betroffen waren 4500 Mitarbeiter und 10.000 Patienten. In den USA, wo von FMC 160.000 Patienten betreut werden, wurden unproduktive Kliniken geschlossen.

Nach der Ausgliederung aus dem Fresenius-Konzern ist FMC als Aktiengesellschaft nun im MDAX notiert. Um durch schlankere Strukturen die Effizienz und Wertschöpfung zu steigern, wurde das Unternehmen in zwei Bereiche gegliedert, in das Produktgeschäft (Care Enablement) und in den Service (Care Delivery) mit 80 Prozent des Umsatzes. Das neue Betriebsmodell soll 500 Millionen Euro bis 2025 erbringen.

Gewinn bricht um 26 Prozent ein

Mit 19,45 Milliarden Euro stieg der Umsatz um fünf Prozent, das entsprach dem oberen Ende der Prognose. Das operative Ergebnis legte um 15 Prozent auf 1,74 Milliarden Euro zu. Um Sondereffekte bereinigt, brach der Gewinn jedoch um 26 Prozent auf 499 Millionen Euro ein. Dabei wurde die Prognose von 486 Millionen Euro aber übertroffen. FMC plant eine Anhebung der Dividende von 1,12 auf 1,19 Euro je Aktie.

Die das Unternehmen erheblich belastende Verschuldung wurde um eine Milliarde Euro auf 10,8 Milliarden zurückgeführt. Die Marge lag bei 8,9 Prozent und soll auf 10 bis 14 Prozent steigen. Für 2024 wird ein Wachstum im niederen bis mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet, das operative Ergebnis soll im mittleren bis hohen Zehnprozentbereich zulegen.

Das Ziel des Transformationsprogramms FME25 mit einem Volumen von 650 Millionen Euro wurde bereits zur Hälfte erreicht. Geplant waren 250 bis 300 Millionen. Das sei großartig, sagte Giza und verwies auf eine deutliche Produktivitätssteigerung. "Wir werden dies weiter fortsetzen", auch über 2025 hinaus.

Im Rahmen seines Effizienzprogramms streicht das Unternehmen rund 5000 Stellen, davon 500 bis 750 in Deutschland, und wird dann 120.000 Mitarbeiter haben. Im 1979 gegründeten Werk Schweinfurt sieht das der Betriebsrat eher gelassen. Der Standort ist das zentrale Entwicklungs- und Produktionszentrum für Dialysegeräte. Vor drei Jahren wurde ein neuer Entwicklungskomplex mit 7500 Quadratmetern Nutzfläche in Betrieb genommen. FMC hat dafür 22 Millionen Euro investiert.

Das Unternehmen liefert gut die Hälfte aller Dialysegeräte weltweit. Es betreibt 3925 eigene Kliniken und versorgt 332.500 Nierenkranke.

 
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