Die Disziplin in Sachen Corona-Vorschriften hat deutlich nachgelassen. Es ist ein gesellschaftliches Problem. Viele meinen offenbar, das Schlimmste ist bereits überstanden und halten die geltenden Abstandsregeln und die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen nur noch sehr lax ein. Auch im Geomaris in Gerolzhofen (Lkr. Schweinfurt) hat sich bei Badegästen ein gewisser Schlendrian eingeschlichen. Dies kann weitreichende Folgen haben - vielleicht sogar bis hin zu einer amtlichen Schließung des Hallenbads.
Um das Bad in Corona-Zeiten überhaupt öffnen zu dürfen, hatte Betriebsleiter Wolfgang Schulz gemeinsam mit seinem Team im Vorfeld zahlreiche Vorkehrungen getroffen, die mit dem Gesundheitsamt in einem Hygiene-Konzept abgesprochen sind. Dazu zählt die Einführung von Zeitzonen am Vormittag und am Nachmittag, die so genannten Slots. Man darf als Badegast nur für die Dauer eines Slots im Bad bleiben, selbst wenn man Besitzer einer Jahreskarte ist. Zwischen den einzelnen Slots wird die Anlage komplett geräumt, es wird gereinigt und desinfiziert.
Vorab-Buchung ist zwingend
Die zweite wichtige Neuerung: Der Besuch des Bades ist grundsätzlich nur nach vorheriger Buchung eines bestimmten Slots möglich. Die Buchung sollte möglichst online erfolgen, damit man einen QR-Code auf dem Handy erhält. Zur Not kann aber auch direkt an der Theke noch ein Formular ausgefüllt werden, wenn noch freie Kapazitäten im Bad vorhanden sind. Sinn und Zweck dieser Buchung ist es, sicherzustellen, dass die maximal erlaubte Anzahl von Badegästen nicht überschritten wird. Außerdem werden so automatisch die Namen der Personen erfasst, die innerhalb eines Slots gemeinsam gebadet haben. Für den Fall, dass sich darunter ein Corona-Erkrankter befindet, können so die möglichen Kontaktpersonen schnell ermittelt werden.
Zahlreiche Aufkleber auf den Fußböden, extra gefertigte Teppiche, mehrere Aufsteller in den Gängen und Schilder an den Wänden weisen zudem die Badegäste auf die geltenden Corona-Regeln hin. Mit Lautsprecherdurchsagen werden die Besucher zudem daran erinnert. Und das Personal wurde speziell geschult und ist angewiesen, sofort einzugreifen, wenn Corona-Regeln gebrochen werden. "Mehr kann man kaum noch tun", sagt Betriebsleiter Schulz.
Hohe Strafandrohung
Doch nun gibt es ein Problem: Ein Mitarbeiter des Gesundheitsamts Schweinfurt hat das Geomaris gemeinsam mit seiner Familie privat besucht. Und offenbar hat ihm vieles, was er bei Badegästen beobachtet hat, nicht gefallen. "Wir haben eine Mail mit 18 verschiedenen Anregungen bekommen, die wir umzusetzen sollen", erklärt Wolfgang Schulz. Sonst werde vielleicht sogar ein Strafgeld von 50 000 Euro fällig. "Wir bemühen uns selbstverständlich, den Anregungen nachzukommen."
Dem Gesundheitsamt reicht laut Schulz die Erfassung der Namen der Badegäste innerhalb eines mehrstündigen Slots nicht aus. Die Behörde will vielmehr die genaue Uhrzeit wissen, wann welcher Badegast das Bad betreten hat. Dies hat zur Folge, dass die Geomaris-Mitarbeiter trotz Online-Buchung zusätzlich noch eine separate handschriftliche Liste führen müssen, wo alle Namen und die exakten Uhrzeiten notiert werden.
An den vergangenen heißen Tagen - insbesondere zu Beginn des Nachmittags-Slots um 14 Uhr - bildeten sich lange Besucherschlangen auf den Gehsteigen vor dem Haupteingang des Bades. Und dabei wurden, wie der Vertreter des Gesundheitsamts durch Augenschein feststellte, oft keine Abstände eingehalten. Auch im Innern des Bads hat der Beamte mehrere Verstöße entdeckt. So hätten in den Herrenduschen zu viele Männer gleichzeitig geduscht. Gleiches habe die Ehefrau des Kontrolleurs bei den Damenduschen festgestellt. Und auch beim Fönen der Haare seien zu viele Gäste zu eng beieinander gestanden.
Überwachung nicht machbar
Betriebsleiter Wolfgang Schulz hat nun auch noch vor dem Bad auf den Gehsteigen in der Dingolshäuser Straße Abstandslinien aufkleben lassen. Doch das Bemühen stößt an Grenzen. "Überall, auch in den Duschen, wird ja schon mit mehreren Schildern auf die Abstandspflicht hingewiesen. Die Gäste müssten sich halt dran halten." Letztlich helfe hier wohl nur eine dauernde strenge Überwachung. "Wir müssten dazu aber unser Personal pro Schicht um acht Mitarbeiter erhöhen. Und das ist nicht machbar."
Und so bleibt den Geomaris-Verantwortlichen nichts anderes übrig, als fast schon flehend die Badegäste um gegenseitige Rücksichtnahme zu bitten: "Wir appellieren an Ihre Vernunft und Eigenverantwortung - bitte helfen Sie alle mit, eine Schließung zu vermeiden", ist auf großen Plakaten am Eingang zu lesen.
unvernünftige Personen geben.
Nur " Schließen " und " Strafe und Verbote " aussprechen liebe Bürokraten bringt uns irgendwann auch nicht mehr weiter. Dann könnt ihr gleich alles schließen und
auch irgendwann die Verantwortung und die Folgekosten übernehmen !
Wenn es einem nicht gefällt , dann muß er nicht ins Schwimmbad gehen und man
nicht immer alles überbewerten.
Es ist fast unmöglich alle Regeln zu beachten und wenn sich die Verantwortlichen bemühen , kann man sie nicht für die Fehler einiger Badegäste immer gleich zur
Verantwortung ziehen.
Leider nimmt der gesunde Menschenverstand auch in der Praxis immer mehr ab
und wir werden nur noch mit Regeln und Bürokratie überhäuft.
Da fehlt es an jedem bisschen gesundem Menschenverstand- aber nicht bei mir!
Und dann geht’s halt leider wieder nur über Sanktionen (das ist wie mit der roten Ampel: jeder weiß, dass man dann da nicht weiterfahren darf - aber ohne entsprechende Strafen gäbe es garantiert auch hier entsprechende I... , die trotzdem weiterfahren würden- und dabei sich - und noch viel schlimmer: andere, Unbeteiligte, Unschuldige gefährden und letztendlich zu Opfern machen würden!)
DA fehlt es am Verstand!
Es ist nicht so, dass wir ja in Deutschland kaum Infektionen haben - und deshalb die Schutzmaßnahmen überflüssig wären
Es ist vielmehr so, das wir in Deutschland so wenig Infektionen haben, WEIL es bisher die strengen Regeln gab!
Und ich hätte gerne, dass das so bleibt mit den geringen Zahlen- deshalb heißt es auch weiterhin Maskenpflicht und Abstand- sonst haben wir bald Verhältnisse wie in Italien oder Spanien vor sechs/acht Wochen!
Wie kommen Sie darauf? Es gibt Hinweise das nach einer einmaligen Erkrankung keine dauerhafte Immunität erlangt wird.
Zudem erschreckende Berichte über Gesundheitliche Folgen auch bei zunächst mildem Verlauf.
Man darf zur Beurteilung nicht nur auf die Toteszahlen schauen.
I bod im Meeh!
Warum kontrolliert dann keiner im Kissalis - unmöglich, das Verhalten, auch der Kissalis-Führung.
Wenn sich die Gäste nicht daran halten, so kann doch nicht das Geomaris Team, gerade zu Stoßzeiten, dafür zu Verantwortung gezogen werden.