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Gerolzhofen
Unvernünftige Badegäste: Droht dem Geomaris die Schließung?
Ein Mitarbeiter des Gesundheitsamts hat das Freizeitbad Geomaris privat besucht. Und vieles, was er bei Badegästen beobachtet hat, hat ihm wegen Corona nicht gefallen.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 09.02.2024 01:06 Uhr

Die Disziplin in Sachen Corona-Vorschriften hat deutlich nachgelassen. Es ist ein gesellschaftliches Problem. Viele meinen offenbar, das Schlimmste ist bereits überstanden und halten die geltenden Abstandsregeln und die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen nur noch sehr lax ein. Auch im Geomaris in Gerolzhofen (Lkr. Schweinfurt) hat sich bei Badegästen ein gewisser Schlendrian eingeschlichen. Dies kann weitreichende Folgen haben - vielleicht sogar bis hin zu einer amtlichen Schließung des Hallenbads.

Um das Bad in Corona-Zeiten überhaupt öffnen zu dürfen, hatte Betriebsleiter Wolfgang Schulz gemeinsam mit seinem Team im Vorfeld zahlreiche Vorkehrungen getroffen, die mit dem Gesundheitsamt in einem Hygiene-Konzept abgesprochen sind. Dazu zählt die Einführung von Zeitzonen am Vormittag und am Nachmittag, die so genannten Slots. Man darf als Badegast nur für die Dauer eines Slots im Bad bleiben, selbst wenn man Besitzer einer Jahreskarte ist. Zwischen den einzelnen Slots wird die Anlage komplett geräumt, es wird gereinigt und desinfiziert.  

Vorab-Buchung ist zwingend

Die zweite wichtige Neuerung: Der Besuch des Bades ist grundsätzlich nur nach vorheriger Buchung eines bestimmten Slots möglich. Die Buchung sollte möglichst online erfolgen, damit man einen QR-Code auf dem Handy erhält. Zur Not kann aber auch direkt an der Theke noch ein Formular ausgefüllt werden, wenn noch freie Kapazitäten im Bad vorhanden sind. Sinn und Zweck dieser Buchung ist es, sicherzustellen, dass die maximal erlaubte Anzahl von Badegästen nicht überschritten wird. Außerdem werden so automatisch die Namen der Personen erfasst, die innerhalb eines Slots gemeinsam gebadet haben. Für den Fall, dass sich darunter ein Corona-Erkrankter befindet, können so die möglichen Kontaktpersonen schnell ermittelt werden.

Auch die zahlreichen Parkplätze am Geomaris wurden neu eingeteilt. Das Gebot der Stunde lautet: Abstand halten.
Foto: Klaus Vogt | Auch die zahlreichen Parkplätze am Geomaris wurden neu eingeteilt. Das Gebot der Stunde lautet: Abstand halten.

Zahlreiche Aufkleber auf den Fußböden, extra gefertigte Teppiche, mehrere Aufsteller in den Gängen und Schilder an den Wänden weisen zudem die Badegäste auf die geltenden Corona-Regeln hin. Mit Lautsprecherdurchsagen werden die Besucher zudem daran erinnert. Und das Personal wurde speziell geschult und ist angewiesen, sofort einzugreifen, wenn Corona-Regeln gebrochen werden. "Mehr kann man kaum noch tun", sagt Betriebsleiter Schulz.

Hohe Strafandrohung

Doch nun gibt es ein Problem: Ein Mitarbeiter des Gesundheitsamts Schweinfurt hat das Geomaris gemeinsam mit seiner Familie privat besucht. Und offenbar hat ihm vieles, was er bei Badegästen beobachtet hat, nicht gefallen. "Wir haben eine Mail mit 18 verschiedenen Anregungen bekommen, die wir umzusetzen sollen", erklärt Wolfgang Schulz. Sonst werde vielleicht sogar ein Strafgeld von 50 000 Euro fällig. "Wir bemühen uns selbstverständlich, den Anregungen nachzukommen." 

Dem Gesundheitsamt reicht laut Schulz die Erfassung der Namen der Badegäste innerhalb eines mehrstündigen Slots nicht aus. Die Behörde will vielmehr die genaue Uhrzeit wissen, wann welcher Badegast das Bad betreten hat. Dies hat zur Folge, dass die Geomaris-Mitarbeiter trotz Online-Buchung zusätzlich noch eine separate handschriftliche Liste führen müssen, wo alle Namen und die exakten Uhrzeiten notiert werden.

Mit solchen Plakaten bitten die Geomaris-Verantwortlichen die Badegäste um Vernunft und Rücksichtnahme.
Foto: Klaus Vogt | Mit solchen Plakaten bitten die Geomaris-Verantwortlichen die Badegäste um Vernunft und Rücksichtnahme.

An den vergangenen heißen Tagen - insbesondere zu Beginn des Nachmittags-Slots um 14 Uhr - bildeten sich lange Besucherschlangen auf den Gehsteigen vor dem Haupteingang des Bades. Und dabei wurden, wie der Vertreter des Gesundheitsamts durch Augenschein feststellte, oft keine Abstände eingehalten. Auch im Innern des Bads hat der Beamte mehrere Verstöße entdeckt. So hätten in den Herrenduschen zu viele Männer gleichzeitig geduscht. Gleiches habe die Ehefrau des Kontrolleurs bei den Damenduschen festgestellt. Und auch beim Fönen der Haare seien zu viele Gäste zu eng beieinander gestanden. 

Überwachung nicht machbar

Betriebsleiter Wolfgang Schulz hat nun auch noch vor dem Bad auf den Gehsteigen in der Dingolshäuser Straße Abstandslinien aufkleben lassen. Doch das Bemühen stößt an Grenzen. "Überall, auch in den Duschen, wird ja schon mit mehreren Schildern auf die Abstandspflicht hingewiesen. Die Gäste müssten sich halt dran halten." Letztlich helfe hier wohl nur eine dauernde strenge Überwachung. "Wir müssten dazu aber unser Personal pro Schicht um acht Mitarbeiter erhöhen. Und das ist nicht machbar."    

Und so bleibt den Geomaris-Verantwortlichen nichts anderes übrig, als fast schon flehend die Badegäste um gegenseitige Rücksichtnahme zu bitten: "Wir appellieren an Ihre Vernunft und Eigenverantwortung - bitte helfen Sie alle mit, eine Schließung zu vermeiden", ist auf großen Plakaten am Eingang zu lesen. 

 
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  • Julia91
    Ich frage mich, ob da auch an den Badeseen so genau kontrolliert wird... Da geht's ja täglich drunter und drüber..
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  • diener
    Die Leute vom Geomaris machen das Bestmöglichste und es wird immer und überall
    unvernünftige Personen geben.
    Nur " Schließen " und " Strafe und Verbote " aussprechen liebe Bürokraten bringt uns irgendwann auch nicht mehr weiter. Dann könnt ihr gleich alles schließen und
    auch irgendwann die Verantwortung und die Folgekosten übernehmen !
    Wenn es einem nicht gefällt , dann muß er nicht ins Schwimmbad gehen und man
    nicht immer alles überbewerten.
    Es ist fast unmöglich alle Regeln zu beachten und wenn sich die Verantwortlichen bemühen , kann man sie nicht für die Fehler einiger Badegäste immer gleich zur
    Verantwortung ziehen.
    Leider nimmt der gesunde Menschenverstand auch in der Praxis immer mehr ab
    und wir werden nur noch mit Regeln und Bürokratie überhäuft.
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  • engert.andreas@gmx.de
    Können Sie mir bitte mal erklären, was das mit gesundem Menschenverstand zu tun hat, wenn ich in nem Bad (oder Siege anderes Beispiel- beim Einkaufen) höflich und nett darum bitte, doch den Abstand einzuhalten, weil ich es einfach nicht will, dass mir andere zu nahe kommen- denn ICH will gesund bleiben und halte mich deshalb an die gültigen Regeln - und dann krieg ich so ne Antwort wie: dann bleib doch daheim!
    Da fehlt es an jedem bisschen gesundem Menschenverstand- aber nicht bei mir!
    Und dann geht’s halt leider wieder nur über Sanktionen (das ist wie mit der roten Ampel: jeder weiß, dass man dann da nicht weiterfahren darf - aber ohne entsprechende Strafen gäbe es garantiert auch hier entsprechende I... , die trotzdem weiterfahren würden- und dabei sich - und noch viel schlimmer: andere, Unbeteiligte, Unschuldige gefährden und letztendlich zu Opfern machen würden!)
    DA fehlt es am Verstand!
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  • engert.andreas@gmx.de
    Ich finde es schlicht unglaublich, mit welcher Ignoranz hier manche unterwegs sind!
    Es ist nicht so, dass wir ja in Deutschland kaum Infektionen haben - und deshalb die Schutzmaßnahmen überflüssig wären
    Es ist vielmehr so, das wir in Deutschland so wenig Infektionen haben, WEIL es bisher die strengen Regeln gab!
    Und ich hätte gerne, dass das so bleibt mit den geringen Zahlen- deshalb heißt es auch weiterhin Maskenpflicht und Abstand- sonst haben wir bald Verhältnisse wie in Italien oder Spanien vor sechs/acht Wochen!
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  • Ich glaube dem Beamten ist nicht klar, dass, umso länger Grundrechtseinschränkungen andauern, desto intensiver der Abwägungsvorgang zu gunsten der Freiheit statt zu finden hat. Staatskunde erstes Semester: Verhältnismäßigkeit. Es entspricht eben nicht dem Ideal über Monate diese Gebote einzuhalten. Logisch, dass die Diszi sinkt. Denn bei 400 Neuinfizierten pro Tag auf 80 Mio Einwohnern, ist für viele die Pandemie zu Ende jedoch ohne jede Sicht auf Abbau der Maßnahmen. Da weltweit betrachtet dieses Virus nicht mehr auszurotten ist, und nicht jeder impfbar ist, stellt sich die Option der Herdenimmunität als beste heraus.
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  • TLW-tu_W
    "stellt sich die Option der Herdenimmunität als beste heraus."

    Wie kommen Sie darauf? Es gibt Hinweise das nach einer einmaligen Erkrankung keine dauerhafte Immunität erlangt wird.

    Zudem erschreckende Berichte über Gesundheitliche Folgen auch bei zunächst mildem Verlauf.
    Man darf zur Beurteilung nicht nur auf die Toteszahlen schauen.
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  • Eine vorübergehende Immunität, anscheinend doch über mindestens Monate, ist essentiell. Eine dauerthafte Immunität wird es via Herdenimmunität nie geben.
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  • Braun_Matthias@hotmail.com
    Ich war letzten Freitag im Geomaris Freibad mit meiner Familie. Uns ist nichts aufgefallen. Abstandsregeln wurden eingehalten. In der Cafeteria haben alle Masken getragen. Aus meiner Sicht lobenswert.
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  • fuchsastefan@web.de
    I brauch keeh Slots.
    I bod im Meeh!
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  • eboehrer@gmx.de
    An das Gesundheitsamt:
    Warum kontrolliert dann keiner im Kissalis - unmöglich, das Verhalten, auch der Kissalis-Führung.
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  • IN einem Schwimmbad wird nie 1,5 Meter Abstand einzuhalten sein. Unterbewusste Vorgänge sind qua Logik nicht steuerbar. Jedenfalls nicht(!) immer und zu jeder Zeit. Allein schon der Abstand zu der eigenen Familie?!
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  • ammi187@gmail.com
    Wie soll denn da eine Überwachung von statten gehen, warum machen wir nicht einen kompletten Lockdown für die nächsten zwölf Monate, treiben Deutschland und die Welt in den Ruin?? Der übereifrige Beamte vom Gesundheitsamt kann natürlich bemängeln allerdings dann während der Dienstzeit.
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  • daniel.englbauer@churchsol.de
    Unbegreiflich: die Leute wollen unbedingt ins Bad, gehen ins Bad und tun dann alles dafür, dass es möglichst bald wieder geschlossen wird? Das verstehe wer will...
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  • fabian.roesser@gmx.de
    Ich finde die Vorkehrungen des Geomaris Teams klasse, selbst in der Sauna wurden Zettel angebracht wo man sitzen darf.
    Wenn sich die Gäste nicht daran halten, so kann doch nicht das Geomaris Team, gerade zu Stoßzeiten, dafür zu Verantwortung gezogen werden.
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  • Reiner.Kortmann@t-online.de
    Wir waren kurz nach Öffnung der Innenbecken in der Kisssalis Therme. Das Bad voll mit jungen Familien, die Duschen voll, in den Becken dicht an dicht die Leute, im Strömungskanal Haut an Haut - kein Abstand, keine Rücksicht. Nachdem ich eine Frau im Becken gebeten hatte doch bitte Abstand zu halten kam die Antwort: Bleiben sie halt Zuhause wenn sie Abstand wollen...
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  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • Auch hier mal die Anmerkung: Informieren Sie sich genau, bevor Sie Diskussionen beginnen, was derzeit herrschende Rechtslage ist. Grundlage ist und bleibt nicht Ihre Meinung, sondern die Corona-Rechtsverordnung. Es soll Menschen geben, die bspw. an Asthma und chronischer Hyperventilation leiden. Ja, auch psychisch Kranke sind befreibar. Das wird Ihnen nicht gefallen. Aber noch eines: Wen ein Supermarkt diese Leute rauswirft, geschieht dies im Sinne des AGG rechtswidrig und es wird(!) teuer. Das AGG ist aber nur eröffnet bei Chronisch Kranken und Behinderten. Akute Fälle können sich hierauf nicht berufen. Supermärkte dürfen nämlich Behinderte nicht rauswerfen. Machen Sie sich dessen bewusst. Leute ohne Maske sind zu 95 % mit Attest befreit. Ich kämpfe auch weiterhin für die Rechte dieser Menschen, die nicht immer die Kraft haben alle zu informieren.
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  • moritz.noeding@zf.com
    Als chronisch kranke Person und somit stärker gefährdet habe ich aber zumindest das Recht auf Abstand, was viele Menschen, die diese Pandemie nicht ernst nehmen, auch nicht ernstnehmen. Und wenn man freundlich darauf hinweist, wird man blöd angeguckt. Leider lässt sich ein Gang zum Einkaufen als Alleinstehende nicht komplett vermeiden.
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  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
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