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Schweinfurt
Übernahme von Galeria-Filiale in Schweinfurt durch buero.de: Gespräche sind offenbar angelaufen
Investor Markus Schön möchte unter anderem die Galeria-Filialen in Schweinfurt und Aschaffenburg übernehmen. Was er zur Finanzierung sagt.
Übernimmt am Schweinfurter Jägersbrunnen bald buero.de das Ruder oder bleibt das Kaufhaus in der Hand von Galeria Karstadt Kaufhof?
Foto: Anand Anders | Übernimmt am Schweinfurter Jägersbrunnen bald buero.de das Ruder oder bleibt das Kaufhaus in der Hand von Galeria Karstadt Kaufhof?
Simon Hörnig
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:49 Uhr

Aus Gründen der Vertraulichkeit kann und möchte ich nicht bestätigen, dass zwischen dem Galeria-Management und Herrn Schön bereits konstruktive Gespräche stattgefunden haben – werde dies aber auch nicht dementieren." Patrick Hacker, der Pressesprecher von Galeria Karstadt Kaufhof, gibt damit recht unmissverständlich zu verstehen, dass sich beiden Parteien nach dem offensiven medialen Auftreten des buero.de-Chefs Markus Schön und zwischenzeitlichen Unstimmigkeiten nun doch zu ersten Unterredungen getroffen haben.

Das Vorhaben des Detmolder Unternehmers, 47 Galeria-Filialen – darunter die in Schweinfurt und Aschaffenburg – zu übernehmen, hat somit mutmaßlich eine weitere Hürde genommen. Bestätigen kann Schön dies aufgrund der einseitig geschlossenen Vertraulichkeitsvereinbarung nicht. Seine jüngste Investitionsinitiative, mit der Sicherung der Markenrechte an "Schön hier", der Beauftragung des neuen Warenhaus-Logos sowie der Reservierung der Internetadressen für die gewünschten Standorte, zeugt jedoch von Optimismus – auch wenn er sie ausdrücklich nicht als Fingerzeig auf das Gelingen der Übernahme verstanden haben möchte.

Einen einstelligen Millionenbetrag habe der Unternehmensverbund bereits in das Projekt investiert. Für die Übernahme aller 47 Standorte geht der 48-Jährige von einem Investitionsvolumen im dreistelligen Millionenbereich aus. Ein Betrag, der nach Auskunft Schöns gegenüber dieser Redaktion durch den von ihm geleiteten Verbund aus sechs Unternehmen und der Schön & Co-Kinder-Stiftung aufgebracht werden kann. Im einzelnen sind dies die buero.de Handel AG, die buero.de Handel Region Mitte GmbH, die Vermögensverwaltung Schön & Co GmbH, zwei Beteiligungs- und Besitzgesellschaften sowie eine Immobilien-Gesellschaft. Eine Kooperation mit externen Geldgebern ist nicht vorgesehen.

"Wir erhalten auch Anfragen, sich an unserem Konzept zu beteiligen, wenn wir die geplante Übernahme umsetzen können. Diese Anfragen sind für uns aber nicht interessant."
Der Vorstandsvorsitzende von buero.de, Markus Schön, möchte die Übernahme alleine stemmen.

Die Übernahme aus eigener Kraft zu stemmen, ist für Schön ein erklärtes Ziel: "Wir erhalten auch Anfragen – teilweise wohl auch von anderen Interessenten an Galeria Karstadt Kaufhof –, sich an unserem Konzept zu beteiligen, wenn wir die geplante Übernahme umsetzen können. Diese Anfragen sind für uns aber nicht interessant."

Fotomontage: So könnte die Schweinfurter Galeria Karstadt Kaufhof Filiale nach der Übernahme mit dem offiziellen neuen Kaufhaus-Logo von buero.de aussehen
Foto: Anand Anders | Fotomontage: So könnte die Schweinfurter Galeria Karstadt Kaufhof Filiale nach der Übernahme mit dem offiziellen neuen Kaufhaus-Logo von buero.de aussehen

Ob der Investor den Zuschlag erhält, wird sich nach Angaben des Galeria-Pressesprechers wahrscheinlich im Laufe des Januars zeigen. Bis dorthin möchte das Galeria-Management die laufenden Gespräche mit Investoren und Vermietern abgeschlossen und Klarheit darüber haben, welche Standorte unter der Marke Galeria Karstadt Kaufhof erhalten bleiben sollen – und welche nicht.

Ob Galeria-Standorte erhalten bleiben, entscheiden auch Gespräche mit den Vermietern

Welche Filialen wirtschaftlich weitergeführt werden können, ist laut Hacker für die Galeria-Geschäftsführung die zentrale Frage im laufenden Schutzschirmverfahren. Entscheidenden Einfluss auf diese Überlegungen hätten dabei die Gespräche mit den Vermietern. "Hier geht es neben der Miete selbst auch um weitere Fragen wie zum Beispiel Flächennutzung, energetische Sanierungen, Modernisierungs- und Baumaßnahmen", erklärt Hacker. So seien die Energiekosten für den Betrieb der großflächigen Kaufhäuser enorm, weshalb auch die Reduzierung von Verkaufsflächen Thema sei und frei werdende Flächen etwa durch Fitnessstudios oder ein Bürgerbüro übernommen werden könnten.

Entscheide man sich gegen die Weiterführung einer Filiale, so Hacker, spielten bei den Gesprächen mit Interessenten besonders die Faktoren der Übernahme von Mitarbeitern, Miete und Warenbestand eine Rolle. Potenzielle Nachmieter könnten für Galeria beispielsweise die vertragliche Restmietzeit übernehmen.

Galeria reduziert die Geschäftsführung von fünf auf drei Personen

Darüber hinaus treibt Galeria intern bereits die Umstrukturierung voran. So teilte das Unternehmen mit, dass mit Wirkung vom 14. Dezember "die Geschäftsführung von Galeria Karstadt Kaufhof schlagkräftig neu aufgestellt und erheblich verschlankt" werde. Konkret bedeutet dies, dass CEO Miguel Müllenbach zusätzlich das Ressort "Einkauf" übernimmt und Finanzchef Guido Manger fortan auch den Personalbereich führen wird. Komplettiert wird die Führungsriege durch Olivier van den Bossche, der sich auch weiterhin für den Vertrieb verantwortlich zeichnet. Die bisherige Einkaufschefin Karin Busnel-Knappertsbusch und Personalchef Dirk Lessing scheiden hingegen aus der Geschäftsführung aus.

 
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  • M. S.
    Ich finde die ständige Berichterstattung darüber sehr daneben! Die Fotomontage ist nun ein neuer Höhepunkt. Unbedarfte Leser werden vermuten, dass sich in Kürze hier was ändern.

    Die Filiale in Schweinfurt ist eine von Dutzenden in Deutschland. In Schweinfurt wird rein gar nichts entschieden.

    Bis es überhaupt zu einer Entscheidung kommt, wie immer die ausschaut fliest noch sehr viel Wasser dem Main hinunter.

    Grundsätzlich muss man doch eh erkennen, dass die Zeiten von Ladengeschäften ihren Zenit überschritten hat, Tante-Emma-Läden haben den Anfang gemacht, Warenhäuser folgen und letztlich wird es auch noch andere Geschäfte treffen.
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  • R. W.
    Wo steht denn, dass etwas in Schewinfurt entschieden wird? Warum ist die Berichterstattung daneben? Weil Ihnen persönlich das Thema nicht gefällt?
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  • D. K.
    Buero.de macht eigentlich einen soliden Eindruck.

    Die Kombination mit völlig anderen Sortimenten aus einem Kaufhaus wirkt allerdings ein wenig befremdlich.

    Wenn die Übernahme genauso schön ausschauen wird wie die Fotomontage…
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