
In Schweinfurt haben die Jugendlichen ihre politischen Vorlieben neu sortiert. Auch vor dieser Bundestagswahl hat der Stadtjugendring gemeinsam mit fünf Schweinfurter Schulen die U18-Wahlen organisiert. Über 900 Schülerinnen und Schüler gaben ihre Stimme ab. Das Ergebnis: Die Linke und die CSU liegen bei den jungen Wählerinnen und Wählern vorn.
Während die Linke und ihre Kandidatin Agnes Conrad bei den Zweitstimmen als Siegerin vom Platz geht, überzeugen die CSU und ihre Direktkandidatin Anja Weisgerber vor allem bei den Erststimmen. Auch die SPD und die in Teilen als rechtsextrem eingestufte AfD finden Zuspruch. Neben dem Zuwachs bei den Linken fällt vor allem das schlechte Abschneiden von FDP und Grünen auf.

Schnitten die Liberalen bei der vergangenen U18-Bundestagswahl im September 2021 noch mit 21 Prozent der Zweitstimmen ab, liegen sie heute abgeschlagen bei unter drei Prozent. Ähnlich ergeht es den Grünen, die fast 15 Prozentpunkte einbüßen. Dazugewonnen haben hingegen Linke, CSU und AfD. Die SPD stagniert im Vergleich. Beim Betrachten der Zahlen ist jedoch hervorzuheben, dass die Anzahl der abgegebenen Stimmen bei der Wahl 2021 mit 474 wesentlich geringer war.
Die Linke kommt bei Jugendlichen im Netz gut an
Blickt man auf die Ergebnisse der vergangenen U18-Landtagswahl im September 2023 mit einer ähnlichen Gesamtstimmenanzahl, haben seitdem vor allem die Linken mit 17 Prozentpunkten hinzugewonnen, während die CSU neun Prozentpunkte verlor. Auch bei diesem Vergleich haben die Grünen mit acht Prozent, wie auch die Liberalen, mit sieben Prozent weniger, Federn gelassen.
Schaut man sich das Ergebnis der deutschlandweiten U18-Bundestagswahlen an, führt die Linke mit 21 Prozent, dicht gefolgt von der SPD mit 18 Prozent noch vor der CDU/CSU mit 16 Prozent sowie der AfD (15 Prozent) und den Grünen (13 Prozent). Die Linke konnte ihren Zuspruch zuletzt deutlich steigern. Beobachter führen dies neben den Inhalten auch auf die Präsenz ihrer Spitzenkandidaten in den Sozialen Medien zurück, wo sich Jugendliche vermehrt aufhalten.
Fünf Schulen haben an der Wahl teilgenommen. Darunter die Montessori-Mittelschule, die Frieden-Mittelschule, das Alexander von Humboldt-Gymnasium sowie die beiden Rathenau-Schulen. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ. Mit der Einrichtung einer U18-Wahl will der Stadtjugendring eigenen Angaben zufolge die politische Meinungsbildung stärken und die Auseinandersetzung mit dem politischen System fördern.