Die Ufra 2020 geht in die Geschichte ein. Nicht nur weil sie die einzige Messe in der Region überhaupt war, die im Pandemiejahr durchgeführt wurde, sondern auch, weil trotz umfangreicher Hygiene-Maßnahmen nur knapp 16.000 Menschen diese traditionelle Verbrauchermesse besuchten. Im Interview bekräftigt Messeleiterin Katherina Köhler (Sandner GmbH), dass es trotz schwieriger Vorzeichen wichtig war, mit der Durchführung der Messe ein Zeichen zu setzen. Vor allem in sozialen Netzwerken geäußerten Vorwürfen, die Ufra sei mitverantwortlich für steigende Infektionszahlen, hält sie entgegen, dass in keinem Fall Kontaktdaten zur Nachverfolgung bei der Messeleitung nachgefragt wurden.
KATHERINA KÖHLER: Die große Verbraucherausstellung in Unterfranken „Ufra“ ist eine wichtige Plattform für die ganze „Messefamilie“. Diese Familie besteht aus all den Mitarbeitern, Messebauern, Ausstellern, Marketing, Security, Gastronomen; viele davon sind geplagt von existentiellen Sorgen im Jahr 2020. Die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Region gehen aber darüber noch hinaus: rund 300 Ausstellerfirmen bringen ihre Mitarbeiter in der hiesigen Hotellerie unter, die Gastronomie verpflegt sie, der Einzelhandel versorgt sie. Es war wichtig, diesen Menschen eine Plattform und ein Zeichen der Hoffnung zu geben. Diese Menschen saßen größtenteils seit Februar ohne Aufträge und ohne Chance zu Hause.
KÖHLER: Dieses Jahr ist etwas ganz besonderes und stellt die ganze Welt vor neue Herausforderungen. Ein Umsatz- und Besucherrückgang zeigt sich in vielen Branchen.
KÖHLER: Diese Messe, als eine der ersten Messen unter Corona-Bedingungen, hatte nicht den wirtschaftlichen Erfolg im Blick. Im Vordergrund stand die Signalwirkung: Veranstaltungen sind, unter Einhaltung von Hygienekonzepten möglich. Es war ein wichtiger Anfang.
KÖHLER: Von Ausstellern und vor allem von Besuchern haben wir immer wieder die Bestätigung bekommen, dass sie sich jederzeit sicher auf der Ufra gefühlt haben. Der Titel „Sicherster Ort in Schweinfurt“ ist hierbei mehrfach gefallen.
KÖHLER: Dass die Ufra nicht Ursache für die steigenden Zahlen in Schweinfurt ist, beweist unter anderem, dass bisher keine Kontaktdaten zur Nachverfolgung bei uns angefragt wurden.
KÖHLER: Das Hygienekonzept wurde monatelang mit den zuständigen Behörden erarbeitet und auf den Prüfstand gestellt, um Besucher und Aussteller zu schützen. Im Vordergrund stand hier, Menschenansammlungen zu vermeiden und Abstände einzuhalten, um Übertragungen zu verhindern. Diese Sicherheit war auf der Ufra 2020 jederzeit gegeben.
KÖHLER: Die Lichtschranken an den Ampeln haben ganz sicher jederzeit gezählt. Es standen auch mehrfach Ampeln auf „Rot“ und wurden grün, sobald Besucher die Halle verlassen haben. Wenn ein „Dauergrün“ zu beobachten war, wurde die Höchstgrenze nicht erreicht.
KÖHLER: Die wichtigste Erfahrung die sich in diesem Jahr bestätigt hat: Als Veranstalter muss man den Geist der Zeit spüren, die neusten Trends herausfinden, sich an die aktuellen Situationen anpassen und flexibel sein. Wie das Leben und die Trends 2020 aussehen, wird die Zukunft zeigen. Aber wir werden darauf reagieren.