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Altenmünster
Trotz Baustelle: Im Ellertshäuser See kann wieder gebadet werden – mit Auflagen und Einschränkungen
Nach einer ausgefallenen Badesaison gibt das Wasserwirtschaftsamt das Nordufer unterhalb des Sandstrands und Kiosks zum Baden frei. Was zu beachten ist.
Es darf wieder im Ellertshäuser See gebadet werden. Das Wasserwirtschaftsamt hat einen abgegrenzten Bereich am Nordufer unterhalb des Sandstrandes und Kiosks schon in dieser Saison zum Baden freigeben.
Foto: René Ruprecht | Es darf wieder im Ellertshäuser See gebadet werden. Das Wasserwirtschaftsamt hat einen abgegrenzten Bereich am Nordufer unterhalb des Sandstrandes und Kiosks schon in dieser Saison zum Baden freigeben.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 21:54 Uhr

Gute Nachrichten: Nach einem Jahr ohne Wasser kann im Ellertshäuser See wieder gebadet werden. Zumindest teilweise. Das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen wird mit Beginn der Badesaison einen abgegrenzten Bereich am Nordufer unterhalb des Sandstrandes und Kiosks freigeben. Die Marktgemeinde Stadtlauringen hat bereits Liegewiese und Spielplatz sauber hergerichtet. Die Badegäste können kommen. 

Der normalerweise bis zu 16 Meter tiefe Stausee bei Altenmünster im Landkreis Schweinfurt war wegen Sanierungsarbeiten im Herbst 2021 abgelassen worden. Die Hauptabflussleitung war im Lauf der Jahre marode geworden. Der Wasserspeicher ist in den 1950er-Jahren gebaut worden. Und am Grund hatte sich eine dicke Sedimentschicht angesammelt. Das komplette Becken musste entschlammt werden. 

2021 war das Wasserwirtschaftsamt, das den Stausee im Auftrag des Freistaats Bayern betreibt, davon ausgegangen, dass es mehrere Jahre dauern wird, bis das knapp zwei Millionen Kubikmeter Wasser fassende Becken wieder gefüllt und Badebetrieb an Unterfrankens größtem Badesee möglich sein wird. Die Niederschläge im acht Quadratkilometer großen Einzugsbereich des Ellertshäuser Sees waren seit Weihnachten aber so ergiebig, dass der Grundsee hinter dem neu eingebauten Zwischendamm bereits Anfang Februar vollständig aufgestaut war und sogar übergeschwappt ist. Es musste Wasser abgelassen werden, damit die noch vorhandene Baustelle im vorderen Bereich des Sees nicht überflutet wird.

Im vorderen Bereich zwischen Hauptdamm und Grundsperre besteht noch die Baustelle. Der Grundsee dahinter hat aber schon so viel Wasser, dass er zum Baden genutzt werden kann.
Foto: René Ruprecht | Im vorderen Bereich zwischen Hauptdamm und Grundsperre besteht noch die Baustelle. Der Grundsee dahinter hat aber schon so viel Wasser, dass er zum Baden genutzt werden kann.

Wegen dieser Baustelle zwischen Hauptdamm und Grundsperre ist der Ellertshäuser See auch noch nicht als EU-Badegewässer freigegeben. Trotz einwandfreier Wasserqualität, wie Andreas Kirchner, der zuständige Abteilungsleiter und Talsperrenbeauftragte beim Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen, versichert.

Es gelten strenge Sicherheitsregeln

Wasserwirtschaftsamt und Marktgemeinde haben deshalb auf eigene Faust beschlossen, den Badebetrieb unter Auflagen zu erlauben. "Es gelten aber strenge Sicherheitsregeln", appelliert Andreas Kirchner an die Badegäste, sich nicht außerhalb des abgegrenzten Badebereichs zu bewegen. Die Bauzäune und Hinweisschilder werden in den nächsten Tagen aufgestellt.

Für den Rest des Sees und für die Baustelle herrscht weiterhin ein absolutes Betretungsverbot. Dort wurde bereits ein neues Abflussbauwerk errichtet. Derzeit wird die neue Rohrleitung gebaut. Die Arbeiten sollen bis Mitte des Jahres abgeschlossen sein. Dann wird der Stöpsel endgültig geschlossen, so dass auch der neu aufgeschüttete Damm, der jetzt noch aus dem Wasser ragt, überflutet und der Ellertshäuser See wieder auf seinem Normalpegel von 334,50 Meter gebracht werden kann. Aktuell sind es 328,44 Meter. Das Aufstauen wird laut Kirchner aus Sicherheitsgründen aber erst nach der Badesaison im September erfolgen.  

Vorsee wird im Herbst abgefischt

Im Herbst sollen dann auch die Fische und Muscheln in ihr altes Habitat zurückkehren. Sie waren vor dem Ablassen des Wassers in den Vorsee umgesetzt worden. Die Abfischung ist zwischen Oktober und November geplant. Danach wird auch dieses zwei Hektar große Filter- und Rückhaltebecken trockengelegt. Es muss ebenfalls entschlammt und saniert werden. Die Arbeiten werden 2024 durchgeführt.   

Die Marktgemeinde Stadtlauringen hat bereits Spielplatz und Liegewiese für die Badegäste hergerichtet.
Foto: René Ruprecht | Die Marktgemeinde Stadtlauringen hat bereits Spielplatz und Liegewiese für die Badegäste hergerichtet.

"Es läuft sehr gut", zieht Talsperrenbeauftragter Andreas Kirchner ein positives Zwischenfazit. Das Wetter habe gut mitgespielt. Bei den Erdbauarbeiten war es wunschgemäß heiß und trocken, beim Aufstauen kühl und nass, so dass der Grundsee jetzt schon eine Tiefe von acht bis neun Metern hat. Dem Badespaß steht somit nichts mehr im Wege.

 
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  • giacomo
    Und schon melden sich die Hobby-Wasserbau-Ingenieure! Ursprünglich ist man davon ausgegangen, dass der See sich erst in ein paar Jahren wieder vollständig gefüllt hat. Steht so auch im Text! Es waren mehrere Baumaßnahmen erforderlich, die vielleicht voneinander abhängig sind/waren. Ich denke der Zeitrahmen wurde eingehalten. @boro: "Der See könnte schon fast wieder voll sein...." Selbst wenn man schon vor einem Jahr mit den Baumaßnahmen fertig gewesen wäre, wie bitteschön hätte sich denn der See füllen können? Wenn´s -wie im letzten Jahr- nicht bzw. kaum regnet, kann sich der See auch nicht füllen. Nur weil es dieses Jahr schon viel geregnet hat, ist er jetzt soweit gefüllt, dass man einen eingeschränkten Badebetrieb aufnehmen kann. Also nicht meckern, sondern freuen!
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  • boro
    Der See könnte schon fast wieder voll sein, wenn nicht 1 Jahr lang nichts an dem Ablassbauwerk geschehen wäre.
    Gründe dafür werden vom WWA nicht genannt, der ursprüngliche Zeitplan auf der Internetseite des WWA ist leider nicht mehr zu sehen traurig
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  • awo
    Treffend zusammen gefasst. Leider die ganze Wahrheit.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @boro: Sie sollten schon bei der Wahrheit bleiben!🤔
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  • boro
    was ist denn bitte nicht wahr?
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  • wwietschorke@freenet.de
    Er könnte tatsächlich schon voll sein, wochenlang liefen die Pumpen, die den Wasserspiegel auf dem jetzigen Niveau hielten! Der Wald war ringsum gesättigt und alle kleinen Bäche und Drainagen liefen.
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