Warum nicht mal was gemeinsam machen? Beim Wachdienst am Sennfelder See mit der Feuerwehr kommt die Idee auf, erzählt Holger Merz, Mitglied der Ortsgruppe Sennfeld der Wasserwacht. Und warum nicht noch andere Rettungs- und Hilfsorganisationen dazunehmen, was richtig Großes machen?
Holger Merz nimmt Kontakt auf, von Polizei über Bergwacht und Leopoldina-Krankenhaus zu den örtlichen Rettungsorganisationen. "Alle waren begeistert", sagt er. Am Samstag, 14. September, von 10 bis 18 Uhr, stellen sich 20 Aussteller beim "Tag der Retter" auf der Sport- und Freizeitanlage in Sennfeld vor. "Die größte Veranstaltung dieser Art in Bayern", heißt es stolz auf den Flyern.
Auch eine Azubi-und Jobbörse gehört zum Programm
Was ist alles geplant auf dem gut 50. 000 Quadratmeter großen Gelände in Sennfeld? Wer kommt, soll sich ein Bild machen können von den Aufgaben der Retter oder Helden, wie es in der Ankündigung heißt. Wer kommt, kann auch darüber nachdenken, sich in einem dieser Bereiche zu engagieren. Ehrenamtlich oder in einer Berufsausbildung. Eine Azubi- und Jobbörse gehört mit zum Programm.
"Für alle Altersklassen ist etwas dabei", verspricht Holger Merz. Lockeres Kennenlernen ist das Motto. Und zwar auf beide Seiten, so Merz. Auch die Organisationen untereinander sollen sich so besser vernetzen.
Gulaschkanone und Polizeiorchester
Es gibt Mitmachstationen, einen Fahrsimulator, eine Sportchallenge, Schauvorführungen, mobile Einsatzzentralen werden aufgebaut. Die Reiterstaffel der Polizei tritt auf. Ein 20.000-Liter-Tauchturm dürfte auch ein Anziehungspunkt werden. Außerdem wird die Suchhundestaffel aktiv sein. Und das BRK rückt mit der Gulaschkanone an. Natürlich gibt es auch Musik. Das Bundespolizeiorchester spielt. Spaß wird sicher auch eine Fotobox machen, mit der man sich in den Retter-Monturen fotografieren lassen kann.
Holger Merz freut sich, dass auch die Björn-Steiger-Stiftung präsent sein wird. Sie ist nach dem achtjährigen Björn Steiger benannt, der im Jahr 1969 nach einem Verkehrsunfall wegen fehlender zeitnaher und professioneller Hilfe starb. Die Eltern setzen sich mit der Stiftung für den Aufbau des Rettungsdienstes ein. Präsident ist Björns Bruder Pierre-Enric. Die Stiftung sorgte unter anderem dafür, dass am Schweinfurter Baggersee eine Notrufsäule aufgestellt wurde.
Shuttle-Service vom ZF-Parkplatz in der Röntgenstraße aus
Die Polizei bietet außerdem eine kostenlose Fahrradcodierung an, mit der man sein Rad gegen Diebstahl sichern kann. Stichwort Fahrrad. Die Sport- und Freizeitanlage ist zwar ein perfekter Ort für eine Großveranstaltung. "Nur mit den Parkplätzen ist es schwierig", sagt Holger Merz. Mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu kommen, wäre also keine schlechte Idee. Wer von weiter weg kommt, nicht so gut zu Fuß ist, kann einen kostenlosen Bus-Shuttle-Service nutzen. Am ZF-Parkplatz in der Röntgenstraße 2, in der Nähe des Baggersees, können die Besucher parken. Im Minutentakt fahren Busse zur Wehranlage. Von dort ist man nach gut 300 Metern zu Fuß am Gelände.
Holger Merz und sein Team – gut 200 Leute sind im allerengsten Kreis involviert – freuen sich auch auf das Wiedersehen mit Helferinnen und Helfern, mit denen der eine oder andere Katastropheneinsatz gemeistert wurde. Sie freuen sich aber auch darauf, ihre Arbeit mal hautnah vorzustellen. "In der Praxis ist das anders als im Fernsehen." Und vielleicht bekommt der eine oder andere Besucher Lust, sich ebenfalls zu engagieren. "Das wäre das eine tolle Sache", sagt Holger Merz.
Organisationstalent Merz überlässt nichts dem Zufall. Deswegen hat er mal in den 100-jährigen Kalender geschaut, um zu sehen, wie die Wetterprognosen für den Samstag, 14. September, sind. "21 Grad, leicht bewölkt. Das nehmen wir."