Vor kurzem hat ein Badeunfall am Baggersee Schweinfurt wieder einmal bewiesen, wie wichtig schnelle Hilfe ist. Ein junger Mann wäre beinahe im See ertrunken, doch er hatte Glück. Es waren Menschen vor Ort, die in verschiedenen Bereichen wie dem Rettungswesen oder der Medizin arbeiten und ihn retten konnten.
Jetzt gibt es einen weiteren Helfer: Am Ufer des Baggersees, unterhalb der Grillplätze und des Toilettenhäuschens, steht seit kurzem eine Notrufsäule. Die Handhabung ist sehr einfach gehalten und so ist die Säule problemlos zu bedienen. Ein dicker Pfeil zeigt auf den Knopf, der die Verbindung zur Integrierten Leitstelle (ILS) herstellt. Ein Solarpaneel sorgt dafür, dass die Notrufsäule rund um die Uhr einsatzbereit ist, und das LTE-Netz stellt die Verbindung zur Einsatzleitstelle her.
Gemeinsam mit der Wasserwacht hat die Stadt Schweinfurt die Notrufsäule am Baggersee errichtet. Zur Verfügung gestellt wurde sie von der Björn Steiger Stiftung, die sich für die Verbesserung der Notfallhilfe und des Rettungswesens in Deutschland einsetzt.
Die Notrufsäule bietet viele Vorteile
Im Falle eines Unglücks wird man durch Drücken des Knopfs auf der Vorderseite der Säule mit der integrierten Leitstelle verbunden. Der ILS ist der genaue Standort der Säule bekannt. Dadurch wird das Beschreiben der Unfallstelle erleichtert und die Rettungskräfte wissen schnell, wo sie gebraucht werden. Vor allem am Schweinfurter Baggersee fällt das Beschreiben des Unfallortes oftmals schwer, erklärt Frank Warmuth von der Wasserwacht Schweinfurt. Die groben Anhaltspunkte am See doppeln sich. So gibt es zwei große Parkplätze und zwei Spielplätze jeweils direkt gegenüber. Wenn Betroffene über die Säule einen Notruf absetzen, ist nun klar, wo sie sich befinden.
Anders als die Wasserwacht ist die Notrufsäule Tag und Nacht betriebsbereit und ist somit eine sinnvolle Ergänzung. Um auch eine direkte Hilfemöglichkeit zu schaffen, soll in der Nähe des Beach-Cafes am Baggersee ein Defibrillator angebracht werden.
Ordnungsreferent Jan von Lackum von der Stadt Schweinfurt weist darauf hin, dass Eltern dazu angehalten sind, ihre Kinder bezüglich Nutzen und Bedienung der Notrufsäule aufzuklären. Die Säule diene nicht als Spielzeug, denn der Missbrauch von Notrufen sei strafbar.
Trotz der neue Hilfemöglichkeit soll man weiterhin die Baderegeln beachten. Frank Warmuth von der Wasserwacht warnt davor, die eigenen Kräfte zu überschätzen. Sobald man erste Anzeichen von Schwäche oder Unterkühlung verspüre, solle man sich ans Ufer begeben.