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Schweinfurt
Streetwork, Kitaplätze und ein Recht auf Ganztag in der Grundschule: Auf was es in Schweinfurt ankommt
Spätestens 2029 muss es für alle Grundschulkinder ein Ganztagsangebot geben. Ein Recht auf einen Kita-Platz haben Eltern schon, doch da ist es immer noch eng.
Ab 2026 wird an Bayerns Grundschulen schrittweise das Recht auf einen Ganztagsplatz eingeführt. Auch die Stadt Schweinfurt stellt das vor Herausforderungen.
Foto: Sebastian Gollnow/dpa | Ab 2026 wird an Bayerns Grundschulen schrittweise das Recht auf einen Ganztagsplatz eingeführt. Auch die Stadt Schweinfurt stellt das vor Herausforderungen.
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:59 Uhr

Viel zu tun gibt es in den kommenden Jahren in Schweinfurt, was Angebote für Kinder und Jugendliche betrifft. Denn: in einigen Bereichen tut sich etwas, gibt es neue Rechtsansprüche, auf der anderen Seite gibt es Probleme, die bis heute ungelöst sind. Allen voran das Betreuungsangebot für Kindergartenkinder und unter Dreijährige in den Kindertageseinrichtungen. Das ist immer noch knapp. Freie Plätze gibt es nur wenige, so Rainer Brandenstein.

Der Geschäftsführer der Evangelischen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Schweinfurt gGmbH "Haus Marienthal" ist Vorsitzender des Unterausschusses Jugendhilfeplanung, zu dem Vertreter von Stadtrat, Jugendamt, Verwaltung, Wohlfahrtsverbänden, Stadtjugendring, Polizei, aber auch der Kirche gehören. Gemeinsam haben sie im Unterausschuss eine Prioritätenliste erarbeitet, welche Schwerpunkte Schweinfurt in der Jugendhilfe in diesem Jahr setzen sollte.

Dazu gehört eben auch der bedarfsgerechte Ausbau des Kita-Angebots. Seit Jahren wird es kritisiert, wird stellenweise auch nachgelegt. Aktuell entsteht ein neuer Kindergarten in der Gartenstadt. 80 Prozent der Kosten übernimmt die Stadt.

An zweiter Stelle der Prioritätenliste sieht der Unterausschuss das Thema Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder. Ab 2026 wird schrittweise ein Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz eingeführt. Bis 2029, so Brandenstein, muss das umgesetzt sein. Das Angebot soll nicht nur an Schultagen gelten, sondern wird sich auch über einen Großteil der Ferien erstrecken müssen. Die große Frage: Wird man dafür genügend Personal finden? Genau das sieht Brandenstein als das Hauptproblem. Schon jetzt ist der Personalnotstand im Bereich Kinder- und Jugendhilfe flächendeckend ein Thema, gibt es zu wenig pädagogisches Personal.

Stadt muss die Folgen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche im Blick behalten

Im Blick behalten muss man nach Ansicht des Ausschusses auch die Folgen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche. Ihnen und ihren Familien müsse man verstärkt Hilfe anbieten, dafür auch auf sie zugehen. Generell hat der Ausschuss Unterstützungsangebote für Eltern zur Förderung von Erziehungskompetenzen auf seine Prioritätenliste gestellt. Sie dient zur Vorberatung in dem Jugendhilfeausschuss des Stadtrates, der den Empfehlungen am Mittwoch zugestimmt hat. Weiterlaufen sollen dabei auch die Programme im Bereich Streetwork – mit aufsuchender Arbeit sowie der Anlaufstelle im Gründerzeitviertel.

Bei all diesen Plänen, so SPD-Stadträtin Brandenstein, müsse man jetzt auch die Kinder und Jugendlichen im Blick haben, die mit ihren Familien aus der Ukraine geflohen sind. Aktuell arbeitet die Stadt laut Sozialreferent Jürgen Montag daran, eine Kinderbetreuung in der neuen Flüchtlingsunterkunft in den Ledward Barracks mit Kooperationspartnern auf die Beine zu stellen.

Bürgermeister Sorya Lippert dankte Rainer Brandenstein, der aus Altersgründen jetzt aus dem Ausschuss ausgeschieden ist, für sein langjähriges Engagement. Nachfolger im Unterausschuss wird Matthias Zaworka sein.

 
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Kommentare
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  • Schmetterling
    Leider ist in Sachen " Kinder- und Jugendliche " die Stadt bisher nicht mit viel Engagement dabei gewesen. Herr Montag und Co. zählen nicht gerade zu den schnellen Entscheidern und Machern in dieser Stadt. Das können viele nur mit einem traurigen Kopfnicken bestätigen.
    Vielleicht können die Herren der Verwaltung ja mal die Prestigeliste weglegen und sich für die Zukunft dieser Stadt einsetzen - also die Kinder und Jugendlichen!
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