
Wer schnell von A nach B kommen will, mag sie nicht, die den Verkehrsfluss behindernden Baustellen. Auf lange Sicht sieht es anders aus, denn ist die Maßnahme fertig, weiß man meist zu schätzen, dass die "Holperpiste" Vergangenheit ist oder dass Radler nun auf ihrem Radweg unterwegs sind. Eine Reihe weiterer Baustellen brachte der Ausschuss für Straßenbau und Radwegeinfrastruktur des Kreistages in seiner Sitzung im Kreisbauhof in Gerolzhofen auf den Weg. Allerdings: nur weniges wird 2022 tatsächlich realisiert, die meisten Projekte stehen auf der Warteliste.
Marco Kraus, Leiter des Tiefbauamts am Schweinfurter Landratsamt, stellte die geplanten Straßenbau-Pläne des Landkreises Schweinfurt vor. Seit 19. Juli läuft der Ausbau der Kreisstraße SW 37 im Streckenabschnitts zwischen Brünnstadt und Gerolzhofen (Staatsstraße 2274). Der geplante Abschluss der Arbeiten Ende November wird nicht ganz zu halten sein. Umfangreiche Kampfmittelsondierungen verzögerten die Bauarbeiten. Dennoch seien sie im Zeitplan, so Marco Kraus. Er ist zuversichtlich, dass Straße und Einmündung Anfang Dezember fertig sind.
Ausbau der Kreisstraße 46 zwischen Wiebelsberg und Düttingsfeld
Viel Verkehr herrscht nicht auf der Strecke zwischen Wiebelsberg und Düttingsfeld. Mit etwa 120 Fahrzeugen pro Tag ist sie die Kreisstraße mit der zweitgeringsten Verkehrsbelastung im Landkreis. Doch die 4,80 Meter breite Fahrbahn sieht nicht gut aus, ihr Ausbau ist seit Jahren im Investitionsprogramm. 2022 soll er beginnen.
Grunderwerbsprobleme beim Ausbau der SW 34 von Wülfershausen bis zur Landkreisgrenze
Die Strecke zwischen Wülfershausen und der Grenze zum Landkreis Bad Kissingen lässt sich in drei Teilstrecken unterteilen. Die südlichen und nördlichen Abschnitte (je etwa 1200 Meter lang) sind stark beschädigt und zu schmal. Dazwischen liegt eine vor gut 25 Jahren auf 5,50 Meter Breite ausgebaute Teilstrecke. Ziel: alle drei Abschnitte auf 6 Meter Breite auszubauen. Das Problem: Seit mehr als einem Jahr laufen Grunderwerbsverhandlungen, acht Eigentümer haben dem Verkauf ihrer für den Ausbau benötigten Flächen nicht zugestimmt. "Die Aussicht auf gütliche Einigung erscheint fraglich", so Marco Kraus. Die bauliche Umsetzung muss zunächst um ein Jahr verschoben werden.
Einmündung in die Staatsstraße bei Wettringen
Ähnliche Probleme gibt es für einen Teilbereich des vom staatlichen Bauamt Schweinfurt geplanten Ausbaus der Staatsstraße 2281 im Abschnitt zwischen Aidhausen und Wettringen. Dort liegt auch die Einmündung der SW 4 am südlichen Ortsrand von Wettringen. Die soll im Zuge des Staatsstraßenausbaus fit für die Zukunft gemacht werden. Der Landkreis ist am Umbau des Einmündungsbereiches beteiligt. Die bauliche Umsetzung war für 2020 vorgesehen, scheiterte bislang an Grunderwerbsproblemen. Fazit: "Verschoben auf 2022 oder die folgenden Jahre"

Ausbau der Kreisstraße zwischen Birnfeld und Bundorf zieht sich hin
"Eine Umsetzung 2022 ist unwahrscheinlich, die Maßnahme wurde in Absprache mit dem Landkreis Rhön Grabfeld auf 2023 verschoben." So der Sachstand des geplanten Ausbaus der Kreisstraße zwischen Birnfeld und Bundorf (Rhön-Grabfeld). Die Straße wurde bis jetzt Zug um Zug in Zusammenarbeit mit Rhön-Grabfeld in Teilabschnitten verbessert. Als nächstes wäre die Strecke vom Birnfelder Ortsrand bis zur Landkreisgrenze an der Reihe. Die Planung ist fertig, aber Grunderwerbsverhandlungen und Beteiligung der Träger öffentlicher Belange laufen noch. Da nur noch Zuwendungsanträge bei der Regierung von Unterfranken eingereicht werden dürfen, wenn alle Stellungnahmen da sind und der Grunderwerb abgeschlossen ist, heißt es auch hier warten.
Artenschutz verzögert Straßenausbau zwischen Mailes und Wetzhausen
Einiges getan hat sich beim Ausbau der SW 55 von Wetzhausen über Mailes nach Oberlauringen. Kurvenabflachung und Linksabbiegestreifen nördlich von Wetzhausen wären hier zu nennen. Auch der Ausbau der Ortsdurchfahrt Mailes ist abgeschlossen. Nächster Abschnitt wäre der Ausbau der Teilstrecke zwischen Wetzhausen und Mailes. "Auf Grund neuer Vorgaben hinsichtlich des Artenschutzes, sind bei fast allen Maßnahmen weitergehende Untersuchungen erforderlich", so Kraus. Das kostet Zeit, weshalb auch hier der erste Spatenstich auf 2023 verschoben wurde.
Ortsdurchfahrt Dittelbrunn muss nach dem Kanalbau hergerichtet werden
Dittelbrunn beabsichtigt in den nächsten Jahren die Sanierung des Kanals und die Neugestaltung der Straßennebenflächen. Die Schäden im Straßenoberbau und an den Entwässerungseinrichtungen der Ortsdurchfahrt Dittelbrunn (Kreisstraße SW 8) sind so gravierend, dass die Straße von Grund auf saniert werden muss. Die Maßnahme wird gemeinsam mit der Gemeinde durchgeführt. Ziel ist, alle Planungen bis Sommer 2022 fertig zu haben, um zeitnah den Förderantrag einreichen zu können. Die bauliche Umsetzung ist für 2023 angepeilt. "Die Baumaßnahme kann nur unter Vollsperrung durchgeführt werden, was bei 5000 bis 8000 Fahrzeugen pro 24 Stunden zu beträchtlichen Verkehrsbehinderungen führen wird", ist sich Marco Kraus sicher.
Der Mainradweg bei Stammheim soll saniert werden
Im Frühjahr hat der Bund das Förderprogramm "Ausbau und Erweiterung des Radnetzes Deutschland" aufgelegt. Übergeordnetes Ziel: Deutschland soll Fahrradland für Alltag, Freizeit und Tourismus werden. Förderfähig sind auch Maßnahmen zur Verbesserung der Oberflächen und Ausbaubreite der Radwege. Die Förderquote beträgt 80 Prozent. "Der Mainradweg weist im Bereich Stammheim größere Verfallserscheinungen und Risse auf", so Marco Kraus. Man habe sich deshalb entschlossen die Maßnahme kurzfristig in das Investitionsprogramm des Landkreises aufzunehmen. Ziel: Die Radwegedecke im Bereich Stammheim zu erneuern und nach Möglichkeit die Engstelle im Bereich des alten Sportplatzes zu beseitigen. Der Zuwendungsantrag ist gestellt, wenn die Zusage da ist, kann es im kommenden Jahr losgehen.
Geldersheim: Ersatzneubau der Wernbrücke auf dem Weg zum Bergl
Zwischen Geldersheim und Schweinfurt verlaufen beiderseits der Kreisstraße SW 31 Radwege. Beide sind recht schmal, der südliche Radweg ist darüber hinaus durch die angrenzenden Bäume so beschädigt, dass eine wirtschaftliche Sanierung nicht möglich ist. Geldersheim plant als Ersatz für diesen alten Radweg einen kombinierten Wirtschafts- und Radweg südlich der Baumtrasse.

Auch die Deutsche Bahn plant die lang ersehnte Erweiterung des als "Unterführung" bekannten Nadelöhrs auf dem Weg zum Bergl. Erweiterte Durchfahrtshöhe und vergrößerte Stützweite wären der Anspruch an die neue Bahnbrücke, die die DB Netz AG frühestens 2028 angehen will. Dann wäre auch ein Radweg durch diesen Tunnel möglich. Die von Geldersheim kommenden Radwege reichen aktuell nur bis zur Wernbrücke, etwa 70 Meter vor der Bahnunterführung. Um den Zusammenschluss beider Radwege zu ermöglichen, müsste die Wernbrücke verbreitert werden. Aber die ist 45 Jahre alt, auf 30 Tonnen beschränkt und aus statischen Gründen schwer zu verbreitern. Die Brücke müsste daher als Gemeinschaftsmaßnahme mit Geldersheim neu errichtet werden. Der Radwegebau wäre frühestens 2023 zu erwarten. Der Neubau der Wernbrücke wird ebenfalls auf 2023 verschoben, so Kraus.
Verstärkung und Verbreiterung der Kreisstraße zwischen Brebersdorf und Egenhausen
Die Kreisstraße SW 2 wurde in den 80er-Jahren von der Einmündung in die B 303 bis Brebersdorf (einschließlich Ortsumgehung) bis zur Einmündung in die Staatsstraße auf 5,50 Meter ausgebaut. Zwischenzeitlich hat die SW 2 "Karriere" gemacht, ist Teil der Bedarfsumleitung U62 der A7. Die Verkehrsbelastung der Kreisstraße hat sich seither stark erhöht, der Schwerlastverkehr nahezu verdoppelt. Das hat Spuren hinterlassen. Auch die Straßenbreite ist für heutige Anforderungen zu gering. Um die ungenügenden Verhältnisse zu verbessern wurde der Abschnitt zwischen der B 303 und Brebersdorf 2015 verbreitert und verstärkt. Selbiges ist für 2024 für den dem Streckenabschnitt bis zur Einmündung in die Staatsstraße geplant.