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SCHWEINFURT
Motivierte und qualifizierte Leute
Christian Frank ist im Landratsamt zuständig für Umwelt und Bau.
Foto: Anand Anders | Christian Frank ist im Landratsamt zuständig für Umwelt und Bau.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 22.06.2022 09:31 Uhr

Das Lob für die Mitarbeiter und die vier Leiter der Sachgebiete kann kaum größer sein. Christian Frank ist einer der vier juristischen Staatsbeamten am Landratsamt und Abteilungsleiter.

Zuständig ist er für den gesamten Bereich „Umwelt und Bau“ mit den Sachgebieten Bauamt, Tiefbauamt, Umweltamt und Abfallwirtschaft. Und diese Ämter haben „alles im Griff“, sagt Christian Frank, mit dem die Redaktion im Rahmen der Serie über die Dienststellen im Landratsamt sprach.

Seit dem Jahr 2008 steht Frank in den Diensten des Staates. Erste Station war das Verwaltungsgericht in Würzburg. Ab 2010 war Frank im Innenministerium (Feuer- und Katastrophenschutz), bis er 2013 zum Schweinfurter Landratsamt wechselte, also „in die Praxis“, so der Abteilungsleiter. Seine heutige Tätigkeit stuft Frank als „äußerst interessant“ ein, gespickt „mit Herausforderungen“, wobei er sich vor allem für „unkonventionelle Lösungen“ begeistern kann.

Da war etwa der Nachbarschaftsstreit, der damit begann, dass A. ein Bauwerk abreißen musste, weil B. Verstöße aufgedeckt hatte. Als dann A. herausfand, dass der Anbau von B. auch gegen Richtlinien verstieß, war eigentlich ein Gang durch die gerichtlichen Instanzen angesagt, der durch Vermittlung des Landratsamtes abgewehrt wurde. „Das war ein tolles Gefühl, ein toller Erfolg“, sagt der Abteilungsleiter.

Im Auftrag des Landes

120 Mitarbeiter hat Christian Frank, der weiß, dass sich beispielsweise das Bauamt, das die Baugenehmigungen erteilt, nicht nur Freunde macht. Gleiches gilt beim Immissionsschutz wie beim Denkmalschutz, wo staatliches Baurecht die Vorgaben gibt.

Im Tiefbau beschert aktuell die Zukunft der Heeresstraße von der Zufahrt beim Ortseingang von Dittelbrunn (von Hambach kommend) bis zur Stadt Schweinfurt viel Arbeit. Die Gemeinde will die alte Panzerstraße als Umgehung nutzen. Bürgermeister und Gemeinderäte machen Druck.

Die Heeresstraße ist keine Kreisstraße

Der Landkreis beruft sich auf Verkehrszählungen, die gegen eine Einordnung als Kreisstraße sprechen. „Wir sind im Gespräch“, sagt Frank. Die von Dittelbrunn in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie wird mit Spannung erwartet, auch wenn derzeit vieles gegen eine Nutzung der Heeresstraße für den öffentlichen Verkehr spricht.

Die angrenzende Trinkwassergewinnung der Stadt Schweinfurt (Seelenvater) spricht gegen eine Öffnung der Straße. Nicht gänzlich klar ist, ob die Stadt Schweinfurt ein Interesse an dieser Westtangente hat. Ohne direkte und noch zu bauende Anbindung an das Schweinfurter Gewerbegebiet Hainig und damit an die B 303 mache eine Heeresstraße mit Endpunkt am ehemaligen Panzerwaschplatz der Army (hinter dem Stadion) weniger Sinn, sagt Christian Frank.

Beratung für den Bürger

„In einem guten Zustand“, – so urteilt der Abteilungsleiter über die 300 Kilometer, auf die sich die Kreisstraßen summieren, und die das Tiefbauamt in Schuss halte – auch beim Winterdienst, der sich auf die zwei Bauhöfe in Niederwerrn und Gerolzhofen aufteilt. Dort findet zudem die Beratung des Landratsamtes zu den Themen Gartenkultur und Landespflege statt, die neben den Gemeinden auch deren Bürger nutzen können.

Der Straßenunterhalt ist für Frank eine permanente Aufgabe, bei der eine umsichtige Planung und das Setzen von Prioritäten für einen überschaubaren Arbeitsanfall sorge.

Beim Umweltamt sieht Frank die Schwerpunkte im Bodenschutz, im Abfallrecht und bei den Altlasten. Das Großprojekt Schonungen (Sattler-Altlast) stehe für die Leistungsfähigkeit des Amtes, das die Beseitigung der größten Altlast im Freistaat zu „einem guten Abschluss“ gebracht habe. Jetzt ist die Altlast der ehemaligen Farbenfabrik Gademann in Niederwerrn an der Reihe.

Naturschutz und Jagdrecht

Das Umweltamt kümmert sich auch um den Naturschutz und das Jagdrecht, insbesondere um die Naturschutz- und Vogelschutzgebiete, wobei das Vogelschutzgebiet bei Garstadt (mit Rundweg und Aussichtsplattform auf der anderen Seite des Mains, bestens vom Parkplatz unterhalb des Klosters Heidenfeld zu erreichen) Vogelfreunde aus ganz Deutschland anzieht.

278 gefiederte Arten kommen auf dem einst für die Sand- und Kiesausbeute genutzten Areal vor, das heute der Natur überlassen ist. Die freigelegten Mooreichen, die im Untergrund geschlummert hatten, sind Lebensraum für Echsen und Insekten, auch für die Ringelnatter und natürlich für die Vögel, darunter die Mittelmeermöwe und der Fischadler.

Probleme bereiten dem Umweltamt derzeit Windräder, die Vögeln gefährlich werden können, und der Biber. Das zweitgrößte Nagetier der Erde erobert Naturräume für sich zurück, was nicht ohne Konflikte mit der Landwirtschaft bleibt. „Kreative Lösungen sind gefragt“, meint dazu der Abteilungsleiter, der sich auch um den Wasserschutz (insbesondere den Grundwasserschutz) zu kümmern hat.

Abfallzentrum Pluspunkt für die Region

Der Grundwasserschutz spielt bei der Abfallwirtschaft eine gewichtige Rolle. Bei diesem Thema sieht Frank den Landkreis mit seinem Abfallwirtschaftszentrum (samt Wertstoffhof), das nicht nur so heiße, sondern auch eines sei, hervorragend aufgestellt.

Die Mitarbeiter auf der Rothmühle seien hoch motiviert und im Sinne der Wirtschaftsförderung ein Pluspunkt für das ganze Schweinfurter Land.Bei diesem Punkt ergänzt Frank gleich noch einige Pluspunkte für die Wirtschaftsregion zwischen Main und Rhön.

In Zusammenarbeit mit den Gemeinden sei der Ausbau der regenerativen Energiegewinnung (Sonne und Wind, Windlehrpfad bei Schwanfeld) beachtlich, auch genieße die Natur allenthalben einen hohen Stellenwert, was mit dem „Steigerwald-Zentrum – Nachhaltigkeit erleben“ als Vorzeigeprojekt zum Thema nachhaltige Forstwirtschaft dokumentiert sei.

 
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