Auf die neue Entwicklung auf der Trasse der Steigerwaldbahn, wo jetzt ein privatwirtschaftlicher Betrieb geplant wird, hat nun auch Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU) reagiert. Wie berichtet, möchte ein Privatunternehmen aus Thüringen die Strecke sanieren und dann soll auch mit ehrenamtlichen Schaffnern und Lokführern ein Zugverkehr organisiert werden.
In einer Presseerklärung spricht Eck von "abenteuerlichen Vorschlägen". Der "an Weltfremdheit nicht mehr zu überbietende Vorschlag" scheue sich nicht, zu unterstellen, dass man mit ehrenamtlichen Lokführern und Schaffnern und weiteren ehrenamtlichen Kräften auch die Pflege der Bahntrasse und Bahnsteige bewerkstelligen könne. "Kein Wort über die Qualifikation des Personals, die Haftungsfragen für die Beförderung von Menschen und kein Wort über den tatsächlichen Zustand der stillgelegten und teilweise schon rückgebauten Strecke", kritisiert Eck. Der Öffentlichkeit werde geradezu schamlos vorgegaukelt, dass die in ihrem jetzigen Zustand unbefahrbare Strecke mit einem lächerlich geringen Betrag an Investitionen wieder für den Personentransport verwendet werden könne.
Bahntrasse bleibt den Gemeinden entzogen
Über den ganzen Vorschlag könnte man nur noch lachen, so Eck, wenn nicht gleichzeitig die Thüringer Eisenbahn GmbH den Antrag auf Erteilung einer Unternehmensgenehmigung für die Steigerwaldbahn beim Bayerischen Verkehrsministerium beantragt hätte. Die GmbH müsse nun im Rahmen dieses Antrags ihre fachliche Eignung und ihre Zuverlässigkeit nachweisen, und sie müsse den Nachweis der finanziellen Leistungsfähigkeit für einen Eisenbahnbetrieb in den kommenden fünf Jahren erbringen. Dies dauere.
Durch das Zusammenspiel des Fördervereins "Steigerwald-Express" und der Thüringer Eisenbahn GmbH werde die Bahntrasse "für wahrscheinlich lange Zeit der Planungshoheit der Gemeinden entzogen" bleiben, schimpft der Staatssekretär. Anstelle der Entwicklung eines modernen und zukunftsfähigen ÖPNV mit schnellem Radweg und autonom fahrenden Bus-Shuttles gebe es Stillstand. Jedem vernünftig denkenden Menschen sei klar, "dass das vom Förderverein vorgestellte Modell einer ehrenamtlichen, nostalgischen Lösung nie umgesetzt werden kann".
Anrainer sollen sich zusammenschließen
Aus diesen Gründen brauche es jetzt dringend in der Region die vor kurzem von Staatssekretär Eck und seinen CSU-Abgeordnetenkolleginnen MdB Anja Weisgerber und MdL Barbara Becker vorgeschlagene Gründung einer starken Interessengemeinschaft der Anliegergemeinden, "die all den Umtrieben geschlossen entgegentritt".
Wenn jetzt nicht entschiedener Widerstand geleistet werde, so Eck, dann "haben Phantasten mit ihren Vorschlägen freien Lauf, die sich weder um die Sicherheit der Fahrgäste, die Finanzierbarkeit des Vorhabens oder um die sinnvolle Verwendung von Steuergeldern Gedanken machen". Die Entwicklung der Gemeinden aber bleibe blockiert.
Deshalb sprach sich auch Schweinfurts Oberbürgermeister Remele auf der Podiumsdiskussion im Ev. Gemeindehaus vor der Kommunalwahl 2020 für die Schienen-Nord-Süd-Achse Mellrichstadt-Kitzingen aus. Nach der Wahl sprach er abschätzig über eine Reaktivierung der Steigerwaldbahn. Vom welchen Geist wird die CSU, die ich bisher immer wählte, nur derzeit getrieben?
Solange die Entwicklung in den eigenen Kram passt, Jovialität vorgeben und wenn sich diese sich dann doch ändert, in trotziger Manier reagieren?
Ich hoffe, dass sich niemand vom letzten Strohhalm der in den Ring geworfenen (unzutreffenden) Argumente "Sicherheit" und "Steuergeld" blenden lässt.
konkrete summen habe ich da noch nie gehört.
und wie es um die sicherheit bestellt ist wenn ein autonomes system auf der strecke verkehrt und die haftungsfrage bei einem unfall...fehlanzeige...
es wird immer spannender wie die CSU und vor allem Herr Eck handelt. Nun wird sogar ein privates Unternehmen angegangen.
Zudem bitte ich endlich um eine neutrale sachliche Berichterstattung, dass geht meines Erachtens nicht mit Herrn Vogt.
Leute, wir gehen goldene Zeiten entgegen!
Herr Eck maßt sich hier wieder einmal eine Rolle an, die ihm gar nicht zusteht. Nur weil er eine Idee hat, muß die noch lange nicht richtig sein. Nicht richtig oder besser nicht redlich ist die Art wie er Sachen betreibt die er will oder auch die, die er nicht will. Hier ist jedes Mittel recht. Seine Position in der Staatsregierung, schafft ihm da einige Vorteile, die er auch ohne Bedenken einsetzt. Ob das immer konform mit einer korrekten Arbeit als Staatssekretär ist, wage ich zu bezweifeln. Von vielen Kommunalpolitikern wird sein tun hingenommen, nicht akzeptiert, weil man natürlich auf die Kontakte zur Regierung angewiesen ist und es sich deshalb nicht erlauben kann hier einen Bruch zu riskieren.
Schade, denn Stillhalten gibt nur dem Recht, der es sich einfach nimmt.
Der Satz stimmt doch eher aus der Perspektive "pro Bahn" => nur Örtchen wie Alitzheim, Prichsenstadt oder Grettstadt scheinen regelrecht Angst davor zu haben aus ihrem Dornröschenschlaf wachgeküsst zu werden, weil sie mittels qualitativ hochwertiger Nahverkehrsanbindung plötzlich deutlich attraktiver für Wohn- und Gewerbeansiedlung werden. Sich dann plötzlich Reingeschmeckte ansiedeln oder gar die eigenen Kinder auf die Idee kommen hier länger wohnen zu bleiben...
Ja, das geht nicht nur mit SPNV, aber alles andere hat die Region in den letzten Jahrzehnten erstens nicht hinbekommen, zudem ist der SPNV für sie besonders kostengünstig. Die autonomen Büsschen... Leute, das ist ein Forschungsvorhaben KEIN ÖPNV.
Der Satz stimmt doch eher aus der Perspektive "pro Bahn" => nur Örtchen wie Alitzheim, Prichsenstadt oder Grettstadt scheinen regelrecht Angst davor zu haben aus ihrem Dornröschenschlaf wachgeküsst zu werden, weil sie mittels qualitativ hochwertiger Nahverkehrsanbindung plötzlich deutlich attraktiver für Wohn- und Gewerbeansiedlung werden. Sich dann plötzlich Reingeschmeckte ansiedeln oder gar die eigenen Kinder auf die Idee kommen hier länger wohnen zu bleiben...
Ja, das geht nicht nur mit SPNV, aber alles andere hat die Region in den letzten Jahrzehnten erstens nicht hinbekommen, zudem ist der SPNV für sie besonders kostengünstig. Die autonomen Büsschen... Leute, das ist ein Forschungsvorhaben KEIN ÖPNV.
ist das so genannte Gutachten der BEG.
Wenn ich das Potenzial einer Strecke von Gerolzhofen nach Schweinfurt ermitteln will, warum lasse ich die Strecke dann in Sennfeld enden statt in SW Hbf? Kein Wunder, wenn dann nur die Hälfte rauskommt wie bei den Gutachten von Schliephake bzw. Kobra.
Fragt sich nur noch, wer sich hier mehr selber disqualifizieren wollte: die CSU-Riege oder die BEG. Wird Zeit, dass hier mal frischer Wind reinkommt, weil mit "weiter so, Auto, Auto über alles" werden wir die Klimaschutzziele nicht erreichen (bzw. je später man anfängt ernsthaft darauf hinzuarbeiten, umso knallhärter und teurer wird es für die einzelnen).
Allen zukünftigen Potenzialanalysen der BEG kann man nun nicht mehr vertrauen
Das zeigt die Verzweifeltheit vieler hier. Und mal ehrlich, so wird Herr Eck immer mehr gestärkt und er hat recht. Ihm ist aber auch klar, dass jeder hier ihn doch sowieso nicht gewählt hat oder wählen würde!
Hier mal ein Hinweis zur Mainschleifenbahn als Erinnerung der Fahrplan:
https://www.mainschleifenbahn.de/saisonfahrplan/
Mich würde interessierne, wie die Pendler früh von 10:45 nur ab Seligenstadt nach Volkach kommen oder nach 17:45 nach Seligenstadt... Wie kommt man mit diesem Verkehrsmittel auf die Arbeit?
Der so hoch gelobte Fahrplan zeigt doch, wie unrealistisch ein Betrieb ist.
Zumal die Saison dieses JAhr erst ab 1.6 anläuft...
Ansonsten gilt der Fahrplan vom 1. MAi bis 10. Oktober.
Einfache Frage zunächst in die "Runde": Wie gehts dazwischen? Sicehr nicht mit dem Auto!