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Schweinfurt
Start der Bauarbeiten am Gut Deutschhof: Gut die Hälfte der Wohnungen schon verkauft
30 neue Wohnungen mit insgesamt 3000 Quadratmetern Wohnfläche sollen bei der Sanierung des denkmalgeschützten Gut Deutschhof entstehen. Die Nachfrage ist hoch.
Blick auf die Baustelle am Gut Deutschhof in Schweinfurt. Die Bodenplatte für die Tiefgarage unter der Remise ist bereits fertig, im Hintergrund und halb verdeckt von einem Baum ist das alte Herrenhaus zu sehen, das noch saniert werden soll.
Foto: Felix Mock | Blick auf die Baustelle am Gut Deutschhof in Schweinfurt. Die Bodenplatte für die Tiefgarage unter der Remise ist bereits fertig, im Hintergrund und halb verdeckt von einem Baum ist das alte Herrenhaus zu sehen, das ...
Felix Mock
Felix Mock
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:52 Uhr

Das Bauprojekt am Gut Deutschhof in Schweinfurt ist in die aktive Phase gestartet. Nach über zwei Jahren Planung haben Ende März die Baumaßnahmen an dem vom Bauausschuss mit großer Mehrheit genehmigten und von Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) gelobten Vorhaben begonnen. Auf dem Gelände an der Arnsbergstraße sollen rund 30 neue Wohnungen verschiedener Größe, teils in Neubauten auf dem Areal, teils in sanierten bestehenden Gebäuden entstehen.

Das Projekt auf dem von der Evangelisch-Lutherischen Gesamtkirchengemeinde verkauften Areal –die drei Gebäude des Ostflügels mit Kindertagesstätte, Kirchenraum und Gemeindesaal werden weiterhin von der Gemeinde St. Lukas genutzt – ist mit einer Bauzeit von zwei Jahren veranschlagt. Läuft alles nach Plan, sind die Räume 2024 bezugsfertig. Inzwischen können sich Interessierte die Wohnungen sichern. Und schon jetzt ist mehr als die Hälfte der Objekte verkauft.

Auf dem urkundlich erstmals Ende des 15. Jahrhundert erwähnten Gut sollen verschiedene Arten von Wohnungen entstehen: "Von der kleinen barrierefreien Neubauwohnung für Singles und Senioren bis zur großzügigen Altbauwohnung für Familien und Denkmalbegeisterte", wie Bauherr Peter Dechant sagt. Dessen Firma Dechant Hoch- und Ingenieurbau aus dem oberfränkischen Weismain realisiert das Projekt zusammen mit dem Würzburger Architekten und Denkmalspezialisten Roland Breunig vom Würzburger Büro Archicult, der auch den Umbau des alten Bürgerbräu-Geländes in der Würzburger Zellerau verantwortet hatte.

Wohnungen kommen ohne fossile Energieträger aus

Das Ziel sei es, wertvolle Bausubstanz zu erhalten, Altes mit Neuem zu kombinieren und dabei ein Wohnquartier zu schaffen, das neuesten architektonischen und ökologischen Standards entspräche. Das Heizen und die Warmwasseraufbereitung übernimmt für die drei Gebäude Herrenhaus, Rinderstall und Remise eine Hackschnitzelanlage. An diese sollen auch die beiden anderen Gebäude, die sich auf dem Areal befinden, angeschlossen werden. "Wir verzichten komplett auf fossile Energieträger", sagt Breunig. "Was wir hier machen, ist ein zukunftsträchtiges Projekt. Solche Vorhaben wird es künftig gezwungenermaßen viel häufiger geben."

Will heißen: Für Neubauten in neu erschlossenen Gebieten müsse man immer wieder neuen Boden versiegeln. Die Methode, bereits vorhandenen Raum im Stadtgebiet zu verdichten und dort für mehr Wohnfläche zu sorgen, sei wesentlich ökologischer. Zudem habe man es bei der Planung am Gut Deutschhof geschafft, zusätzlich noch Boden zu entsiegeln und trotzdem die Wohnfläche zu erhöhen.

Ein Projektfoto einer geplanten Wohnung des dann sanierten Rinderstalls.
Foto: Wohnen auf Gut Deutschhof GmbH | Ein Projektfoto einer geplanten Wohnung des dann sanierten Rinderstalls.

All das hat natürlich seinen Preis. Um die Wohnräume, die im fertigen Zustand mit Altbaucharme bestechen, fertigzustellen, war im Vorfeld ein immenser Planungsaufwand und viel Abstimmungsarbeit mit dem Denkmalschutz nötig. Zudem berge eine Baustelle mit Altbauelementen ein enormes Risikopotenzial, sagt Dechant. Bei einer solchen könne es wesentlich schneller als bei einem Neubauprojekt passieren, dass die Kosten unerwartet durch die Decke schießen.

190 Quadratmeter im alten Rinderstall für 858.000 Euro

Dazu ist, das überrascht kaum, auch das Projekt am Deutschhof von den steigenden Materialkosten betroffen. Aus den ursprünglich veranschlagten 13 Millionen Euro Baukosten sind inzwischen 15 geworden. Entsprechend fallen die Kaufpreise für die Wohnungen aus, die je nach Größe des Objekts stark variieren: Eine 35 Quadratmeter große Wohnung in der Remise, dem Neubau in der Mitte des Gutshofs, kostet 185.000 Euro. Für 190 Quadratmeter Wohnraum im alten Rinderstall muss man etwas tiefer in die Tasche greifen, dann sind 858.000 Euro fällig.

Das Gut Deutschhof

Die Geschichte des Guts lässt sich bis in das Jahr 1437 zurückverfolgen. Damals kaufte die Stadt das "Deutschfeld" (Flurname) vom Deutschritterorden. Zum Deutschfeld gehörte das Land links und rechts der heutigen Deutschfeldstraße (zwischen Leopoldina Krankenhaus und Höllental). Im 16. Jahrhundert wurden zum Schutz vor Brand und Krieg die Mauern um das Gut errichtet.
Im Jahr 1619 erwarb die Hospitalstiftung das Gut aus Privatbesitz. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts lag das Gut alleine zwischen Wiesen und Feldern. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde ein großer Teil der Gutsflächen in Bauland umgewandelt. Ab 1970 entstand darauf der Stadtteil Deutschhof.
Die landwirtschaftliche Nutzung der verbliebenen Wiesen und Äcker im Bereich des Höllentals gab das Gut 1977 auf. Die Gutsgebäude blieben dann bis in das Jahr 1982 verlassen. Neuer Eigentümer der Gebäude mit dem großen Hof (aber nicht der Ländereien) war jetzt die Evangelisch-Lutherische Gesamtkirchengemeinde, die 1984 einen neuen Kindergarten einweihte. In der ehemaligen Scheune öffnete 1986 der Gemeindesaal und im ehemaligen Pferdestall entstanden bis 1996 Wohnungen. 2008 konnte der Kirchensaal im ehemaligen Getreidespeicher eingeweiht werden.
Quelle: la + auv
 
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  • eboehrer@gmx.de
    Beim Kauf geht es nach dem Quadratmeter Preis, das wären einmal 5.285 und 4.515. Schauen Sie mal auf andere Ortschaften, z. B. Randersacker, auch schon über 5.000 und andernorts 7.000. Da sind die 4515 fast ein Schnäppchen...
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Die einen wissen nicht wohin mit ihrem Geld und kaufen sich in SW eine winzige 35m² Wohnung für 185000 Euro und die anderen wissen nicht wie sie ihre Miete zahlen können.
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