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Schweinfurt
Sportplatz gesucht: Warum der SC 1900 weiter Fußball spielen will
Der Kunstrasenplatz am Gottesberg, den der SC 1900 Schweinfurt nutzte, ist gesperrt: unbespielbar. Wieso der Verein nach wie vor auf der Suche nach einer Alternative ist.
Der SC 1900 Schweinfurt wünscht sich, dass dieser Fußballplatz neben dem Parkplatz für das Vereinsheim und die Schiller-Schule am Gottesberg saniert wird. Die Grünen-Fraktion hat nun sogar beantragt, den ehemaligen Kunstrasenplatz als Rasenplatz  neu zu bauen.
Foto: Oliver Schikora | Der SC 1900 Schweinfurt wünscht sich, dass dieser Fußballplatz neben dem Parkplatz für das Vereinsheim und die Schiller-Schule am Gottesberg saniert wird.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 12.02.2024 20:17 Uhr

"Der SC 1900 sorgt sich um seine Zukunft", das war die Überschrift über einen Artikel dieser Redaktion vor eineinhalb Jahren, nachdem dem 120 Jahre alten Sportverein schon 2018 durch die Stadtverwaltung mitgeteilt wurde, dass der im städtischen Besitz befindliche Kunstrasenplatz am Gottesberg, den der Verein nutzte, nicht sanierbar ist und wegen der erhöhten Verletzungsgefahr gesperrt werden muss.

Die Sorgen um die Zukunft des gut 100 Mitglieder großen Vereins sind geblieben, so viel kann man sagen. Natürlich, die Fußballer der früheren ersten Mannschaft haben eine neue Heimstatt beim TV Jahn gefunden und sind dort in Spielgemeinschaft. Die Tischtennis-Abteilung floriert als neues Aushängeschild und auch die vereinseigene Zweifachturnhalle ist ein Pfund, denn die Kooperation mit der Schiller-Schule im Ganztagesbereich läuft gut.

Simon Rebstöck, Fußball-Abteilungsleiter, verweist aber auch auf die sehr gute Nachwuchsarbeit. Gerade bei den kleinen Fußballern zwischen drei und zehn Jahren hat der Verein schon seit längerem Zulauf. Im Sommer trainierte man mit den insgesamt 20 Kindern in verschiedenen Altersgruppen mangels eigenen Platzes bei der TG 48 auf einem der Plätze, sobald es nach den Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie wieder möglich war. Die vorgegebenen Hygieneregeln wie Bälle desinfizieren, Abstandsregeln für die Eltern beim Zuschauen, etc. wurden alle penibel eingehalten.

Im Sommer trainierte Simon Rebstöck mit der U7 und der U9 des SC 1900 Schweinfurt auf einem der Plätze der TG 48. Mittelfristig will man aber wieder zurück auf das eigene Areal am Gottesberg.
Foto: Oliver Schikora | Im Sommer trainierte Simon Rebstöck mit der U7 und der U9 des SC 1900 Schweinfurt auf einem der Plätze der TG 48. Mittelfristig will man aber wieder zurück auf das eigene Areal am Gottesberg.

Im Spätherbst und Winter bietet Rebstöck das Training in der vereinseigenen Halle an. Sobald man aber wieder draußen Fußball spielen kann, wünscht er sich einen eigenen Platz. Den es auch gäbe, nämlich neben den Parkplätzen für das Vereinsheim des SC 1900. Die Instandsetzung dieses kleinen Rasenplatzes wird nach Rebstöcks Informationen im Sportentwicklungsplan der Stadt empfohlen und mit gut 45 000 Euro taxiert. Er kann sich vorstellen, dass Stadtgrün und Vereinshelfer gemeinsam Hand anlegen, zumal der Platz auch von den angrenzenden Schulen genutzt werden könnte.

Grünen-Fraktion will den Kunstrasenplatz umbauen lassen

Für die Stadtratssitzung am Dienstag, 29. September, hat die Grünen-Fraktion in diesem Zusammenhang einen Antrag gestellt. Rebstöck hatte unter anderem mit Grünen-Stadtrat Reginhard von Hirschhausen Kontakt. Die Grünen, seit der Kommunalwahl in einer Koalition mit der CSU, gehen sogar noch weiter als Simon Rebstöck und seine Mitstreiter. Die Fraktion beantragt bezugnehmend auf ein Förderprogramm des Freistaates, mit dessen Hilfe die Stadt Gerolzhofen eine Förderung von 90 Prozent für die Sanierung des Stadions des FC Gerolzhofen bekommt, dieses Programm für die Sanierung des Kunstrasenplatzes des SC 1900 zu nutzen.

Es sei Eile geboten, da der Antrag bis 2. Oktober gestellt werden müsse, so die Grünen. Sie fordern, den alten Belag abzutragen und einen neuen Rasenplatz zu bauen, "der fur Vereins- und Freizeitsportgruppen zur Verfugung stehen soll." Die Maßnahme solle umgehend umgesetzt werden. "Der dauerhaft brachliegende und nicht nutzbare Kunstrasenplatz ist ein mullubersäter Schandfleck mitten im schönen Klein-Erholungsgelände Am Marienbach. Seine Reaktivierung als nutzbares Sportgelände verschafft Vereins- und Freizeitsportgruppen ein zusätzliches Übungsgelände, entsiegelt das derzeit verwahrloste Areal und wertet den Stadtteil auf", heißt es im Antrag der Grünen.

Ob der Antrag durchgeht, ist offen. Auf entsprechende Nachfrage dieser Redaktion im vergangenen Jahr bei der Sportverwaltung, warum der Bau eines Rasenplatzes statt des Kunstrasens nicht möglich sei, hatte Sportamtsleiter René Gutermann erklärt, die Probleme dort entstünden durch das Laub der Bäume und die Feuchtigkeit des Baches – unabhängig welche Art Platz man baue. Eine anderweitige Nutzung des Areals, zum Beispiel für Wohnbebauung, ist im Moment nicht geplant.

 
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