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Schweinfurt
Sozialarbeit im Gründerzeitviertel Schweinfurt: Wie Stadt, Diakonie und Fernsehlotterie Menschen helfen wollen
Es ist einer der sozialen Brennpunkte. Lange sah es für ein unterstützendes Projekt im Gründerzeitviertel schlecht aus. Warum sich das geändert hat.
Die Wohnungen im Gründerzeitviertel sind billig, aber oft in schlechtem Zustand.
Foto: Gerd Landgraf | Die Wohnungen im Gründerzeitviertel sind billig, aber oft in schlechtem Zustand.
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 09.02.2024 12:32 Uhr

Viele Menschen, die im Gründerzeitviertel wohnen, gehören zu den sozial Benachteiligten. Der Wohnraum ist günstig, aber oft in schlechtem Zustand. 33 Prozent der Kinder und Jugendlichen leben in Familien, die auf die sogenannte Grundsicherung angewiesen sind. Mehr als überall sonst in Schweinfurt, genau 50 Prozent über dem Durchschnitt der Stadt von 21 Prozent. Die Übertrittsquote an Realschule und Gymnasium gehört zu den bayernweit schlechtesten. Viele Familien sind groß, 45 Prozent der Bewohner im Gründerzeitviertel haben Migrationshintergrund.

Im November 2021 hat die SPD-Stadtratsfraktion die Situation im Gründerzeitviertel genau so beschrieben. Die Pandemie habe die Ausgangslage verschärft, Probleme noch stärker aufgezeigt. Dagegen müsse die Stadt angehen, aufsuchende Sozialarbeit aus einer festen Anlaufstelle im Viertel heraus etablieren – ähnlich wie bei Streetwork, in dem Fall aber für Familien. Zwei Sozialpädagoginnen oder -pädagogen hatte die SPD dafür beantragt, plus eine Anlaufstelle.

Auch wenn der Antrag damals abgelehnt worden ist, die Idee wurde nicht verworfen. Jobcenter und Jugendamt wollen ein Stadtteilbüro aufbauen, um als Ansprechpartner direkt vor Ort zu sein. Das Diakonische Werk hat bei der Stiftung Deutsches Hilfswerk den Zuschuss für ein Projekt gestellt. Unter dem Motto "Stark im Quartier" soll ein Quartiersmanagement aufgebaut werden. Die Mittel dafür kämen über die Stiftung aus den Erträgen der Deutschen Fernsehlotterie.

Von einem Stadtteilbüro oder aufsuchender Sozialarbeit im Gründerzeitviertel ist man aber noch weit entfernt. In diesem Jahr soll in einem ersten Schritt das Projekt vorbereitet werden. Erst im Juli 2023 könnte die Arbeit von zwei Sozialpädagoginnen vor Ort tatsächlich beginnen. Auch dies wäre über eine Förderung durch die Stiftung möglich, so Thorsten Schubert vom Jugendamt der Stadt in der Sitzung des Sozialausschusses.

 
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  • S. S.
    Ich finde das Gründerzeitviertel gar nicht so schlecht. Was n bisschen n Schandfleck ist, ist das Asylheim mit den ganzen Satellitenschüsseln. Wenn man das ordentlich machen würde sähe es da auch anders aus.
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