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Schweinfurt
Sommerurlaub planen? Schweinfurter Reisebüro ist optimistisch
Mitten im Lockdown ist ein Urlaub am Strand nur schwer vorstellbar. Doch Carina Spirk vom Reisebüro "Reisekult" glaubt an einen halbwegs normalen Reisetourismus. Aber wann?
Sind im Sommer 2021 Urlaubsreisen wieder 'normal' möglich?
Foto: Daniel Reinhardt, dpa | Sind im Sommer 2021 Urlaubsreisen wieder "normal" möglich?
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:53 Uhr

Dass Corona die Tourismus-Branche besonders schwer getroffen hat, bleibt auch ein Jahr nach Beginn der Pandemie bittere Wahrheit. Zwischen Diskussionen um Lockdown-Verlängerungen und Impfproblemen fällt es daher schwer, an eine normale Urlaubsreise noch in diesem Sommer zu denken. Für Carina Spirk, Inhaberin des Schweinfurter Reisebüros „Reisekult“, ist dieser Gedanke jedoch alles andere als unrealistisch. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass ein halbwegs normaler Urlaub, auch eine Auslandsreise, dann wieder möglich sein wird", so Spirk.

Zuversichtlich stimmen sie gleich mehrere Faktoren. Allen voran sei natürlich der Corona-Impfstoff ein Hoffnungsschimmer. "Klar, wir wissen nicht, wie schnell es mit den Impfungen gehen wird, aber bis Sommer ist ja auch noch ein bisschen Zeit", sagt die 37-Jährige optimistisch. Grund zur Zuversicht geben Spirk aber auch die Erfahrungen des vergangenen Jahres. Denn mittlerweile habe sich viel getan, Reiseveranstalter und Hotels hätten sich mit ihren Sicherheitskonzepten bestens auf das Virus eingestellt. "Der Tourismus ist also startklar, fehlt nun noch ein letzter Schritt der Politik", so Spirk.

Mehr Corona-Tests als "Schlüssel zur Normalität"

Denn "der Schlüssel zur Normalität" liege laut Spirk nicht nur in Hygienekonzepten und Corona-Impfungen, vielmehr könne eine ausgefeilte Teststrategie für ein unbeschwertes Reisen sorgen. Und das möglichst europaweit, sodass zumindest dort annähernd normale Reisebedingungen geschaffen werden könnten. "Jeder muss sich einfach darauf verlassen können, dass die Mitreisenden im Hotel, im Flieger ebenfalls negativ getestet wurden", so Spirk.  Dafür seien Corona-Tests vor, während und nach einem Urlaub zwingend erforderlich, um entsprechende Sicherheiten zu erlangen. Jedoch müsste das Testangebot dafür noch flächendeckend ausgebaut werden.

"Wenn das gelingt, spielt es keine Rolle mehr, ob ich Urlaub im Bayerischen Wald, in Griechenland oder auf Mallorca mache." Laut Spirk wachse bei vielen Menschen die Sehnsucht, endlich wieder unbeschwert verreisen zu können. Und wenn die Hoffnung nicht bestehen würde, "dann hätten wir doch gar keinen Grund, jeden Tag aufzustehen und dafür zu arbeiten". Die Arbeit des Reisebüros selbst hat sich innerhalb des vergangenen Jahres deutlich verändert. Das "Reisekult" habe die Digitalisierung vorangetrieben. Zwar ist die Filiale im Lockdown geschlossen, Beratungsgespräche sind mittlerweile aber persönlich auch per Videoschalte möglich. Die Erreichbarkeit, so Spirk, habe sich, bedingt durch Homeoffice, sogar verbessert.

Ein Bild aus besseren Zeiten, als Carina Spirk (links) im Reisebüro mit Kollegin Adrienne Heller scherzt.
Foto: Markus Buettner | Ein Bild aus besseren Zeiten, als Carina Spirk (links) im Reisebüro mit Kollegin Adrienne Heller scherzt.

Impfstart sorgte für Effekt bei Urlaubsplänen

Und seit die Imfungen im Dezember starteten und die Infektionszahlen langsam zurückgingen, beobachtet Spirk nach und nach auch wieder mehr Interesse an der Urlaubsplanung. "Das hatte schon einen gewissen Effekt, wenngleich wir natürlich noch weit von der Normalität entfernt sind", sagt Spirk. Das Telefon klingelt zwar täglich, mit dem gewöhnlichen Geschäft sei dies aber nicht vergleichbar. "Zur Einordnung: Haben wir sonst ein Einfamilienhaus verkauft, ist es jetzt nur ein Kleinwagen."

Und klar sei auch: Selbst wenn jetzt Reisen verkauft werden, verdient das Reisebüro erst daran, wenn die Reise auch wirklich durchgeführt wird, was in Coronazeiten alles andere als sicher ist. "Immerhin haben Kunden mittlerweile mehr Sicherheiten beim Buchen, da Stornierungen zum Teil kostenlos für sie sind", erklärt die Inhaberin. Ohne Kurzarbeit kann sich Spirk deshalb auch nur über Wasser halten, da ihre Mitarbeiter voll und ganz hinter dem Reisebüro stehen. "Zurzeit haben sie sich andere Hauptberufe gesucht und arbeiten nur nebenberuflich bei mir", erklärt die Inhaberin. Sie hofft, dass sich dies mit Beginn der Reisenormalität auch wieder ändert.

Carina Spirk: "Die Sehnsucht wächst"

Doch bis Normalität einkehrt, das weiß auch Spirk, wird es noch lange dauern. Deshalb verkaufe sie derzeit vor allem Reisen, die in weiter Zukunft liegen. Etwa eine Kreuzfahrt für Dezember 2022 oder einen Familienurlaub Ende dieses Jahres. "Um auf Nummer sicher zu gehen, würden wir einem Kunden natürlich auch eher eine Reise im September, als bereits im Mai empfehlen", erklärt Spirk. Fest kalkulieren könne man derzeit ohnehin nicht.

Dennoch hofft sie, wie auch die gesamte Reisebranche, nach dem Corona-Desaster 2020 nun wieder auf bessere Zeiten. Etwa 50 bis 60 Prozent des Vorkrisenumsatzes peilt 2021 auch der Branchenverband DRV an, nachdem die Lage im vergangenen Jahr für über 90 Prozent der deutschen Reisebüros schwer bis existenzbedrohend gewesen sei. "Aber", betont Carina Spirk, "die Sehnsucht wächst, ich glaube an einen Urlaub im Sommer, ich habe selbst auch schon gebucht."

 
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