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Sömmersdorf
Sömmersdorfer Freilichtbühne: Mediator soll Streit zwischen Anwohnern und Passionsspielverein schlichten
Die Beteiligten des Klageverfahrens vor dem Verwaltungsgericht haben sich auf eine Mediation geeinigt. Was bedeutet das für die Zukunft?
Die Passionsspiele 2018 auf der Freilichtbühne Sömmersdorf waren die Premiere unter dem neuen Zeltdach. Seitdem schwelt der Konflikt zwischen dem Passionsspielverein und den Anwohnern, weil die Bühne auch außerhalb der Passion für Aufführungen genutzt wird.
Foto: Anand Anders | Die Passionsspiele 2018 auf der Freilichtbühne Sömmersdorf waren die Premiere unter dem neuen Zeltdach. Seitdem schwelt der Konflikt zwischen dem Passionsspielverein und den Anwohnern, weil die Bühne auch außerhalb ...
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 23:51 Uhr

Das Klageverfahren um die Nutzung der Sömmersdorfer Freilichtbühne ist erst einmal gestoppt. Alle Beteiligten sind dem Vorschlag des Verwaltungsgerichts Würzburg gefolgt, in einem Mediationsverfahren nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen. Erst wenn hier keine Einigung zustande kommt, wird das Gericht einen Urteilsspruch fällen. 

"Wir begrüßen es sehr, dass ein Mediationsverfahren eingeleitet werden kann. Es ist ein sehr positives Zeichen, dass alle Beteiligten diesem Vorgehen zugestimmt haben und nach einer einvernehmlichen Lösung suchen wollen", erklärt Landrat Florian Töpper.

Konflikt um die Freilichtbühne der Passionsspiele schwelt seit Jahren

Vor einem Jahr hatten drei Anwohner der Freilichtbühne als Vertreter von insgesamt elf Betroffenen Klage beim Verwaltungsgericht (VG) Würzburg wegen "unzumutbarer Lärmbelästigung" durch den Betrieb der an ihrem Wohngebiet angrenzenden Spielstätte eingereicht. Sie fordern vom Gericht, das Landratsamt Schweinfurt zu verpflichten, bauaufsichtlich gegen den Passionsspielverein als Betreiber der Freilichtbühne einzuschreiten und entsprechende Maßnahmen anzuordnen, damit die Anwohner keinem "unzumutbaren Lärm" mehr ausgesetzt sind.

Fotoserie

Die Behörde hat die Baugenehmigungen für den Umbau des am nördlichen Rand von Sömmersdorf gelegenen Theaterspielgeländes zu einem Kulturzentrum mit professioneller Ausstattung und Technik sowie dem markanten Zeltmembrandach erteilt, damit die Bühne, auf der früher nur alle fünf Jahre die Passionsspiele aufgeführt wurden, verstärkt für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden kann. Seitdem schwelt der Konflikt zwischen dem Passionsspielverein und den Anwohnern. 

Anfang Februar hat dann das Gericht das Streitobjekt in Augenschein genommen und den beteiligten Parteien ein Mediationsverfahren nahegelegt. Während der Passionsspielverein sofort seine Bereitschaft dazu erklärte, war bei den Anwohnern der Vorschlag umstritten.

Keine einstimmige Entscheidung bei den Anwohnern in Sömmersdorf

"Wir haben intensiv darüber diskutiert", sagt Klaus Markert, der Sprecher der betroffenen Anwohner, die Entscheidung sei nicht einstimmig gefallen. "Ein Teil wollte einen Urteilsspruch." Mit der mehrheitlichen Zustimmung zur Mediation wolle man dem Gericht nun aber die Bereitschaft zum Gespräch signalisieren. Persönlich erhofft sich Markert von dem Schlichtungsverfahren "eine ehrliche Antwort des Passionsspielvereins, wie es weitergehen soll". In der Vergangenheit habe man Ehrlichkeit und einen fairen Umgang mit den Anwohnern vermisst, beklagt er.

Aufführungen wie 'Robin Hood' im vergangenen Jahr in Sömmersdorf soll es nach dem Willen der Anwohner nicht mehr auf der Freilichtbühne geben. Sie lehnen Veranstaltungen außerhalb der Passionsspiele aufgrund der Lärmbelastung ab.
Foto: Anand Anders | Aufführungen wie "Robin Hood" im vergangenen Jahr in Sömmersdorf soll es nach dem Willen der Anwohner nicht mehr auf der Freilichtbühne geben.

"Wir sind froh, dass die Gegenseite einem Mediationsverfahren zugestimmt hat", sagt Vorsitzender Norbert Mergenthal vom Passionsspielverein und hofft nun auf eine "gute Lösung". Klar ist aber auch, dass jede Seite jederzeit das Verfahren abbrechen kann.

Anwohner wollen keine Veranstaltungen außerhalb der Passionsspiele

Laut Markert wollen die Anwohner an ihrer Forderung festhalten, dass außerhalb der Passionsspiele keine Veranstaltungen auf der Freilichtbühne stattfinden dürfen. "Wir tragen die Passionsspiele mit allen Konsequenzen mit, wenn wir in den Jahren dazwischen dann unsere Ruhe haben." Das sei schon ein "Wahnsinnskompromiss", meint Markert, weil zu den 18 Aufführungen ja auch noch die Proben auf der Bühne sowie die Auf- und Abbauarbeiten dazukommen. "Das sind 40 bis 50 Tage mit erhöhtem Lärmpegel", sagt Markert.

Der Passionsspielverein sucht bereits für die im nächsten Jahr wieder anstehenden Passionsspiele nach Möglichkeiten, die Lärmemissionen zu minimieren. Laut Vorsitzendem Mergenthal sollen zusätzliche Lärmschutzvorhänge angebracht und technischen Veränderungen an der Lautsprecheranlage vorgenommen werden, um die Anwohner zu entlasten.

Als nächstes wird seitens des Verwaltungsgerichts Würzburg nun ein gemeinsamer erster Termin für die Mediation festgelegt werden.

 
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  • selzardo2705@online.de
    "Wir tragen die Passionsspiele mit allen Konsequenzen mit, wenn wir in den Jahren dazwischen dann unsere Ruhe haben." Das sei schon ein "Wahnsinnskompromiss", meint Markert...
    Es is einfach nur lächerlich was der zum besten gibt.... Die ganze Zeit heißt es, "es geht uns nicht um die Passion" und jetzt wird die Passion als Kompromiss angeboten... Da fehlen mir einfach nur die Worte....
    "In der Vergangenheit habe man Ehrlichkeit und einen fairen Umgang mit den Anwohnern vermisst, beklagt er"... nächste Aussage die in keinster weise Stimmt! Was wurde von 2020 bis zum heutigen Tag inziniert? Ja, Robin Hood, das wars. Ansonsten kann man die zusätzlichen Veranstaltungen in diesem Zeitraum an einer Hand abzählen.... Bin auch der Meinung wie Gardner, das es nichts wird, da diese Seite nicht kompromissbereit ist und es niemals werden wird. Es wird immer weiter gestänkert werden.... Aber lieber Herr Markert, die Dorfgemeinschaft hat ein sehr gutes Durchhaltevermögen..... grinsen
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Der eigentliche Skandal ist doch, dass so eine selbstverständliche Sache, d.h. das es zu Problemen bzgl. Lärm kommen könnte, nicht vor dem Bau von fachlich versierten Menschen angesprochen wurde bzw. das die Sache im Vorfeld offenbar nie eine Rolle gespielt hat!

    Warum baut man wohl neue Fußballstadien auf die grüne Wiese? Warum werden neue Gewerbegebiete außerorts geplant? Warum gibt es bei Musikveranstaltungen strengste Auflagen?

    Die Situation hätte vermieden werden können wenn dies von fachlicher Seite angesprochen worden wäre im Vorfeld. Das ist in meinen Augen ein großes Versäumnis. Erst dieses Veräumnis hat zur jetzigen Situation geführt.
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  • klaus.1960k@t-online.de
    Meines Wissens war der Passionsspielort schon lange vor den Häusern der klagenden Anwohner da, nur die Überdachung, und damit der Wunsch nach zusätzlicher Ausnutzung kam jetzt mit dem Überdachungsbau dazu.
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  • mail@marc-stuermer.de
    Ach ja, immer diese Zugereisten, die dann meinen eine Ortsgemeinschaft stören zu können. Hässlich!
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Das wird nichts!
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