
Bis zu 350 Mitarbeitende will das Unternehmen Kaufland an seinem Logistikstandort in Donnersdorf nicht weiterbeschäftigen und die Arbeit künftig durch Werkarbeitsfirmen ausführen lassen. Das sind die Maßnahmen und jene Zahl, die von dem Konzern am 20. Januar bekanntgegeben wurden – und seitdem für Verunsicherung und große Ängste in der Belegschaft sorgen.
Anscheinend könnten aber noch mehr Beschäftigte von Entlassungen betroffen sein. Das teilte der Betriebsrat nach der zweiten Verhandlungsrunde für einen Interessensausgleich und Sozialplan, die am Montag stattfand, dieser Redaktion mit.
Angeblich auch kaufmännische Beschäftigte betroffen
Kaufland habe eine Namensliste vorgelegt, aus der hervorgehe, dass 359 von den aktuell rund 540 Beschäftigten von Kündigungen betroffen seien, sagte der Betriebsratsvorsitzende Matthias Krampe. Inwieweit es sich dabei um die abschließende Liste handelt, wisse er nicht. Von der Geschäftsleitung habe man die Antwort erhalten, dass dies der "aktuelle Stand" der Planung sei.
Auf dieser Liste sollen, was so nicht bekannt war, auch einige kaufmännische Mitarbeitende stehen. Bislang war nur die Rede davon, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus verschiedenen Lagerbereichen, darunter Kommissionierung, Staplerfahrer, Reinigung, Retourenbearbeitung und Containerentladung, entlassen werden sollen.
Krampe zufolge hat Kaufland dies damit begründet, dass diese Beschäftigten in Abhängigkeit mit den Lagerbeschäftigten tätig sind. Ob weitere Bereiche zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls betroffen sein werden, darauf erhielt der Betriebsrat bei dem Treffen am Montag keine Antwort.
Kaufland spricht weiter von bis zu 350 Mitarbeitenden
Das Unternehmen selbst dementierte die vom Betriebsrat genannte, höhere Zahl. "Wir sprechen hier weiter von bis zu 350 Mitarbeitenden, die wir nicht weiter am Standort beschäftigen können", teilt ein Kaufland-Sprecher auf Nachfrage mit. Weiter heißt es, dass auch keine kaufmännischen und technischen Bereiche in Donnersdorf von den geplanten Veränderungen betroffen seien.
Beide Seiten hätten bei dem Gespräch noch einmal Fragen und Lösungsvorschläge ausgetauscht. Ziel der Kaufland-Geschäftsleitung ist es demnach, die Verhandlungen zu einem Interessensausgleich und Sozialplan gemeinsam mit dem Betriebsrat sehr zeitnah abzuschließen.
"In der aktuellen Situation ist Klarheit und Planbarkeit, wie es hier am Standort weitergeht, vor allem für die betroffenen Mitarbeitenden sehr wichtig", so der Kaufland-Sprecher weiter. Es gehe vor allem um einen Fahrplan für die Mitarbeitenden, "und zwar am Verhandlungstisch und im Dialog miteinander".
Die Arbeitnehmerseite kritisiert derweil, dass man noch nicht ordnungsgemäß vom Unternehmen informiert worden sei zu der beabsichtigten Maßnahme. Insbesondere ist laut Matthias Krampe bislang keine Beratung zu den bereits im Dezember vom Betriebsrat vorgelegten Vorschlägen "zur Sicherung und Förderung der Beschäftigung" erfolgt, obwohl dies gesetzlich vorgegeben sei. Er hofft, dass Kaufland sich nun "endlich zu konstruktiven Gesprächen bereit erklärt".
Erstens sind wir nicht in Kuba das sagt mir schon mein Steuerbescheid und zweitens kann die Politik Rahmenbedingungen schaffen oder Gesetze beschließen die so etwas nicht zulassen. Ich gebe Ihnen recht das sie Entlassungen oder Wetksschließungen nicht verhindern kann.
Das gelang 2020 unter einer unionsgeführten Regierung.
Vielleicht wurde versäumt, das Branchenübergreifend auszuweiten. Dann gehört es nun nachgeholt. Mal schauen, ob die neue Regierung das hinbekommen wird. Nachdem 3 Jahre eine Regierung dran war, denen funktionierende Lösungen nicht so wirklich zuzutrauen sind, deutet sich ja nun an, dass die Union wieder führen könnte. Dann ist ein Vorankommen nicht garantiert, aber immerhin endlich wieder möglich.
Außerdem feiert der nicht Fasching
Da kündigt Kaufland einseitig hunderten Mitarbeitern die Jobs und lässt den Sprecher dann was von Planbarkeit für die Beschäftigten und Dialog am Verhandlungstisch faseln...