
Nachdem das "Böllern" zum Jahreswechsel im öffentlichen Raum nun zwei Jahre durch die Staatsregierung untersagt worden war, greift heuer zu Silvester keine solche Generalverordnung. Bürgerinnen und Bürger dürfen also auch außerhalb ihres Grundstücks Raketen steigen lassen und haben in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, sich im Einzelhandel mit Feuerwerkskörpern einzudecken. Das generelle Verkaufsverbot wurde nicht erneuert.
Ob im Zusammenhang mit den Silvesterfeierlichkeiten hingegen über die gesetzlichen Vorschriften hinaus lokale Beschränkungen gelten, liegt im Ermessen der jeweiligen Kommunen. Die Stadt Gerolzhofen verwies auf Anfrage dieser Redaktion auf die Mitteilung im Amtsblatt, wonach "auch in der Silvesternacht das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe der Kirchen, der Krankenhäuser, der Altersheime sowie Fachwerkhäuser verboten ist". Letzteres betreffe weite Teile des historischen Stadtkerns, insbesondere den Marktplatz und die daran angrenzenden Straßen. Gemäß der Mitteilung möchte die Stadt mit diesem Verbot, das auch den allgemein geltenden Vorgaben der 1. Sprengstoffverordnung entspricht, die Altstadt schützen und bittet alle Bürgerinnen und Bürger daher um Beachtung.
Regelungen in den übrigen Gemeinden der VG Gerolzhofen und Kolitzheim
Für die umliegenden Gemeinden liegen Selina Thurn, der Leiterin von Bürgerservice und Standesamt der Verwaltungsgemeinschaft Gerolzhofen, hingegen keine Informationen über anstehende Verbote vor. Auch Kolitzheims Bürgermeister Horst Herbert lässt mitteilen, dass vonseiten der Gemeinde in Sachen Silvesterfeuerwerk über die allgemeinen gesetzlichen Vorschriften hinaus keine Einschränkungen vorgesehen sind.
Um das in Teilen Gerolzhofens geltende Böllerverbot durchzusetzen, kündigt Dienststellenleiter Bernhard Warmuth an, dass die Polizei an Silvester mehr Präsenz zeigen werde als sonst. "Wir wollen die Leute nicht am Feiern hindern, müssen aber dafür sorgen, dass geltende Regeln eingehalten werden." Der Polizeihauptkommissar geht nicht davon aus, dass die Bürgerinnen und Bürger nach zwei Jahren der Abstinenz über die Stränge schlagen werden. "Die Feste im Sommer haben gezeigt, dass sich die Menschen vernünftig verhalten, und ich gehe davon aus, dass es auch an Silvester so sein wird."