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Schweinfurt
Seniorenheim Maria Frieden: Wilhelm-Löhe-Haus übernimmt Personal und Pflegebedürftige
Nach Entscheidung zur Schließung des Seniorenheims Maria Frieden: Diakonie und Caritas entwickeln gemeinsames Lösungskonzept, das ab 17. Oktober umgesetzt wird.
Personal und Bewohner des Caritas-Seniorenheims Maria Frieden werden vom Wilhelm-Löhe-Haus (hier ein Archivbild von 2019) übernommen. Das Wilhem-Löhe-Haus wird unter Trägerschaft der Diakonie Schweinfurt betrieben. Laut Homepage bietet das Haus 138 Plätze im Pflegebereich. 
Foto: Helmut Glauch | Personal und Bewohner des Caritas-Seniorenheims Maria Frieden werden vom Wilhelm-Löhe-Haus (hier ein Archivbild von 2019) übernommen. Das Wilhem-Löhe-Haus wird unter Trägerschaft der Diakonie Schweinfurt betrieben.
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 12.02.2024 23:03 Uhr

In der vergangenen Woche bestätigte Georg Sperrle, Geschäftsführer der Caritas gGmbH Einrichtungen für Unterfranken, auf Nachfrage dieser Redaktion, dass das Seniorenheim Maria Frieden in der Schweinfurter St. Anton-Straße geschlossen wird. Von den 47 zuletzt im Haus untergebrachten Pflegebedürftigen, so Sperrle, hätten bereits 20 in umliegenden Einrichtungen einen Platz gefunden.

Wie es weiter geht mit den noch im Haus befindlichen Seniorinnen und Senioren und vor allem mit den rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, konkretisiert Sperrle nun im Rahmen einer Pressemitteilung.

Sperrle bekräftigt darin den Hauptgrund für die Schließung, den baulichen Zustand des 1965 errichteten und in die Jahre gekommenen Gebäudes. "Die bestehenden baulichen Notwendigkeiten sind inzwischen so groß, dass ein Weiterbetrieb der sanierungsbedürftigen Immobilie nicht in Frage kommt." Das traditionsreiche Haus zu schließen, sei schwergefallen, aber die einzig vernünftige Entscheidung nach einem "komplexen Prozess des Abwägens".

Tragfähige Lösung nach intensiven Gesprächen

Die bereits in der vergangenen Woche angekündigten Gespräche hinsichtlich der Zukunft der Bewohnerinnen und Bewohner sowie des Teams haben nun eine Adresse – das Diakonische Werk in Schweinfurt. Zwischen Caritas und Diakonie, so Sperrle, fänden derzeit intensive Gespräche statt. Ziel: Lösungsperspektiven für Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entwickeln. Und es gibt konkrete Ergebnisse und einen Zeitrahmen.

Das Seniorenheim Maria Frieden wird geschlossen. Die 'baulichen Notwendigkeiten' und der Sanierungsbedarf,  so die Caritas, seien inzwischen so groß, dass ein Weiterbetrieb des Hauses nicht in Frage komme.
Foto: Anand Anders | Das Seniorenheim Maria Frieden wird geschlossen. Die "baulichen Notwendigkeiten" und der Sanierungsbedarf,  so die Caritas, seien inzwischen so groß, dass ein Weiterbetrieb des Hauses nicht in Frage komme.

"Niemand bleibt auf der Strecke", ist Sperrle optimistisch und richtet seinen Dank an Carsten Bräumer, Vorstand der Schweinfurter Diakonie. Der habe nach erster Kontaktaufnahme durch die Caritas sofort seine Unterstützung signalisiert. "Uns eint als christliche Träger die Sorge um das Wohl der Bewohner und Mitarbeiter. Daher war für uns sofort klar, dass wir mit unserem in der erweiterten Nachbarschaft liegenden Wilhelm-Löhe-Haus konkret helfen werden", wird Bräumer in der Pressemitteilung der Caritas zitiert.

Am 23. September, so Sperrle, sei ein gemeinsamer Fahrplan mit der Führungsmannschaft der Diakonie Schweinfurt unter Beteiligung der Mitarbeitervertretung des Hauses Maria Frieden entwickelt worden. Bei Personalversammlungen am 26. September sei dieser Fahrplan den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Caritas und Diakonie vorgestellt worden. Die Planungen sehen vor, dass beginnend mit dem 17. Oktober, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Wilhelm-Löhe-Haus beschäftigt werden und die verbliebenen Bewohnerinnen und Bewohner von Maria Frieden ebenfalls in das Wilhelm-Löhe-Haus umziehen. Die Einrichtung befindet sich in der Trägerschaft der Diakonie Schweinfurt.

Alle Betroffenen müssen zustimmen

Im Rahmen einer geplanten Angehörigenversammlung am 10. Oktober im Wilhelm-Löhe-Haus, so Sperrle, werden betroffene Angehörige über das weitere Vorgehen informiert. Die von Diakonie und Caritas gemeinsam entwickelten Perspektiven bezüglich des Umzugs von Personal und Pflegebedürftigen brauchen die Zustimmung der Beteiligten. Diese sei im Vorfeld bereits signalisiert worden, so Sperrle. "Ich bin froh und dankbar, dass wir mit allen Betroffenen in guten Gesprächen sind und alle diese herausfordernde Situation konstruktiv und lösungsorientiert begleiten."

Es sei das gemeinsame Interesse, "für alle Beteiligten gute, zukunftsorientierte Wege zu entwickeln, das mich sicher macht, dass wir hier genau das Richtige tun", wird Carsten Bräumer, Vorstand der Schweinfurter Diakonie, in der Pressemitteilung ergänzend zitiert. So erfülle man als Caritas und Diakonie den gemeinsamen Auftrag gegenüber den Menschen, die den Einrichtungen ihr Vertrauen schenken.

 
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  • cbretscher
    Wenn ein Träger eine Wohn -und Pflegeeinrichtung betreiben möchte, dann investiert er in die Sanierung der bestehenden Immobilie oder baut neu. Ein Gebäude aus 1965 erscheint eigentlich nicht zu alt für eine Sanierung. In 50 Jahren entsteht Sanierungsbedarf. Aber Unbrauchbarkeit?
    "Versorgungsengpässe entstehen nicht wegen fehlender (Pflege) Plätze, davon gibt es genug, nur Personal gibt's keines." Diese Behauptung von Herrn Sperrle erscheint glaubhaft, als derzeit Personalmangel die Pflegekapazitäten einschränkt und nicht die Anzahl an vorhanden Plätzen. Aber dass es genügend Plätze für SW gibt, müsste er beweisen. Meine Erfahrungen bestätigen das nicht, sind aber auch nicht beweiskräftig. Man kann jetzt schlußfolgern, dass die Caritas 2 Gründe angeben kann, Maria Frieden zu schließen: Zu hoher Aufwand für Sanierung oder Neubau und fehlender Bedarf. Ersteren könnte man vielleicht nachvollziehen.
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