Oberbürgermeister Sebastian Remelé bringt es bei der Baustellenbesichtigung des künftigen Hauses Bellevue, betrieben vom advita Pflegedienst, auf den Punkt. "Hier gibt es Angebote für jede Phase des Alters."
Genau darauf setzt das Angebot. Voraussichtlich im März 2023 eröffnet hier eine laut advita "moderne Alternative zum klassischen Pflegeheim, die den Menschen ein sicheres und selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter ermöglicht". Unter einem Dach sind Betreutes Wohnen, eine Pflege-Wohngemeinschaft und Tagespflege zu finden. Das Gebäude im neuen Stadtteil Bellevue wird über 63 Wohnungen (Ein-, Zwei- und Drei-Bett-Zimmer) für Betreutes Wohnen verfügen. Zwei Pflege-Wohngemeinschaften bieten jeweils Platz für zwölf Personen. Für 40 Personen ist die Tagespflege ausgelegt.
Bewohner können auf ambulanten Pflegedienst im Haus zurückgreifen
Im Haus ist auch ein ambulanter Pflegedienst angesiedelt. Die Bewohnerinnen und Bewohner entscheiden, welche Leistungen sie in Anspruch nehmen möchten. Pflege, Betreuungsangebote, zum Beispiel, aber auch Serviceangebote wie Reinigung, Einkaufsservice, Essen im hauseigenen Restaurant.
Die Zimmer und Wohnungen richten sich die Bewohnerinnen und Bewohner selbst ein. Für Uli Schuppach, Marketing-Leiter von advita, auch ein Stück Selbstbestimmtheit. Schuppach gab auch einige Infos über advita. Der Pflegedienst mit Sitz in Berlin zähle zu den größten Pflegediensten Deutschlands. Das Schuppach aus Berlin kommt, merkt man: Der Kiez, wie Berliner ein Viertel nennen, um die neue Niederlassung gefällt ihm gut.
Stichwort Viertel: OB Sebastian Remelé erinnert daran, dass hier demnächst auch Schule und Kindergarten entstehen. Es sei wichtig, bei der Entwicklung neuer Stadteile auch Raum für ältere Menschen zu bieten. Was Remelé freut: Die Bauunternehmen Glöckle und Riedel und die Sparkasse Schweinfurt-Haßberge sind mit im Boot. Zum Aspekt Regionalität kommt noch Stephanie Kraus, die das Haus leiten wird. Sie kommt aus dem Landkreis Schweinfurt.
Manfred Neder vom Behindertenbeirat liegt eine Sache auf dem Herzen: Wird es Kurzzeitpflege für behinderte Menschen hier geben? Es sei kaum möglich, freie Plätze zu finden. Das sei nicht geplant, sagen Uli Schuppach und Daniela Palazzo (Pre-Opening-Management-Team).
Natürlich kommt beim Rundgang auch das Thema Pflegekräfte zur Sprache. Wird man genügend Personal finden? Uli Schuppach und die künftige Leiterin Stephanie Kraus sind zuversichtlich. "Wir können Bedingungen anbieten, mit denen es sich gut arbeiten lässt", sagt Schuppach. Einfach sei die Situation nicht, aber "wir kriegen die Stellen gut besetzt".
Was werden die Angebote kosten? Ein Beispiel: Wer in eine 1-Zimmer-Wohnung (725 Euro) zieht, Vollpension (400 Euro) und Grundleistungen (250 Euro) bucht, kommt auf 1375 Euro im Monat, weist das Infomaterial aus. Advita-Häuser sind in der Region in Lohr, Bamberg und Bad Mergentheim zu finden.