
Sigrid und Emil Heinemann haben 1884 nach einer Peru-Reise die Indio-Hilfe-Peru gegründet. Über 600.000 Euro wurden gesammelt und in verschiedene Projekte in Südamerika investiert. In Kuba gibt es so eine Sala Sennfeld. Oder in Cochabamba in Bolivien das Centro de Salud Sennfeld. Hier hat übrigens der Schweinfurter Frank Weber ein Projekt für Straßenkinder ins Leben gerufen.
40 Jahre "Solidarität und aktive Hilfe für Lateinamerika" wird am Sonntag, 10. November, gefeiert. Um 9.30 Uhr beginnt der Gottesdienst in der Dreieinigkeitskirche, der umrahmt wird vom Sonnenstrahlchor, vom Posaunenchor und von einer lateinamerikanischen Musikgruppe. Anschließend ist ein Empfang im Senntrum, bei dem sich die Verantwortlichen bei allen bedanken wollen, die die Aktion unterstützen und am Laufen halten. Wer will, kann nach dem Empfang ein Stück Südamerika mitnehmen: Handgeflochtene Panamahüte aus Ecuador werden verkauft.
Posaunenchor-Reise legte den Grundstock
Die Peru-Reise 1984 war ziemlich schicksalhaft für die Heinemanns. Beide sind und waren in Posaunenchören aktiv. Bei der Vorbereitung der Konzert-Reise, die der Posaunenchor Würzburg organisiert hatte, haben sich die zwei kennengelernt. In Kirchen, Altenheimen, Waisenhäusern haben sie mit Bläsern aus ganz Deutschland in Peru gespielt.

Was sie dort gesehen und erlebt haben, hat sie veranlasst, die Indio-Hilfe-Peru zu gründen. "Das konnten wir nicht einfach so stehen lassen, was wir gesehen haben", haben die beiden einmal gesagt.
Hunderttausende Menschen in rund zehn südamerikanischen Staaten haben durch die Unterstützung der Indio-Hilfe-Peru, seit 2021 ein eingetragener Verein, wieder eine Lebensperspektive bekommen, heißt es in einer Mitteilung der Indio-Hilfe.
Sennfeld sei zu einer Kontaktstelle für unterschiedlichste Projektanfragen geworden. Mt kleinen Dingen helfen, die Leute vor Ort einbinden, das war immer wichtig, so Vereinsvorsitzender Emil Heinemann.
Medizinische Unterstützung wichtig
Nähmaschinen wurden unter anderem von den Spenden angeschafft, Werkzeug für eine Behindertenwerkstatt, und ein sechs Kilometer langer Bewässerungskanal wurde gebaut. Nach Hilfsmaßnahmen unter anderem für Infrastruktur hat sich die IHP in den zurückliegenden Jahren fast ausschließlich auf Projekte im medizinischen Bereich konzentriert. "Das war gut so", sagt Emil Heinemann. Da viele Menschen sich kaum ärztliche Behandlungen leisten können, sei das extrem wichtig. Medizinische Unterstützung soll auch weiterhin im Mittelpunkt stehen.
Die Indio-Hilfe baute Gesundheitsstationen, beschaffte medizinische und zahnmedizinische Ausrüstung. Es wurden auch Barfußärzte, Promotores de Salud, gefördert. Ihre Aufgabe: Grundversorgung in Hygiene und Erster Hilfe anbieten. Auch Gesundheitserzieher wurden ausgebildet, um den Menschen Basis-Kenntnisse in Hygiene und Gesundheitsvorsorge zu vermitteln.