1984 gingen Mitglieder aus deutschen Posauchenchören auf eine Konzert-Reise nach Peru. Die Reise, organisiert vom Posaunenchor Würzburg, hatte weitreichende Folgen. Mit dabei waren Emil und Sigrid Heinemann, damals noch nicht verheiratet. Was sie damals an Leid und Not gesehen haben, hat sie nicht mehr losgelassen. Die Indio-Hilfe-Peru Sennfeld entstand. Daraus soll jetzt aufgrund rechtlicher Vorgaben ein eingetragener Verein werden.
Gut 600 000 Euro an Spenden eingesetzt
Bei der Gründungsversammlung für den Verein ging Emil Heinemann auf die Geschichte der Indio-Hilfe ein und erinnerte voll Stolz und Dankbarkeit an das Erreichte. Gut 600 000 Euro Spenden wurden bei verschiedenen Projekten eingesetzt. Immer unter der Prämisse, die Menschen vor Ort mit einzubeziehen, keine Abhängigkeiten zu schaffen. Und mit dem Ziel, Menschen zu helfen, ein menschenwürdiges Leben zu führen. Zum Beispiel durch den Aufbau von Gesundheitszentren, durch Projekte für Barfußärzte, durch Werkzeug für eine Behindertenwerkstatt oder den Bau eines Bewässerungskanals. Ausbeutung, Diktatur, Korruption, Gewalt: All das werde auf dem Rücken der Armen ausgetragen.
Heinemann bedankte sich bei allen, die das Projekt seitdem unterstützt haben. Bei Spenderinnen und Spendern, Weggefährten, allen, die unterstützend aktiv waren. Ein dickes Danke ging an Notar Hans Friedel Ott, der die Satzung ausgearbeitet hat. In all diesen Jahren seien enge Kontakte entstanden, es sei eine persönliche Brücke von Sennfeld zu Menschen in Lateinamerika entstanden.
Rainer Rosenbaum, UN-Entwicklungshelfer und Regierungsberater aus Würzburg, hat die Gruppe damals 1984 in die Slums von Lima gebracht. Er war und ist ein wichtiger Faktor für die Hilfsprojekte, so Heinemann. Während Heinemann redet, laufen hinten an der Wand Projektionen von Zeitungsartikeln, Fotos und Zitaten, zum Beispiel von Rainer Rosenbaum. Rosenbaum hat mal gesagt, wenn man in Lateinamerika Alemania, Deutschland, sage, kämen sofort zwei Begriffe: "Beckenbauer und Sennfeld."
Dekan Oliver Bruckmann zeigte sich tief beeindruckt vom Engagement der Indio-Hilfe. Der Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit müsse unbedingt weitergehen. "Das geschieht zum Wohl der Menschen." Wegen Vorgaben der Staatlichen Finanzverwaltung sei es nicht mehr möglich, die Indio-Hilfe wie bisher als so genannten autonomen beschließenden Ausschuss am Kirchenvorstand anzusiedeln. Im Gespräch sei man dann schnell auf die Lösung Vereinsgründung gekommen.
Bevor Hans Fischer durch die Regularien führte, überbrachte er einen Gruß und eine Bitte von Landrat Florian Töpper: Er möchte einen Mitgliederantrag geschickt bekommen. Fischer betonte auch noch mal, wie wichtig die Arbeit der Indio-Hilfe sei. Sie trage dazu bei, dass die Welt ein bisschen besser werde.
Bürgermeister gehört mit zum Beirat
Die Wahl brachte folgendes Ergebnis: Vorsitzender Emil Heinemann, stellvertretende Vorsitzende Haidelinde Rosenbaum. Vertrauensmann und Fachberater ist Andreas Müller-Wolpert, Kassenwart Ralf Simmat. Dem Beirat gehören an: Petra Kleilein, Helga Popp, Dorothea Rabenstein, Peter Freiberger, Reiner Rosenbaum, Sigrid Heinemann, Katrin Zeltner als Vertreterin des Sonnenstrahlchores und Alexander Pöschel als Vertreter des Posaunenchores. Laut Satzung gehört der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin dem Beirat an. Bürgermeister Oliver Schule freut sich sehr auf die Aufgabe. Der Mitgliederbeitrag beträgt 24 Euro im Jahr für Einzelpersonen, 36 Euro im Jahr für Paare und 12 Euro für Schüler und Studenten.