
Seit 30 Jahren gibt es die Schatzinsel am Schweinfurter Roßmarkt. Nun findet dort bereits seit einigen Wochen ein Räumungsverkauf statt. Ende August wird die Geschichte des bekannten Unternehmens beendet sein. Der Geschäftsführer des Betriebes, Peter Drews, sieht in der wirtschaftlichen Entwicklung Schweinfurts einen der Hauptgründe für seine Entscheidung, die Schatzinsel zu schließen.
In früheren Zeiten sei der Roßmarkt ein zentraler Punkt für die Menschen in der Stadt gewesen, um dort ihre Einkäufe zu tätigen. "Das ist vorbei. Gefühlt ist die Frequentierung um 70 Prozent zurückgegangen", beschreibt Drews die Lage. "So macht die Arbeit keine Freude mehr. Genau die brauche ich aber, um als Unternehmer immer wieder neue Herausforderungen zu bewältigen und innovativ zu agieren."
Corona hat der Schatzinsel stark zugesetzt
Aus dem Nichts habe er seinen Betrieb aufgebaut und immer wieder neu justiert, so dass er am Markt bestehen konnte. Der Verkauf von Uhren, Schmuck und Trauringen verlange ein vorausschauendes Handeln, um immer die Produkte im Warenbestand zu haben, die auch nachgefragt werden.
Die Aufgabe der Schatzinsel habe aber nichts damit zu tun, dass der Eigentümer des Hauses gewechselt hat, stellt Drews klar. "Meine Entscheidung fiel ungefähr zeitgleich mit der Veräußerung der Immobile an die Sparkasse", ergänzt er.
"Die Corona-Pandemie traf mein Unternehmen auf dem Zenit des Erfolges", beschreibt der Geschäftsführer. Die Restriktionen hätten sich massiv auf den Betrieb ausgewirkt. So habe er vor der Pandemie noch bis zu acht Mitarbeitende gehabt, heute seien es nur noch vier. Der zunehmende Onlinehandel sei demgegenüber keine große Belastung gewesen, zumal er in diesem Sektor auch selbst tätig gewesen sei.
"Wir hatten und haben immer noch genug Kunden, aber wenn ich mir das ganze wirtschaftliche Umfeld in Schweinfurt ansehe, fehlt mir der Glaube an eine Perspektive", sagt Drews traurig. "Ich möchte mich ausdrücklich bei meinem Kunden bedanken, die uns drei Jahrzehnte lang die Treue gehalten haben. Sie haben zum geschäftlichen Erfolg unseres Unternehmens beigetragen."
Vertrauen in kommunale Wirtschaftsförderung erchüttert
Heute gebe es in vielen Bereichen der Stadt eine Monokultur im Handel, bestehend aus Fingernagelstudios, Shishaläden und Handyverkäufern, meint Drews: "Die Kesslergasse ist sicherlich ein Negativbeispiel, aber ich sehe am Roßmarkt eine ähnliche Entwicklung."
Sein Zutrauen in die kommunale Wirtschaftsförderung sei ebenfalls bereits lange erschüttert. "Bei mir war einmal einer der vielen, häufig wechselnden City-Manager. Der hat mich dann gefragt, was ich mit meinem Unternehmen denn besser machen könne." Dabei habe er von dort Impulse erwartet, was die Stadtführung besser machen könne, um die Wirtschaftskraft in Schweinfurt wieder zu stärken. Viele Menschen würden sich in der Stadt einfach nicht mehr wohl und auch nicht mehr sicher fühlen und ihre Einkäufe dann eben woanders erledigen, kritisiert Drews.
Eine gute Nachricht hat Peter Drews für all seine Kundinnen und Kunden im Edelmetallsektor. "Diese Unternehmenssparte werde ich weiterführen", sagt er. Wie genau, könne er zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht sagen. Aber in diesem seiner Ansicht nach von Vertrauen geprägten Geschäftsfeld wolle er sich noch nicht vom Markt verabschieden.
Bei der Stadtgalerie sind der Hauptpluspunkt die vielen günstigen stadtnahen Parkplätze. Das Kundenaufkommen ist eher verhalten. Auch bei Kaufhauf-Galeria war die Besucherzahl recht überschaubar. Beim Ausverkauf-Juwelier hatte ich den Eindruck, dass überwiegend Sehleute unterwegs waren, weniger Käufer.
Gut, die Außengastronomie ist halbwegs rege besucht und man sieht auch einige Leute, die tatsächlich Einkaufstüten mit sich tragen, aber im Großen und Ganzen ist das nicht mit der Situation von vor über 30 Jahren, als ich meine Mittagspausen in der Innenstadt verbrachte vergleichbar.
Ich bin jetzt als vitaler Ruheständler mit reiselustiger Begleitung und viel Freizeit im sehr weiten Umkreis unterwegs und sehe nirgendwo Kaufrausch-Orgien sondern vielfach Flaute und Zurückhaltung. Es geht bergab.
Nein Danke. Früher war anders aber nicht besser.
das kann ich bestätigen
als Frau alleine meide ich sogar die Stadtgalerie am helllichten Tag...
kein Gefühl der Sicherheit mehr im eigenen Land!
https://www.polizei.bayern.de/mam/kriminalitaet/220801_ppufr_sicherheitsbericht-2021.pdf
Punkt eins muss sein die Stadt Kunden- und Gastfreundlicher zu machen.
Den Parkverkehr aus der Stadt mit immer mehr Parkverboten zu verdrängen trägt dazu bei,
dass die Kunden nicht mehr kommen.
Kostenlose Kurzzeitparkzonen würden viel mehr Kunden, für kleine Einkäufe, in die Stadt
bringen.
Das Personal der Verkehrsüberwachung muss stark reduziert werden, man könnte es
zur Stadtreinigung einsetzen.
Münster scheint mit der Idee weniger Autoverkehr gar nicht so schlecht zu radfahren. Irgendwas müssen die richtig machen, wenn die Anzahl der Stadtbewohner in den letzten 20 Jahren um etwa 50.000 angestiegen ist.
Oder wenn man sich Tübingen mal anschaut, in den letzten 20 Jahren sind es fast 10.000 Stadtbewohner mehr geworden, obwohl der Anwohnerparkausweis für SUVs 6x soviel (180 Euro) wie in Schweinfurt kostet. Da wird nicht gejammert.
https://www.gea.de/neckar-alb/kreis-tuebingen_artikel,-t%C3%BCbingen-bekommt-250-neue-parkschein-automaten-_arid,6766322.html
https://www.businessinsider.de/wirtschaft/so-gefaehrlich-ist-krise-der-deutschen-wirtschaft-auch-fuer-euch/
Wenn man jetzt auch noch aus Rücksicht auf die unvernünftigen Schuldenmacher auf weitere Zinserhöhungen verzichten will, wird wohl auch die Inflation weiter wachsen.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/konjunkturschwache-in-deutschland-rezessionsrisiko-schnellt-auf-fast-80-prozent-hoch-10132195.html