Die Geschichte Schweinfurts in Bildern zu zeigen, die Wälzlagerstadt wie sie früher war, das ist das Ansinnen des Schweinfurters Peter Hofmann. Seit Jahrzehnten engagiert er sich für den Erhalt historischer Bausubstanz und dafür, dass nicht vergessen wird, wie "sein" Schweinfurt früher war. Nun hat er den fünften Bildband seiner Serie "Schweinfurt im Wandel der Zeit" veröffentlicht.
Fotos, die kaum noch jemand gesehen hat, Einblicke in Familienalben: Das macht den Reiz von Hofmanns Büchern aus, in denen er Freud und Leid in der Stadt in den vergangenen 150 Jahren zeigen will. "Ein Buch von Schweinfurtern für Schweinfurter", das ist seine Philosophie.
Im fünften Band geht es um Bilder aus der Luitpoldstraße, Schrammstraße, Sattlerstraße, Hauptbahnhofstraße mit Hauptbahnhof, Neue Gasse und Neutorstraße. Besonders interessant nicht nur die Mischung zwischen Fotos, die die damalige Architektur vor dem Zweiten Weltkrieg bzw. um die Jahrhundertwende zeigen. Sondern immer wieder auch beeindruckende Zeitdokumente mit Menschen darauf, wie sie damals in Schweinfurt lebten und arbeiteten.
Auf einem Foto aus der Schrammstraße vor dem Werksgelände von Fichtel & Sachs sind Hunderte Menschen zu sehen unter dem Titel "Feierabend im Jahre 1912" – kein Wunder, dass Schweinfurt den Titel "Arbeiterstadt" mit Stolz trägt. Oder das Foto der 1924 gegründeten Schweinfurter Gruppierung des "Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold", das sich, aus der Sozialdemokratie hervorgehend, die Verteidigung der Weimarer Verfassung auf die Fahnen schrieb. Es sind gerade solche Bilder, die den Reiz des Buches ausmachen, weil sie Geschichte erlebbar machen.
Für Peter Hofmann selbst besonders interessant sind die vielen Aufnahmen aus Sattler- und Schrammstraße, "wo ich als Kind aufgewachsen bin" und er auf einem der Fotos im Buch als Fünfjähriger zu sehen ist. Ebenso beeindruckend die Bilder des 1887 von mehreren Vereinen gebauten Saalbaus Meyer in der Neutorstraße 1 – heute steht an dieser Stelle das 1966 eröffnete Theater. Der Saalbau wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, war davor aber "das Eventgebäude" in der Stadt, wie es Hofmann nennt. Bis zu 500 Personen fanden an Tischen sitzend drinnen Platz.
Weitere Bildbände über das historische Schweinfurt in Arbeit
Mit Band fünf ist in der Reihe noch lange nicht Schluss, betont Peter Hofmann. Der sechste Band ist schon in Arbeit, wird sich mit dem Main, dem Fischerrain und den Wehranlagen beschäftigen. Dank geht auch an die drei Sponsoren: Stephanie und Kilian Schwaab, Angelika und Sebastian Schwaab sowie an Hofmanns Sohn Lars. Stephanie und Kilian Schwaab bringen es so auf den Punkt: "Es ist ein bisschen, wie ein Familienalbum ansehen." Die Aufnahmen als Fenster in die eigene Vergangenheit.
Der fünfte Band "Schweinfurt im Wandel der Zeit" ist im Buchhandel erhältlich. Es hat 232 Seiten, Hardcover und kostet 29,90 Euro. Die Geschichte Schweinfurts arbeitet Hofmann auch in seinem Internet-Projekt schweinfurtfuehrer.de auf. Zu seinem Buchprojekt gibt es die neue Internetseite www.schweinfurt-buch.de
Fotos und Unterlagen zum Buchprojekt "Schweinfurt während des Nationalsozialismus" können Bürger an Peter Hofmann, Zehntstraße 22, 97421 Schweinfurt schicken. Informationen unter Telefon (09721) 72850 bzw. E-Mail: mail@hofmann-peter.de