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Schweinfurt
Schweinfurt: Warum die Städterpartnerschaften belebt werden
Haben Städterpartnerschaften heutzutage noch Sinn? Ja, sagt Bürgermeisterin Sorya Lippert. Was geplant ist, um die Beziehungen wieder stärker zu aktivieren.
Drei Partnerstädte hat die Stadt Schweinfurt. Die Beziehungen sollen jetzt stärker belebt werden.
Foto: Ruppert | Drei Partnerstädte hat die Stadt Schweinfurt. Die Beziehungen sollen jetzt stärker belebt werden.
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 27.04.2023 12:39 Uhr

Bürgermeisterin Sorya Lippert poliert gerade ihr Französisch auf. Mit einer Delegation des Freundeskreis Châteaudun, geleitet von Meta Vogel-Jehli,  fährt sie am 23. März in die französische Partnerstadt Châteaudun. Vier Tage Programm ist geplant, darunter ein Festakt zu Ehren von Alt-OB Kurt Petzold am 26. März. Kurt Petzold, der 2020 gestorbenen ist, war von 1974 bis 1992 Oberbürgermeister von Schweinfurt. Er gilt als Motor der Städtepartnerschaft. Am 26. März hätte er seinen 86. Geburtstag feiern können.

Geplant: Praktikanten-Programm für die Landwirtchaftsschule

Konkrete Pläne, wie die Partnerschaft belebt werden kann, gibt es schon, erzählt Lippert. Die Landwirtschaftsschule in Châteaudun sei an einem Praktikanten-Austausch interessiert. Für Mitarbeit im Wildpark und im Servicebetrieb Stadtgrün gebe es schon Interessierte. Auch an einer Kooperation mit einer der Krankenpflegeschulen habe Châteaudun Interesse. Lippert freut sich, dass Nike Carr, die städtische Beauftragte für die Partnerschaften, mit viel Energie aktiv ist, um die Beziehungen zu stärken.

Sind Städtepartnerschaften noch zeitgemäß? Schließlich ist das Modell entstanden, um die Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg die Feindschaft und die Wunden überwinden zu lassen. "Städtepartnerschaften sind wichtig, mehr denn je", sagt Sorya Lippert. Europa müsse zusammenwachsen. Das zeige auch der Ukraine-Krieg. "Europa muss endlich lernen, für seine Werte einzustehen." Städtepartnerschaften könnten Brücken sein, von Mensch zu Mensch. Denn eine Partnerschaft müsse gelebt werden, die Herzen erreichen. Dazu könnten auch Begegnungen, Austausche, wie die Praktika-Angebote für  die Französinnen und Franzosen, sorgen. "Jede menschliche Beziehung ist wichtig." Für Lippert könnten Städtepartnerschaften auch generell den Blick öffnen für das Leben unter anderen Bedingungen. "Wir sollten mehr machen, als nur Waren austauschen."

Auch in Schottland soll Kontakt mit Schulen geknüpft werden

Nach dem Besuch in Châteaudun fährt Sorya Lippert weiter nach Motherwell in Schottland. Auch hier möchte sie Kontakt mit Schulen knüpfen. Ein festes Programm gibt es noch nicht. Provost Jean Jones, die Frau an der Spitze der Verwaltung, und sie wollen gemeinsam überlegen, was sich anbietet an Besichtigungen und Treffen.

Bürgermeisterin Sorya Lippert will sich für die Belebung der Städtepartnerschaften einsetzen. Das Foto entstand bei der Eröffnung der Ausstellung 'Informel' in der Schweinfurter Kunsthalle.
Foto: Josef Lamber | Bürgermeisterin Sorya Lippert will sich für die Belebung der Städtepartnerschaften einsetzen. Das Foto entstand bei der Eröffnung der Ausstellung "Informel" in der Schweinfurter Kunsthalle.

Sichtbar werden könnten die Beziehungen zu den Partnerstädten übrigens auch bei der Landesgartenschau (LGS) in Schweinfurt, die 2026 über die Bühne gehen soll. Partnerschaftsgärten, vielleicht gestaltet von den Austausch-Teilnehmern, wären eine schöne Idee, meint Sorya Lippert.

Projektpartnerschaft mit Stadt in Bolivien im Gespräch

Seinäjoki in Finnland ist die dritte Schweinfurter Partnerstadt. Auf der Besuchsliste von Sorya Lippert steht sie jetzt nicht. "Da passiert viel", sagt Lippert. Schulen in Schweinfurt und in Seinäjoki haben schon Kontakt miteinander aufgenommen, sind an einem Austausch interessiert. Auch ein Weg, die Partnerschaften auf die Ebene der Menschen zu bringen, wie es sich Sorya Lippert wünscht.

Im Spiel ist aber auch eine neue Art von Partnerschaft: Zum Beispiel eine Projektpartnerschaft mit einer Stadt in Bolivien. Hier soll es um Zusammenarbeit in Zusammenhang mit Nachhaltigkeit gehen. Wasser wäre das Thema.

 
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