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Schweinfurt
Schweinfurt: Streit mit Handelsverband geht weiter
Kreisvorsitzender Axel Schöll reagiert verwundert auf Aussagen der Werbegemeinschaft "Schweinfurt erleben". Außerdem kritisiert er erneut das Krisenmanagement der Stadt.
Als Schweinfurter Kreisvorsitzender des bayerischen Handelsverbands stellt Axel Schöll klare Forderungen an die Politik.
Foto: Nicolas Bettinger | Als Schweinfurter Kreisvorsitzender des bayerischen Handelsverbands stellt Axel Schöll klare Forderungen an die Politik.
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:09 Uhr

Der Streit geht in die nächste Runde. Was die Situation des Handels inmitten der Corona-Krise und der Lockdown-Bestimmungen angeht, hat sich Axel Schöll, Schweinfurts Kreisvorsitzender des bayerischen Handelsverbandes, erneut zu Wort gemeldet. Dabei reagierte er auch auf Kritik der Stadt sowie der Werbegemeinschaft "Schweinfurt erleben". Wie berichtet, hatten sich Schweinfurts Citymanager Thomas Herrmann und Werner Christoffel, Vorsitzender von "Schweinfurt erleben", kürzlich verärgert über Schöll geäußert. Er würde nur meckern, der Stadt Tatenlosigkeit vorwerfen, selbst aber nichts unternehmen. Das wollte Schöll so nicht stehen lassen.

Den Aussagen von Herrmann und Christoffel war immer wieder Kritik von Schöll vorausgegangen. Schon länger forderte er von Seiten der Stadtverwaltung mehr Initiative, um dem Handel während der Krise zu helfen. Stattdessen beobachte er einen "Dauerschlaf und Lethargie des Rathauses". Darauf reagierte kürzlich die Stadt zusammen mit der Werbegemeinschaft "Schweinfurt erleben" und wies den Vorwurf der Tatenlosigkeit zurück. Man habe zahlreiche Maßnahmen ergriffen, etwa eine digitale Verkaufsplattform oder eine Gutscheinaktion, die dem Schweinfurter Einzelhandel zugute kommen. Nicht zuletzt habe man auch dafür den bayerischen Stadtmarketingpreis erhalten.

Schöll wirft Christoffel "Kompetenzprobleme" vor

Verwundert zeigte sich Schöll nun in einem Gespräch mit der Redaktion besonders darüber, dass Werner Christoffel stellvertretend für "Schweinfurt erleben" auf die Kritik des Handelsverbandes reagierte. "Ich habe in keinster Weise 'Schweinfurt erleben' kritisiert sondern immer explizit die Stadt angesprochen", so Schöll. Deshalb wundere ihn, dass sich Christoffel nun verteidigte. "Ich glaube, Herr Christoffel verwechselt da etwas und sollte sich auf seine Kompetenzen konzentrieren", sagte Schöll. "Oder glaubt er etwa, er ist die Stadt?" Schölls Kritik habe sich immer explizit an die Stadtverwaltung gerichtet.

Den Vorwurf Christoffels, Schöll würde immer über alles meckern, kann der Kreisvorsitzende zwar nicht widerlegen. "Ich meckere aber, weil ich Interessensvertreter der Händler bin, er ist nicht der Vertreter des Handels", betont Schöll. Zumal vertrete er vier Mal so viele Mitglieder wie die Werbegemeinschaft. Auch deshalb sollte Christoffel noch einmal über seinen Aufgabenbereich nachdenken.

Schnellteststation in leerstehenden Geschäftsräumen?

Indes bemängelt Schöll erneut das Verhalten der Stadtverwaltung. "Mir geht es zum einen um die Frage, ob Schweinfurt nun Modellstadt wird oder nicht. Zum anderen hapert es offensichtlich an der Ursachenforschung, was die Coronainfektionen angeht", erklärt Schöll. Noch immer fehle eine klare Kommunikation und Transparenz, gerade in Anbetracht der hohen Inzidenzwerte. Die Aussagen der Stadt, es handele sich um ein diffuses Infektionsgeschehen, reichten nicht mehr aus, so Schöll.

"Wir brauchen so etwas zentral in der Innenstadt, damit sich die Leute schnell und unkompliziert testen lassen können, um dann umgehend in die Geschäfte zu gehen."
Handelsverbands-Kreisvorsitzender Axel Schöll über mögliche weitere Teststationen

Außerdem müsse dringend mehr Testkapazität geschaffen werden. Schöll wünscht sich ein ähnlich schnelles Vorgehen wie bei der Installation des kommunalen Schnelltestzentrums in der Georg-Wichtermann-Halle, in der seit 12. April von Montag bis Samstag Schnelltests abgenommen werden können. "Wir brauchen so etwas zentral in der Innenstadt, damit sich die Leute schnell und unkompliziert testen lassen können, um dann umgehend in die Geschäfte zu gehen." Für weitere Schnellteststationen könnten beispielsweise verschiedene leerstehende Geschäftsräume, wie das ehemalige Tom Tailor-Gebäude oder das Mengin genutzt werden. Die bisherigen Angebote, etwa die Schnellteststrecke in der Ausstellungshalle des Alten Rathauses, reichten nicht aus, um "Söders versteckten Lockdown" durchzustehen, so Schöll.

 
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    Leider argumentieren sowohl Citymanager (Stadt) + "Schweinfurt erleben" als auch der Vertreter des Handels - an der Wurzel und wissenschaftlichen FAKTEN vorbei ...

    Der gemeinsame Ansatz von Stadt+Landkreis (Subsidiaritätprinzip) muß die sofortige Aufhebung des SHUTDOWNS unseres Geistens-, Wirtschafts-&Soziallebens sein

    Der ‘OXFORD STRINGENCY INDEX’ als Kennzahl für das Ausmaß der Einschränkungen, verglichen mit den Sterbezahlen der entsprechenden Länder -dh Ländern wie SCHWEDEN, TAIWAN, JAPAN, SÜDKOREA, BELARUS ohne Shutdown+ohne Masken
    und Ländern mit Shutdown+Masken wie D, A, CH, F - Winterhalbjahr 2020-2021 - k e i n e n Unterschied im Verlauf nachweist - und LOCKDOWNS medizinisch keinen Einfluß haben ! - jedoch in "unverhältnismäßiger" + "verfassungswidriger" Weise - existenzgefährdende ökonomische+gesellschaftliche Schäden erschaffen !

    #Die WIEDERHOLUNG eines klaren Fehlers ist keine LÖSUNG !

    Q: John-Hopkins-Uni (WHO)
    > https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/eci.13484
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  • Schmetterling
    Schaut doch die Namen der Stadträte in Schweinfurt an. Keiner dabei, der nicht einen Vorteil daraus zieht, es geht nur um persönliche Interessen, nicht um die Bürger. Alle haben einen Laden oder ihnen gehören Immobilien in der Stadt. Die Mafia lässt grüßen. Vetternwirtschaft ohne Ende.
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  • tomsw
    Immerhin schlägt Herr Schöll verschiedene Örtlichkeiten vor, wo Tests durchgeführt werden könnten.
    Sein Parteivorsitzender von der FDP in Deutschland, Herr Christian Lindner, und sein bay. Vorsitzender, Herr Föst, erzählen immer nur, dass es Alternativen braucht, aber selbst nahezu keine vorschlagen.
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