
Dass die ursprüngliche Idee von einem Seniorenwohnheim auf dem ehemaligen Postgelände vom Tisch ist, finden alle gut –Stadträtinnen, Stadträte, Stadtbaumeister Markus Sauer und Oberbürgermeister Sebastian Remelé. Im Prinzip gefiel in der Sitzung des Bauausschusses des Stadtrats auch die neue Lösung, der im Laufe der Jahre viele Ideen vorausgegangen sind: Auf dem ehemaligen Gelände der Post an der Stresemannstraße will die Immotec Baumanagement und Projektsteuerungsgesellschaft mbH Wohnungen und Häuser bauen.
Dort, zwischen Hauptbahnhofstraße und dem Stadtteil Bergl, neben dem AOK-Gebäude, wo heute das ehemalige Verwaltungsgebäude und die alten Kfz-Hallen der Post mehr und mehr verfallen, soll neues Wohnen einziehen. Über 6000 Quadratmeter groß ist das Areal, das die Post früher zur Paket-Auslieferung genutzt hat.
Teile der Gebäude stehen unter Denkmalschutz, darunter das ehemalige Verwaltungsgebäude. 1928 bis 1930 erbaut, ist es ein Baudenkmal der Neuen Sachlichkeit. Das Verwaltungsgebäude mit der prägnanten Dachform soll nach den Plänen des Investors für kleine Appartements umgebaut werden, die ehemaligen Garagen zu Reihenhäusern.

Im Zentrum der Zweifel: der geplante vierstöckige Bau für Sozialwohnungen
Ein Teil der Garagen wird für Stellplätze genutzt. Soweit so gut für den Bauausschuss. Bauchschmerzen machte dem Gremium der geplante, vierstöckige Hauptbau im Zentrum des Geländes. 60 Sozialwohnungen sollen dort Platz finden.
Passt dieser Bau wirklich zum denkmalgeschützten Teil oder erschlägt er alles? Bedenken gab es von vielen Seiten. Und das, obwohl die Pläne laut Sauer bereits mit den Denkmalschutzbehörden abgesprochen sind. Was genau in deren Stellungnahme steht, wollte nicht nur Rüdiger Köhler (CSU) wissen. Für ihn wie auch andere Kolleginnen und Kollegen, darunter Johannes Petersen (SPD), Ulrike Schneider (Zukunft./ödp) oder Theresa Schefbeck (CSU) sind noch viele Frage offen zu dem Bauprojekt, das man im Grunde begrüßte.
Die Pläne sind schon weit fortgeschritten
Den Wunsch nach detaillierten Plänen konnte Ordnungsreferent Jan von Lackum verstehen. Allerdings sei die Planung schon jetzt konkreter als eigentlich in diesem Stadium notwendig. Und das genau aus dem Grund, dass sich der Investor schon eng mit den Denkmalschutzbehörden abgestimmt habe.
Weshalb Adi Schön (Freie Wähler) die Diskussion nicht nachvollziehen konnte. "Wir machen uns da päpstlicher als der Papst", betonte Schön, "jeder Kompromiss ist besser als der Ist-Zustand." Der Kompromiss findet sich auch in den Plänen: Nicht alle Hallen bleiben erhalten, ein Teil an der Stresemannstraße wird abgerissen.
Linke: Projekt vor allem für bezahlbares Wohnen in Schweinfurt wichtig
Trotzdem, so OB Remelé: Der überwiegende Teil der alten Postgaragen bleibe erhalten, das Denkmal werde ergänzt, es sei begrüßenswert, dass "endlich Entwicklung stattfindet". So sieht es auch Reginhard von Hirschhausen (Bündnis 90/Die Grünen). Er hält die Pläne in Richtung Nachverdichtung für gut und wichtig, vor allem das unterschiedliche Angebot von Wohnen "mitten im Stadtgebiet".

Dass so viele Sozialwohnungen geschaffen werden, überzeugt Robert Striesow (Die Linke) von den Plänen; schließlich engagiere sich seine Partei schon lange für bezahlbaren Wohnraum in Schweinfurt.
Am Ende entscheidet eine knappe Mehrheit dafür, die Entscheidung zu vertagen
Am Ende vertagte der Bauausschuss mit einer knappen Mehrheit seine Entscheidung auf die nächste Sitzung in vier Wochen, um bis dahin die noch offenen Fragen klären zu können. Dann steht der Beschluss über einen "vorhabenbezogenen Bebauungsplan" für das Grundstück, das auf Oberndorfer Gemarkung liegt, wieder auf der Tagesordnung.
Man sollte auch andere Hauptstraßen in dieser Weise umbauen und attraktiver für Investoren machen, mit grünem Band in der Mitte und 2 Fahrbahnen: z.B. die Friedrich-Ebert-Str. zwischen Kilianskirche & Naturfreundehaus - und den Kasernenweg, zunächst als Stumpf für Kessler Field & Yorktown Village und spätere Zufahrt zu neuen Wohngebieten und als Straße nach Dittelbrunn.
Die sieht man von unten kaum. Sonst verschenkt man Raum + höhere Wertschöpfung + potente Neubürger + Einkommensteuer + Einzelhandelskunden...
Wenn die Nachkriegshäuser in der Stresemannstraße in die Jahre kommen, könnte man diese breite Straße zu einem Großstadt-Boulevard ausbauen, mit EG+4 OG(Sozialwohnungen) + 3 abgestufte Terrassengeschosse. Das wäre max. Wertschöpfung bis an die Hochhausgrenze und max. Einwohnerdichte im Rahmen von Blockrandbebauung.
Die Wohnqualität wird in den oberen Geschossen immer besser! Man denkt in SW viel zu klein und verschenkt viel zu viel in allen Bereichen! Das Bahnhofsviertel wird Sanierungsgebiet; da sollte man unbedingt im B-Plan für die Stresemannstraße eine solche Bebauung ermöglichen.
SW hat sehr großes städtebauliches Potenzial und kann viel mehr! Viele Flächen werden nicht genutzt und vergammeln zu Schandflecken. Wir könnten heute um die Altstadt tausende Einwohner mehr haben, an großzügigen Alleen.
Zu weit vom Friedhof entfernt?
Das Thema des Artikels hier ist alte Post, nicht Frau Schneider .
Wenn jeder den anderen als Bereicherung sieht könnte Gemeinschaft entstehen und dann wird gemeinsam die Vielfältigkeit aufblühen und Dinge werden möglich die uns alle gut tun. Artenvielfalt in der Gesellschaft
Es werden erhaltenswerte Bestandteile erhalten und durch neue ergänzt
UND - es wird sozialer Wohnraum geschaffen
Also ich weiß beim besten Willen nicht, was gegen dieses Bauvorhaben sprechen könnte!
Daher: abreißen, was neues und sinnvolles hinstellen, fertig! Und bitte noch einen Baum pflanzen, den dann Frau Schneider umarmen kann - schon ist auch sie zufrieden.
Neue Versiegelung -dagegen
Bachverdichtung -dagegen
Ich empfehle ihr sie sollte hier weg ziehen.