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Schweinfurt
Schöll und Christoffel: Ende des öffentlichen Streits?
Der Kreisvorsitzende des Handelsverbandes sowie der Vorsitzende von "Schweinfurt erleben" hatten sich mehrmals öffentlich kritisiert. Nun ist ein Ende in Sicht, vorerst.
Entspannt, wie auf dem Foto von 2015, wird man Axel Schöll (links) und Werner Christoffel aktuell nicht gemeinsam sehen.
Foto: Vladimir Budin | Entspannt, wie auf dem Foto von 2015, wird man Axel Schöll (links) und Werner Christoffel aktuell nicht gemeinsam sehen.
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 09.02.2024 23:36 Uhr

So ganz ohne Spitzen ging es dann doch nicht. Nach einem medial ausgetragenen Schlagabtausch in den vergangenen Wochen zeigten sich sowohl Axel Schöll, Kreisvorsitzender des Handelsverbandes, und Werner Christoffel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft "Schweinfurt erleben", gegenüber dieser Redaktion bemüht, den öffentlichen Disput zu beenden. Sie hatten sich gegenseitig falsches Vorgehen während der Corona-Krise vorgeworfen. Nun wollen es beide, zumindest in der Öffentlichkeit, gut sein lassen. Doch das Gesagte des jeweils anderen einfach so stehen lassen, wollten beide dann trotzdem nicht.

Ursprung der Unstimmigkeiten waren immer wieder Aussagen Schölls. Schon länger forderte er von Seiten der Stadtverwaltung mehr Initiative, um dem Handel während der Krise zu helfen. Stattdessen beobachte er einen "Dauerschlaf und Lethargie des Rathauses". Darauf reagierte dann kürzlich die Stadt zusammen mit der Werbegemeinschaft "Schweinfurt erleben" und wies den Vorwurf der Tatenlosigkeit zurück. Man habe zahlreiche Maßnahmen ergriffen, etwa eine digitale Verkaufsplattform oder eine Gutscheinaktion, die dem Schweinfurter Einzelhandel zugute kommen. Daraus entwickelte sich ein Schlagabtausch, der medial ausgetragen wurde.

Unversöhnliches Ende der Streitereien

Nun äußerten sich beide abschließend, um den öffentlichen Streit damit zu beenden. Von Versöhnung fehlte jedoch jede Spur. "Ich habe 'Schweinfurt erleben' und deren Arbeit sowie den Vorsitzenden Werner Christoffel nie erwähnt und angegriffen", sagte Schöll zu seiner ursprünglichen Kritik an die Stadt Schweinfurt. Christoffel sei nicht die Stadt, mit dem Citymanagement pflege Schöll einen guten Austausch. "Wir kritisieren die Stellen im Rathaus, wo es unserer Meinung nach nicht oder nur langsam vorwärts geht", sagt Schöll und meint damit etwa die Ursachenforschung der Inzidenzzahlen oder die Teststrategie für die Innenstadt.

Der Kontakt für eines der möglichen Testcenter sei aus den Reihen der Händler gekommen. "Also wo wir helfen können, machen wir dies gerne", so Schöll. Dass ein Testzentrum nun vom Rathaus angegangen wird, gehe in die richtige Richtung, "hoffentlich schnell und ohne lange Ausschreibungen und Bürokratie", sagt der Kreisvorsitzende. Kapazitäten, etwa Personal, könne man laut Schöll aus der nicht ausgelasteten Wichtermann-Halle in ein innerstädtisches Testzentrum umleiten.

Christoffel will sich nicht auf Schölls Niveau begeben

"Wenn  sich Herr Christoffel so abrackert als 'Musketier des Handels', warum hat man zum Thema 'innerstädtische Teststation und Öffnung der Läden' nichts von ihm gehört?", fragt Schöll. Es könne auch sein, dass er als Hinterbänkler in der Stadtrats-CSU nichts zu sagen habe oder nichts sagen dürfe, was  Söders Lockdown und seinen Maßnahmen entgegenstünde. "Man kann hier nur Vermutungen anstellen", so Schöll.

Auf ein solches Niveau, etwa dem Vorwurf, er sei ein Hinterbänkler, will sich Werner Christoffel, angesprochen auf Schölls Kritik, nicht begeben. Eigentlich sei alles gesagt, "ständiges Wiederholen vom Schöll macht seine Vorwürfe nicht richtiger", so Christoffel. Er sei täglich mit der Verwaltung und den Kollegen aus dem Einzelhandel im Gespräch. "Ich arbeite bei allen Testszenarien sowohl in der Fraktion, im Verein, mit OB und der Verwaltung mit", sagt der CSU-Stadtrat und Vorsitzende von "Schweinfurt erleben".

"Da wir alle ja wissen, dass in den nächsten Tagen damit erst wieder mal Schluss ist"

In Abstimmung mit den Einzelhändlern habe man sich dazu entschlossen, den Aufwand, der mit zusätzlichen Teststationen in der Innenstadt verbunden ist, zwar vorzubereiten, aber jetzt nicht fertig zu machen, "da wir alle ja wissen, dass in den nächsten Tagen damit erst wieder mal Schluss ist", so Christoffel. Abgesehen davon investiere man als "Schweinfurt erleben" gemeinsam mit den Schweinfurter Banken in die Schweinfurter "REGY.ME App", um diese ab sofort auch zum Laufen zu bringen.

Auf weitere Aussagen Schölls ging Christoffel dieses Mal nicht mehr ein. So hatte Schöll etwa erneut betont, als Handelsverband deutlich mehr Händler-Mitglieder zu habenvon mir aus, wir  als die Werbegemeinschaft, was Christoffel bestritten hatte. Schöll monierte deshalb beispielsweise, dass Christoffel alle Händler der Stadtgalerie mitgezählt habe und diese nicht als ein Mitglied werte. "Wenn ich als Handelsverband die Händler aus der Stadtgalerie dazurechnen würde, käme der Handelsverband auf 200 Mitglieder in Schweinfurt, mache ich aber nicht", so Schöll. Doch bei aller Kritik wolle er es nun auch auf sich beruhen lassen. "Jetzt kämpfen wir weiter für Öffnungen, Kunden und somit eine Zukunft der Innenstadt von Schweinfurt als Handelszentrum." Konzepte und Ideen für die Innenstadt als Gesamtheit seien genug vorhanden.

 
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