
Gefunden, gekauft, geschenkt – die Sammlung des Fördervereins Schloss Mainberg wächst und wächst. Inzwischen befinden sich 60 Objekte im Depot. Dazu kommen Dokumente, Pläne, Fotografien und unzählige Postkarten.
Zur Jahreswende 2024/25 soll die Sammlung der Gegenstände aus der Schlossgeschichte nun erstmals in einer Ausstellung in den frisch renovierten Räumen im Erdgeschoss des Hauses Burggasse 17 im Zürch in Schweinfurt vorgestellt werden. Auf knapp 100 Quadratmetern werden 50 Gemälde, Zeichnungen, Möbelstücke und weiteres Inventar, das sich früher auf dem Schloss befand, präsentiert.

Der historische Ort und die Zeit um Weinachten seien bewusst gewählt, heißt es in einer Presseinformation des Fördervereins, um eine möglichst breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Es werde geführte Rundgänge geben, bei denen Informationen zur Schlossgeschichte, zur Vereinsarbeit und zur Sammlung vermittelt werden.
Historisches Denkmal ersten Ranges
Schloss Mainberg ist ein historisches Denkmal ersten Ranges. Mit seiner 800-jährigen, von Fürsten und Industriellen geprägten Geschichte gehört es zum kulturellen Erbe Frankens. "Seine kunsthistorisch herausragende Ausstattung machen es einmalig in Bayern", sagt der 2. Vorsitzende des Fördervereins Schloss Mainberg, Thomas Horling. Durch das Wirken der Bewohnerinnen und Bewohner reiche die Strahlkraft des Schlosses über Süddeutschland hinaus.
Seit seiner Gründung 2018 widmet sich der Förderverein Schloss Mainberg e.V. mit seinen aktuell 166 Mitgliedern dem selbst gestellten Auftrag, die Öffentlichkeit über das Bauwerk zu informieren und an einer zukunftsfähigen Ausrichtung mitzuwirken. Ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit ist das Sichten, Sichern und Sammeln von Gegenständen zur Schlossgeschichte.

Gemälde, Möbel und die Ausstattung durch herausragende Kunsthandwerker begründeten den Ruf der Besitzer Sattler und Sachs als Mäzene. Das Schloss wurde zu einem Hort der Kunst und selbst von vielen bedeutenden Künstlerinnen und Künstlern porträtiert. Souvenirs mit Schlossansicht sowie ungezählte Fotos und Ansichtskarten zeigen das prägende Bauwerk am Mainbogen als zentralen Identifikationspunkt der Menschen mit ihrer Heimatregion und als touristische Attraktion.
Papstfigur aus der Sammlung Sattler erworben
"Ich habe einen Schatz für Sie!" – regelmäßig würden den Förderverein solche oder ähnliche Angebote aus ganz Deutschland erreichen, sagt Horling. Beim zweimaligen "Ausverkauf" des Schlossinventars seien seine Schätze in alle Himmelsrichtungen verstreut worden und werden jetzt von Erben wieder auf dem Markt angeboten. Ankäufe und auch viele Schenkungen, die durch die Öffentlichkeitsarbeit und digitale Sichtbarkeit des Vereins zuletzt stark zugenommen haben, würden regelmäßig zu medialer Aufmerksamkeit führen.
Jüngster Zuwachs des Vereins ist eine Figur aus dem 18. Jahrhundert, die aus der Sammlung Sattler stammt und 1901 in Berlin versteigert worden war. Als Schenkung erhielt der Verein zudem einen Schrank, einen Schreibtisch und drei Stühle. Dieses Mobiliar aus dem Umfeld von Willy Sachs war 1948 verkauft worden und stand zuletzt bei einer Familie in Jesteburg südlich von Bremen. Als Leihgabe bekam der Verein zwei kunstvoll geschnitzte Fassböden aus dem Besitz der Familie Sachs. Neben dem "Nepomuk"-Gemälde, der Papstfigur und dem Sartorius-Porträt werden diese Gegenstände aus dem Besitz der Familie Sachs Höhepunkt der Ausstellung sein.
Information: Die Ausstellung findet zwischen 1. Advent und Dreikönig, 30. November und 5. Januar, im Bürgerhaus Schweinfurt, Erdgeschoss, Burggasse 17, vom 30. November 2024 bis 5. Januar 2025 statt. Öffnungszeiten sind jeweils freitags, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr.