
Als dritte Station ihrer "Team-BayernTour" machten die Spitzenkandidaten von Bündnis90/Die Grünen mit ihrem Format "Frag Katharina und Ludwig" Halt auf dem Schweinfurter Georg-Wichtermann-Platz. Bei einer aufgeheizten Atmosphäre, mit einigen Grünen-Gegnern, die sich während der gesamten Veranstaltung lautstark bemerkbar machten, gab sich die Partei um den Schweinfurter Landtagsabgeordneten Paul Knoblach und den bayerischen Spitzenkandidaten Katharina Schulze und Ludwig Hartmann kämpferisch.
Vor fünf Jahren zog Biobauer Paul Knoblach überraschend in den Landtag ein. Als Direktkandidat des Wahlkreis Schweinfurt soll es für den Politiker aus Garstadt erneut nach München gehen. "Die allgemeine politische Lage ist eigentlich zum Verzweifeln", sagte Knoblach in seiner Rede.
Sein Blick richtete sich dabei zunächst auf die Umweltprobleme. "Die Klimakrise ist spürbarer denn je", betont er und kritisiert im selben Atemzug Bundesverkehrsminister Volker Wissing, der "obwohl er Mitglied der Ampel-Koalition ist, von Klima-Bla-Bla redet".

Angriffslustig zeigte sich der Landtagsabgeordnete auch in Richtung Ministerpräsident Markus Söder, der den Grünen vorwerfe, an die alte Partei-Ideologie und weniger an das Allgemeinwohl zu denken. "Ausgerechnet Söder, der großartigste Umweltschützer aller Zeiten", konterte Knoblach zynisch. "Keiner weiß, was aus dem Baum geworden ist, den er umarmt hat." Dabei seien etwa die Seen und Flüsse immens mit Glyphosat belastet, die Region außerdem auch vom Wassermangel durch die Trockenheit betroffen.
Knoblach: Dass Aiwanger noch Bayerns Vize ist, empfinden die Grünen als Skandal
Auch Söders Umgang mit der Aiwanger-Affäre kritisierte er harsch. Dass der Freie Wähler-Politiker immer noch Bayerns Vize ist, empfinden die Landtags-Grünen als Skandal. "Er ist nicht nur als rechter Populist gefährlich. Ihm ist auch der Schutz von Klima, Umwelt und Schutz der Arten völlig egal." Knoblach und seine Partei wollen trotz "kruder Attacken" weiter mit Leidenschaft für eine intakte Umwelt und damit für die vielen vernünftigen Menschen der Region kämpfen, beteuerte Knoblach.

"Es gab nie mehr Gründe grüne Politik zu machen", befindet der bayerische Spitzenkandidat Ludwig Hartmann, der dann gemeinsam mit Katharina Schulze die Bühne betrat. Die Hauptprogrammpunkte des Wahlkampfes der Grünen verkündete Schulze eingangs im Schweinsgalopp: konsequenter Klimaschutz, der Ausbau erneuerbarer und günstiger Energie. Schließlich erlebe "unser schöner Freistaat gerade Stillstand". Dabei seien die Herausforderungen groß.
Bezahlbare Energie - für Wirtschaft, Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen
Schulze möchte sich für die Kindergrundsicherung einsetzen, um die Kinderarmut zu bekämpfen, etwa mit kostenlosen Mittagessen an Schulen. Sie erläuterte außerdem, dass der schnelle Ausbau von Sonnen- und Windenergie auch gut für den Geldbeutel der Bürger und vor allem der Wirtschaft wäre. "Denn die brauchen saubere und bezahlbare Energie" sagt Schulze den Schweinfurtern: "Wir wollen Wohlstand, Innovation und sichere Arbeitsplätze."
Die Politikerin fordert, dass sich Bayern "endlich wie ein Einwanderungsland verhalten muss". Schulze kritisierte dabei die Abschiebepraxis Bayerns, wenn Menschen, die in Ausbildungen oder Beschäftigungsverhältnissen seien, mitten in der Nacht aus ihren Häusern gezogen werden und abgeschoben würden. "Wir werden das beenden", kündigt die Grüne an.
Was den Gästen der Wahlkampfveranstaltung wichtig war
In der abschließenden Diskussionsrunde kamen meist klassische Grünen-Themen wie das Glyphosatverbot, Fragen zu Wärmepumpen und Windkraft zur Sprache, aber auch den Standpunkt des bayerischen Grünen-Spitzenpersonals zur Sozialpolitik wollten die Bürgerinnen und Bürger erfragen.
Ich kann nur keine konkreten Lösungsvorschläge der KritikerInnen finden, keine Alternativen ... Nur Hetze ... u. von den meisten anderen Parteien (besonders denen an der Macht) u. ihren KandidatInnen: Schweigen, Leugnen, unter den Teppich kehren ... Aber im Bierzelt immer schön lächeln u. winken.
Unter freiem Himmel, mitten in der Stadt auf dem Georg-Wichtermann-Platz, haben die unterfränkischen Grünen eingeladen zu: "Frag Katharina und Ludwig".
Nach Grußworten, als erster Höhepunkt des Abends, eine Gastrede von Christian Springer.
Die Klimaerhitzung, der russische Krieg gegen die Ukraine, die populistischen Angriffe gegen demokratische Strukturen unserer Gesellschaft: Mit klarem Blick auf Ursachen und Profiteure, pointiert und ohne Scheu, Verantwortliche beim Namen zu nennen, setzte Springer die Politik der aktuellen Bayerischen Staatsregierung in Kontrast zu den Herausforderungen und Notwendigkeiten unserer Zeit.
Die lauten Kritiker:innen waren nach den Redebeiträgen weg.
Rege genutzt wurde das Angebot "Frag Katharina und Ludwig" – Demokratie live!
Faire Politik ist möglich.
Es ist unsere Wahl.
Und so jemand soll man dann wählen?
Nein danke.
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Übrigens wissen die Grünen genau, dass ihr versprochenes Glyphosat Verbot weder auf bayerischer Ebene noch in Berlin machbar ist. Alleiniges Entscheidungsrecht hat die EU.
Andere mitgliedsländer mussten auch schon Rückzieher machen, weil Gerichte derlei Alleingänge wieder kassiert haben.
Sie versprechen es trotzdem. Ehrlichkeit geht anders.
Demokratie endet dort, wo man Grünen mit Fakten und Kritik begegnet.
was mich derzeit nur stört: Aussagen der Unionskandidaten kommen auf die Goldwaage..... andere können loslassen, was sie wollen.... irgendwie traurig
Die Bundesländer haben begrenzten Einfluss auf die Verwendung von Glyphosat, obwohl die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln auf EU-Ebene erfolgt. So können die Bundesländer bestimmte Auflagen oder Verbote für den Einsatz von Glyphosat auf ihren eigenen Flächen oder in bestimmten Schutzgebieten erlassen.
Die Bundesregierung hat zudem das Ziel, Glyphosat ab Anfang 2024 komplett zu verbieten.
Die Entscheidung über die Erneuerung der Genehmigung auf EU-Ebene ist vertagt, bis die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ihre Bewertungen abgeschlossen haben. Das wird voraussichtlich im Jahr 2023 geschehen.
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Ja, die Mitgliedsländer können die Auflagen erteilen. So gilt in D in Wasserschutzgebieten ein Totalverbot.
Die grünen versprechen aber ein Totalverbot zum Jahreswechsel und haben das mit der Ampel schon zum Gesetz gemacht, welches sich aber nur halten lässt, wenn die EU die Zulassung entzieht. Ansonsten wird das per Gericht wieder kassiert und D ist für den Zeitraum schadensersatzpflichtig.
Auch Frankreich musste deshalb zurückrudern.
Der aktuelle Stand vom 13.09.2023 kann unter
https://www.efsa.europa.eu/de/topics/topic/glyphosate
eingesehen werden.
Auflagen und Teilverbote (bestehen längst) sind den Mitgliedsländern möglich. Totalverbote nicht, sofern Glyphosat grundsätzlich in der EU zugelassen bleibt.
Die Ampel hat jedoch das Totalverbot ins Gesetz gegossen und wird das zurücknehmen müssen, wenn die EU erneut zulässt.
Dreist gelogen hat Knoblach in dem Punkt der immensen Glyphosatbelastungen.
Dazu gibt es Erhebungen. Gewässer werden schließlich von den Behörden überwacht. In der überwältigenden Mehrheit der Proben ist Glyphosat weit unter dem Grenzwert.
Das weiß Herr Knoblach auch. Habe mich auf einer anderen Veranstaltung in Schweinfurt länger mit ihm unterhalten. (Auch zu Wolf, dem Bio-Leakage-Effekt, usw.Die Faktenlage ist ihm wohl bekannt)
Aber er muss halt kräftig überdramatisieren, dass die grüne Wahlkampftaktik aufgeht. Drum greift er ab und an zu Lügen.
Wer´s braucht...
Ich weiß nicht, welche Grundqualifikationen Sie von einem Abgeordneten erwarten. Für mich jedoch gehört Ehrlichkeit dazu.
https://bund-naturschutz-röthlein.de/themen/artenvielfalt/unkenbach/
Herr Hartmann und Frau Schulze, da ich sicher bin, dass Sie meinen Kommentar lesen, warum wollen Sie uns aus München vorschreiben wie wir unseren Wald zu bewirtschaften haben.
Geben Sie mir/uns nur ein Argument warum wir uns von München einen Nationalpark überziehen lassen sollen?
Nur einen!
Gott mit Dir du Land der Bayern.
Himmel hilf!
Der Fleisch gewordene Unterschied zwischen Spitzenpersonal und spitze Personal...
Gott mit Dir du Land der Bayern…
Ich bin sehr zuversichtlich, dass die nicht ansatzweise rankommen.
Wir werden sehen.
Wer zuletzt wählt, wählt am besten!