Marianne Prowald (SPD) wirkte erleichtert, als sie am Donnerstagmorgen im Bauausschuss des Stadtrates ihr Fazit zog: "Nach Ringen haben wir die Hauptstraße so ziemlich in trockene Tücher gelegt." Mehrere Jahre hat dieses Ringen um die Sanierung der Oberndorfer Hauptstraße gedauert. Jetzt ist das Projekt offiziell auf den Weg gebracht. Mitte April war in eben jenem Gremium ein Beschluss gescheitert, nach fünf Stunden Sitzungsdauer waren nur mehr sieben von 15 Mitgliedern im Raum und der Ausschuss beschlussunfähig.
Doch so konnte Prowald zumindest auch den Ortstermin, der in der Folgewoche nach der Sitzung Mitte April mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern stattfand, loben. "Da sieht man mal wieder, wie wichtig es ist, dass man vor Ort etwas bespricht und die Bürger beteiligt." Prowald hatte zuvor noch kritisiert, dass weder Baureferent Ralf Brettin noch Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) sich vor der Sitzung im April Zeit genommen hätten, die Details mit den Bürgern zu besprechen. Das Ergebnis lässt sich für Prowald sehen. "Im Großen und Ganzen können wir damit jetzt gut leben."
Nach der letzten Sitzung waren bei der Verwaltung einige Fragen und Anregungen schriftlich eingegangen. Beantwortet hat sie Tiefbauamtsleiter Christian Meckel in der Ausschusssitzung am 12. Mai, nachdem er den aktuellen Plan für den 650 Meter langen Abschnitt zwischen den Straßen "Am Oberndorfer Weiher" und "Werkstraße" erläutert hatte. Ein Beispiel: Wie soll die geplante Ausfahrt aus der Knaufstraße aussehen? Meckels Erklärung: Sie soll über die neu angelegte Fläche westlich der Bushaltestelle – es darf nur nach rechts in die Hauptstraße eingebogen werden – erfolgen. "Wir haben dort sehr geringen Verkehr", sagte Meckel, "das dürfte also kein Problem sein."
Hauptstraße: Weniger Parkplätze als zuvor
Grundsätzlich soll es deutlich weniger Parkplätze als bisher innerhalb der Hauptstraße geben. Eine schriftliche Anmerkung dazu war, dass man die Parkplätze im östlichen Bereich auf die Nordseite verlegen könnte, da dort möglicherweise mehr Parkplätze möglich wären. "Das haben wir geprüft, das ist schlichtweg nicht der Fall", widersprach Meckel und nannte als Grund die vielen Grundstückszufahrten.
Mehr Parkplätze soll die Metzgerei Geeb bekommen, zwei zusätzliche Stellplätze seien vor Hausnummer 1 vorgesehen. Laut Meckel ist ein Versetzen der Bushaltestelle, um direkt vor dem Laden Parkplätze zu bieten, nicht möglich, da es an anderen Stellen keinen Platz dafür gebe. Der Ausschuss hingegen sah in der vorgestellten Lösung ein großes Manko. "Ich habe meine Bedenken, wenn die Autofahrer da rückwärts in den Verkehr fahren", sagte etwa Marianne Prowald. Rüdiger Köhler (CSU) formulierte es drastischer: "Ich sage, das geht gar nicht." Hinter den Parkplätzen verlaufe ein Radweg, außerdem stehe ein Baum daneben. Köhler beantragte, "dass man hier nochmals im weiteren Zuge der Planung ins Detail einsteigt".
Am Ende stimmte das Gremium dem Beschlussvorschlag grundsätzlich zu. Die Verwaltung solle die Stellplatzsituation vor der Metzgerei nochmals prüfen unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit und der Frage, ob mehr Stellplätze möglich seien, fasste Oberbürgermeister Remelé zusammen.