Tempo 30 für die Verkehrsadern in Oberndorf hatte die SPD 2020 beantragt. Seitdem liegt der Antrag für ein Tempolimit auf dem Tisch. Obwohl schon bald klar war, dass die Chancen schlecht stehen für Tempo 30 in der Würzburger Straße, der Engelbert-Fries-Straße und der Hauptstraße in Oberndorf. Die jüngste Entscheidung fiel jetzt im Haupt- und Finanzausschuss am 26. April. Dort wurde klar: es gibt nur eine Option.
Und die heißt Hauptstraße. Von ihr beziehungsweise von der Frage, ob sie umgestaltet wird, hängt es ab, ob das Tempolimit zumindest in dem Bereich eingeführt werden könnte. Denn für die beiden anderen Straßen ist klar: ein Tempolimit wird es hier nicht geben. Ordnungsreferent Jan von Lackum erklärte, warum. Die Würzburger Straße, durch die laut Verkehrsmessungen 24.000 Fahrzeuge am Tag rollen, ist eine Staatstraße, dient dem überörtlichen Verkehr.
Eine Staatsstraße könne man auch nicht einfach zur Tempo-30-Zone erklären. Dafür bräuchte es gewichtige Gründe. Die gibt es auch nach Ansicht der zuständigen Behörde, der Regierung von Unterfranken, nicht. Das ist jetzt klar. Weder existiere eine besondere Gefahrenlage noch eine besondere Lärmbelästigung, was Messwerte zeigten. Dass sich Anlieger vom Verkehrsaufkommen gestört fühlten, reiche nicht, hatte es in einer Sitzung 2020 geheißen.
Warum eine Sanierung der Hauptstraße noch nicht auf den Weg gebracht worden ist
An dieser Haltung hat sich nichts geändert, auch nicht im Fall Engelbert-Fries-Straße, die zwar nur eine Gemeindestraße ist, aber auch die Funktion hat, den Verkehr zügig im Erschließungsgebiet zu verteilen. Auch dort lehnt die Regierung von Unterfranken als Obere Verkehrsbehörde ein Tempolimit ab.
Und die Hauptstraße? 13.000 Fahrzeuge werden hier pro Tag gezählt. Auch die Hauptstraße ist eine Verkehrsader. Wird sie allerdings so grundlegend saniert und umgestaltet, dass sie nicht nur einen neuen Belag bekommt, wäre ein Tempolimit dort möglich, so von Lackum. Eine solche grundlegende Sanierung ist auch geplant. Doch die Arbeit an den Plänen hat sich hingezogen.
Jetzt liegt sie zwar vor, könnte das Projekt endlich auf den Weg gebracht werden. Allerdings müssen die Stadtratsgremien noch zustimmen. Das war Mitte April im ersten Schritt daran gescheitert, dass nach fünf Stunden Sitzung im Bau- und Umweltausschuss nicht mehr genügend Räte anwesend waren, um noch beschlussfähig zu sein.
Was Tempo 30 nach Ansicht der SPD für Oberndorf bringen würde
Für die Option "Tempo 30 in der Hauptstraße" gab es im Haupt- und Finanzausschuss schon einmal geschlossene Zustimmung. Nach Ansicht von Marianne Prowald, SPD-Stadträtin aus Oberndorf, wäre dieser Schritt "sehr wichtig". Dass nicht mehr drin ist, nahm sie zur Kenntnis. Auch wenn sie bei der Begründung ihres Antrags dabei blieb: Ein Tempo 30 in allen drei Straßen würde fast nichts kosten, dafür viel bringen – für mehr Sicherheit, weniger Lärm, weniger Feinstaub.
Ursprünglich soll eine solche Zone für Beruhigung (weniger Lärm für Anwohner) sorgen.
Es bringt also nichts eine Tempo 30 Zone zu beantragen. Die erlaubte Geschwindigkeit ist verstärkt zu kontrollieren.