
Seit Ende Juli ist der Rückzug der Kongregation der Schwestern des Erlösers bis Ende dieses Jahres aus dem Krankenhausbetrieb von St. Josef in Schweinfurt bekannt. Seither gab es zahlreiche Gespräche, um die Krankenhausversorgung für die Bevölkerung ab 2025 sicherzustellen. Unter anderem sind Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) und Landrat Florian Töpper (SPD) seit Wochen in intensivem Austausch.
Nun informierten Stadt und Landkreis in einer gemeinsamen Mitteilung über das Ergebnis eines runden Tisches am 6. September, an dem Vertreter des Krankenhauses St. Josef, der Krankenhäuser in der Region, Mandatsträger aus Bund und Land sowie Führungskräfte der Agentur für Arbeit dabei waren. "Im Zentrum stand dabei die Frage, welche Perspektiven es für die Mitarbeitenden des St. Josefs in der Region gibt. Die Fachkräfte sollen unbedingt in der Gesundheitsregion Main-Rhön gehalten werden", heißt es in der Pressemitteilung.
Perspektiven für die Mitarbeitenden in St. Josef schaffen
Außerdem gab es den von Landrat Florian Töpper und Bezirkstagspräsident Stefan Funk initiierten Koordinierungskreis mit Chefärzten der beiden Schweinfurter Krankenhäuser und der Geomed-Kreisklinik sowie einigen mit St. Josef kooperierenden Ärzte und Praxen. Der Fokus hierbei lag auf der Versorgungssituation in Stadt und Landkreis Schweinfurt und der gemeinsamen Absicht, "mit vereinten Kräften an der Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung zu arbeiten." An beiden Terminen war auch die Mitarbeitervertretung von St. Josef mit dabei.
„Mir ist bewusst, dass die Mitarbeiter des Krankenhauses St. Josef gerade vor einer großen Herausforderung stehen. Diese Tatsache und auch das Schicksal jedes Einzelnen beschäftigen mich sehr“, wird OB Remelé zitiert. "Es ist wichtig, dass wir Perspektiven schaffen, denn wir hier in Schweinfurt und auch in der Region, wir brauchen jeden einzelnen Mitarbeiter". Auch die Agentur für Arbeit bekräftigte die Einschätzung des Oberbürgermeisters, dass alle Fachkräfte hier in der Region gehalten werden sollen.
Die endgültige Entscheidung soll bis Ende September fallen
Ein Funke Hoffnung, dass es doch noch einen Verkauf des Josefs-Krankenhauses an einen anderen Interessenten geben könnte, lässt die Pressemitteilung: "Die endgültige Entscheidung für die Zukunft des Krankenhauses St. Josef wird noch in diesem Monat fallen", wird Krankenhausdirektor Norbert Jäger zitiert. Ein Betriebsübergang sei nach wie vor die präferierte Lösung für die Mitarbeitenden und auch unternehmerisch die bessere Option. Dennoch werde parallel auch die Schließung vorbereitet. Klar sei, dass alle Beteiligten schnell Planungssicherheit brauchen.
Wie es mit den Belegärzten und den an St. Josef angeschlossenen Praxen weiter geht, werde derzeit intensiv diskutiert. Bestehende Mietverträge sollen weitergeführt werden, so Norbert Jäger. Allerdings ist eine Krankenhaus-Anbindung der Kooperationspartner dann nicht mehr gegeben. Von Seiten des Leopoldina-Krankenhauses wie der Geomed-Klinik wurden bereits mehrere Gespräche mit verschiedenen Praxen geführt.
Die Herausforderung, heißt es in der Pressemitteilung, sei weiter die nicht ausreichende Finanzierung des Gesundheitswesens. Dadurch seien Stadt wie Landkreis in vielen Dingen die Hände gebunden. Für Landrat Florian Töpper ist die Stärkung des ländlichen Raums wichtig: "Wir sind fest entschlossen, Gerolzhofen auch weiterhin als Krankenhausstandort zu halten." Er wie der OB stellten klar, dass Stadt und Landkreis mit ihren finanziellen Mitteln nicht den Weiterbetrieb des Krankenhauses St. Josef ermöglichen können.