Die Anrainer Schweinfurt, Geldersheim, Niederwerrn sowie der Landkreis Schweinfurt wollen die Umgestaltung der Conn-Barracks vor den Toren Schweinfurts für eine Nutzung als Gewerbepark beschleunigen. Dazu haben ihre Vertreter Anfang des Monats eine gemeinsame Grundsatzvereinbarungund eine Resolutionunterzeichnet, wie das Landratsamt am Donnerstag bekanntgegeben hat.
Gewerbepark trotz Ankerzentrum
Mit der Grundsatzvereinbarung bekräftigen die Verbandsmitglieder ihren Willen zur Entwicklung eines Gewerbeparks mit mindestens 100 Hektar gewerblicher Nutzfläche, heißt es in der Mitteilung. Bürgermeisterin Bettina Bärmann (Niederwerrn) wird darin mit der Forderung zitiert, dass die Nutzung als Gewerbepark auch während des Betriebs des Anker-Zentrums für die Aufnahme von Flüchtlingen möglich sei. Der Umzug des Zentrums von der ehemaligen Ledwards- in die Conn-Kaserne ist angelaufen und soll bis Ende Juni abgeschlossen sein.
Die Resolution appelliert „an die relevanten Akteure auf allen politischen und Verwaltungsebenen“, die Entwicklung der Conn-Barracks im Sinne und zum Wohle der Region zu unterstützen.
Freistaat soll Zusage einhalten
Die Kommunen erinnerten bei der Untzerzeichnung, bei der auch Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU) anwesend war, an die Zusage des Freistaats, dass das Anker-Zentrum dort nur bis Ende 2025 betrieben werden soll. Diese Zusage sei für Erschließung und Nutzung der Hauptfläche der Conn-Barracks als Gewerbepark unerlässlich, heißt es in der Mitteilung. Die Unterschriften setzten neben Bärmann Landrat Florian Töpper, OB Sebastian Remelé (Schweinfurt) und Bürgermeister Oliver Brust (Geldersheim).
Auch Thema im Wahlkampf
Die Schriftstücke waren zuvor in den beiden Gemeinderäten, im Stadtrat und im Kreisausschuss des Landkreises befürwortet worden. Zuletzt hatte den aus seiner Sicht zu langsamen Fortschritt bei der Konversion Landratskandidat Lothar Zachmann (CSU) zum Wahlkampfthemagemacht.
Die Kaserne, auf deren Gelände sich auch ein ehemaliger Flugplatz befindet, ist 2014 von der US-Army aufgegeben worden. Innerhalb eines gemeinsamen Zweckverbands wollen die vier Kommunen die Umwandlung zu einem Gewerbepark koordinieren. Der so genannte Motorpool, der durch die B 303 vom restlichen Gelände abgetrennt wird, ist bereits umgewidmet und wird inzwischen von einem Privatunternehmen genutzt.