Nun ist es offiziell: Das gemeinsame Impfzentrum für Stadt und Landkreis kommt auf den Schweinfurter Volksfestplatz. Die bayerische Staatsregierung hatte Ende Oktober beschlossen, auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte Corona-Impfzentren aufzubauen. Neben Errichtung und Betrieb sollen zusätzlich ausreichend "mobile Impfteams" zusammengestellt und eingesetzt werden, teilten Stadt und Landkreis Schweinfurt in einer gemeinsamen Erklärung am Freitag mit.
Aufgrund der positiven Erfahrung bei der Zusammenarbeit am gemeinsamen Testzentrum auf dem Gelände der ehemaligen Ledward Barracks habe man beschlossen, erneut zu kooperieren. Nach einem auf Vorgaben der Staatsregierung beruhenden Vergabeverfahren erhielt nun die Firma "21Dx GmbH" – Betreiber von Corona-Teststationen in Deutschland – den Auftrag. Das Münchner Unternehmen werde die Einrichtung und den Betrieb sowie die Koordinationsaufgaben einschließlich der Terminhotline übernehmen und auch die mobilen Impfteams stellen, heißt es in der Mitteilung.
Container auf dem Volksfestplatz
So soll auf dem Volksfestplatz ein Impfzentrum aus Containern entstehen, in dem drei Impfstrecken eingerichtet werden, die jeweils mit einem Arzt, medizinischem Fachpersonal und Verwaltungskräften besetzt sind. Die Öffnungszeiten sind vorerst von Montag bis Sonntag, 8 bis 16.30 Uhr, geplant und könnten bei Bedarf erweitert werden. Die Impfungen werden generell freiwillig sein. Laut Stadt und Landratsamt können im Impfzentrum zunächst 300 Personen pro Tag geimpft werden. Daneben werden sechs mobile Impfteams Impfungen vor Ort vornehmen, etwa in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie bei nicht mobilen Personen.
Welche Personengruppen zuerst geimpft werden, stehe noch nicht abschließend fest. Die Ständige Impfkommission erarbeitet hierzu noch Empfehlungen, die dann vom Bundesgesundheitsministerium verbindlich vorgegeben würden. Nach momentanem Stand sei aber davon auszugehen, dass zunächst die Risikogruppen, also etwa Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, Pflegepersonal oder Krankenhauspersonal geimpft werden. In einem nächsten Schritt wird es dann für Berufsgruppen wie beispielsweise Lehrer oder Polizisten möglich sein, sich impfen zu lassen.
Aller Voraussicht nach werden die Impfungen Anfang des kommenden Jahres beginnen, da aktuell noch kein Impfstoff zur Verfügung steht. Das Impfzentrum wird dennoch bereits Ende kommender Woche einsatzbereit sein. Verwaltet wird das Impfzentrum von der Stadt Schweinfurt. Eine eigens dafür abgestellte Verwaltungsleiterin kümmere sich um die Impfstoffbeschaffung und koordiniere die Abläufe mit dem Ärztlichen Leiter des Impfzentrums, den das mit dem Impfzentrum beauftragte Unternehmen stellt.
Wie sollen die Impfungen ablaufen?
Wie das Landratsamt zuvor mitteilte, gehe das Gesundheitsministerium von mehreren Phasen aus, in denen die Impfungen zunächst zentral und gezielt über das Zentrum und die mobilen Teams, später auch über niedergelassene Ärzte erfolgen soll. Letzteres soll möglich sein, sobald der Impfstoff in großen Mengen verfügbar ist.
Trotz des nun vorhandenen Impfzentrums bleibt den Bürgern im Raum Schweinfurt derzeit aber nur das Warten auf den Impfstoff. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte, sind die Inzidenzwerte in Stadt und Landkreis Schweinfurt zwar weitestgehend stabil geblieben. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner lag dennoch in der Stadt bei 151,6 (Vortag 146). Im Landkreis sank sie von 129,9 auf 116,1. Gegenüber dem Vortag kamen in der Stadt 14 Neuinfizierter hinzu, im Landkreis 22. Das sind jeweils weniger als am Vortag.
Zudem meldete das Gesundheitsamt einen weiteren Todesfall. Dabei handelt es sich um einen positiv auf das Coronavirus getesteten 88-jährigen Mann (mit Vorerkrankungen) aus dem Landkreis Schweinfurt. Die Zahl der Todesfälle liegt somit bei insgesamt 86 (Landkreis 55 / Stadt Schweinfurt 31).
OB Remelé mahnt zur Vorsicht
Indes haben – nachdem in Bayern seit Mittwoch der Katastrophenfall ausgerufen wurde – Stadt und Landratsamt Schweinfurt ihre Allgemeinverfügung erneuert. Neben den bisherigen Regelungen gilt nun auch ein ganztägiges Alkoholverbot im gesamten öffentlichen Raum, teilte die Stadt mit. Weiter gilt in der Stadt die Maskenpflicht in der Spitalstraße, Rückertstraße, Keßlergasse, Lange Zehntstraße sowie am Roßmarkt. Im Landkreis gilt Maskenpflicht in Gerolzhofen für den Marktplatz, für die Marktstraße sowie die Kirchgasse und in Werneck für den Balthasar-Neumann-Platz im Bereich zwischen Hahnenhof und Würzburger Straße.
Oberbürgermeister Sebastian Remelé appellierte im Hinblick auf die anstehenden Festlichkeiten an die Schweinfurter Bürger. "Nutzen Sie diese Weihnachtsfeiertage trotz der Ausnahmeregelung bitte ausschließlich dazu, mit Ihren engsten Familienmitgliedern zusammen zu sein." Feiern sollten demnach in angemessenem Rahmen erfolgen. Die Ausnahmeregelung, wonach vom 23. bis zum 26. Dezember ein Zusammentreffen von bis zu zehn Personen erlaubt ist, sei ausdrücklich keine Einladung zu Partys und Feiern ohne Abstands- und Hygieneregeln. "Nur gemeinsam können wir verhindern, dass dieses Weihnachtsfest für eine dramatische Entwicklung der Coronalage in Schweinfurt sorgt. Bleiben Sie vorsichtig", so Remelé.
Können sie sich vorstellen, dass man auch andere Aufgaben in unserem Gesundheitssystem übernommen hat und eine tiefe Hoffnung hat, dass man durch professionelles Arbeiten an anderer Stelle Entlastung erfährt?
Können sie sich vorstellen, dass zu spätes Handeln Leben gefährden kann?
Können sie sich vorstellen, dass nicht jeder zu Hause auf der Couch liegt und mosert?
Können sie sich vorstellen, dass man, auch wenn ich mich wiederhole, in allen (!!!) anderen Landkreisen seinen Job gemacht hat? Wenn sie meinen, dass das aufgrund von Langeweile zu Pauschalkritik geführt hat, dann unterstelle ich ihnen eine gewisse Parteilichkeit.