Jahrelang erhoben immer wieder Angehörige und ehemalige Mitglieder Vorwürfe gegen die Gemeinschaft Go&Change und teilweise gegen deren Anführer Kai K. direkt. Doch zu einer Anzeige kam es nie. Auch für die Todesfälle im ehemaligen Kloster Lülsfeld musste sich niemand verantworten. Das ändert sich im Februar 2024: Kai K. steht vor Gericht. Vorgeworfen wird ihm mehrfache Vergewaltigung und gefährliche Körperverletzung.
In der vierten Podcast-Folge von Mordsgespräche zu Go&Change beschäftigen wir uns mit dem Fall, der Kai K. auf die Anklagebank bringt. Es ist eine junge Frau, die Anzeige erstattet. Sie wirft Kai K. vor, sie über Tage misshandelt zu haben und diesmal gibt es scheinbar Beweise: Würgemale und Verletzungen an ihrem Körper. Doch die Lage ist kompliziert. Denn Lena, wie wir die Frau nennen, hat das, was ihr angetan wurde, lange nicht als Vergewaltigung eingeordnet. Sie spricht von Folter und von Todesangst, aber auch davon, dass Kai K. die Liebe ihres Lebens war.
Das Gericht taucht tief in das Gemeinschaftsleben von Go&Change ein. Etwa 30 Zeuginnen und Zeugen sagen aus und das Verfahren zieht sich über sieben Monate. Es geht darum, ob Lena eine glaubwürdige Zeugin ist - und um die Schuldfähigkeit von Kai K.