Im Oktober 2022 steht ein Krankenwagen vor dem ehemaligen Kloster in Lülsfeld, in dem die Gemeinschaft Go&Change lebt. Für einen 56-Jährigen kommt jedoch jede Hilfe zu spät. Er ist bereits tot, als die Rettungskräfte eintreffen. Roland - so heißt der Mann - ist an Drogenmissbrauch gestorben.
Der Schweizer hatte sich mit seiner ganzen Familie der Gemeinschaft angeschlossen. Er, seine Frau und die beiden fast erwachsenen Zwillingstöchter hatten in Lülsfeld ein zweites Zuhause gefunden. Doch schon nach kurzer Zeit in der Gemeinschaft bricht die Familie auseinander, Rolands Frau muss das Kloster verlassen und auch das gemeinsame Haus in der Schweiz. Sie täte ihrem Mann und ihren Töchtern nicht gut, heißt es.
In der dritten Folge der Mordsgespräche-Podcast-Serie über Go&Change geht es um Rolands Tod - und darum, wie seine Familie in der Gemeinschaft zerbrach. Mit einem engen Freund hat der 56-Jährige viel über sein Leben bei Go&Change gesprochen. Durch diese Schilderungen lässt sich nachvollziehen, wie sehr sich der bodenständige Familienvater in der Gemeinschaft verändert. Er beginnt Drogen zu nehmen, trennt sich von seiner Frau, die er häufig als die Liebe seines Lebens bezeichnet hat - und er hat Sex mit Frauen, die seine Töchter sein könnten.
Die Drogen, die nach seinem Tod in Rolands Körper gefunden werden, sind zu diesem Zeitpunkt laut Ausgestiegenen ein fester Bestandteil der sogenannten Entwicklungs- oder Schattenarbeit. Genauso, wie der Sex mit wechselnden Partnerinnen und Partnern. Oft initiiert, so heißt es, durch Kai K.