Im Jahr 2009 wird ein Mädchen in Schweinfurt ermordet, 2017 ein junge Frau in Aschaffenburg. Die Beschuldigten sind jeweils ihre Väter. Das gemeinsame Motiv aus Sicht der Ermittler: Die Männer waren nicht einverstanden mit dem Lebensstil ihrer Töchter. In beiden Fällen schwirrt der Begriff Ehrenmord durch die Medien. Die neue Folge des Main-Post-Podcasts "Mordsgespräche", beschäftigt sich mit diesem Begriff und den grausamen Taten, die dahinter stehen.
Die 19-jährige Mezgin N. aus Aschaffenburg und die 15-jährige Büsra Ö. aus Schweinfurt mussten sterben, weil sie anders leben wollten, als ihre Familien - besonders ihre Väter - es von ihnen erwartet haben. Davon gehen zumindest die Ermittler in beiden Fällen zunächst aus. Doch es zeigt sich, dass die Motive nicht so klar sind, wie anfangs gedacht.
Experte spricht über Ehrenmorde in Deutschland
Über das Phänomen Ehrenmord sprechen die Moderatoren Corbinian Wildmeister und Silke Albrecht auch mit Dr. Enis Tiz von der juristischen Fakultät der Universität Würzburg. Er hat zum Thema Ehrenmord seine Doktorarbeit geschrieben. Dr. Tiz erklärt unter anderem, was der kulturelle Hintergrund der Täter mit den Taten zu tun hat und wieso er den Begriff Ehrenmord trotz aller Kritik für angebracht hält.