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Würzburg
Warum sich ein Würzburger Jurist mit Ehrenmorden befasst
Eine junge Deutsch-Türkin wird 2005 in Berlin auf offener Straße erschossen. Der Täter: ihr eigener Bruder. Ein Jurist der Uni Würzburg befasst sich mit den Hintergründen.
Kerzen mit Bildern von Hatun Sürücü stehen am 7. Februar 2015 in Berlin an dem Gedenkstein. Die aus einer streng muslimischen Familie stammende Sürücü war am 7. Februar 2005 einem sogenannten 'Ehrenmord' zum Opfer gefallen.
Foto: Lukas Schulze, dpa | Kerzen mit Bildern von Hatun Sürücü stehen am 7. Februar 2015 in Berlin an dem Gedenkstein. Die aus einer streng muslimischen Familie stammende Sürücü war am 7.
Angelika Kleinhenz
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:23 Uhr

Hatun Sürücü starb mit 23 Jahren. Die junge Frau wurde im Februar 2005 mit drei Kopfschüssen an einer Bushaltestelle in Berlin-Tempelhof regelrecht hingerichtet. Der Täter war ihr jüngster Bruder. Zuvor hatte sie sich gegen ihre Familie und eine Zwangsehe aufgelehnt. "Ein klassischer Ehrenmord-Fall, wie er im Lehrbuch steht", sagt Enis Tiz von der juristischen Fakultät der Universität Würzburg. Der Strafrechtler promoviert nicht nur zu dem Fall, sondern vermittelt sein Wissen auch Studierenden im Rahmen des Projektes GSiK-Jura ("Globale Systeme und Interkulturelle Kompetenz und Jura"). Interessant ist das auch, weil das Leben von Hatun Sürücü verfilmt wurde. "Nur eine Frau" heißt das Drama über den Mord in einer deutsch-türkischen Familie, das von Sandra Maischberger produziert wurde und derzeit im Kino zu sehen ist.

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