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Gerolzhofen/Estenfeld
Paukenschlag in der VR-MainBank Gerolzhofen-Estenfeld: Jutta Ackermann verlässt nach Uneinigkeit den Vorstand
Sie war die erste Frau an der Spitze der Gerolzhöfer VR-Bank, die vor zwei Jahren mit der Raiffeisenbank Estenfeld-Bergtheim fusionierte. Doch jetzt gab es Differenzen.
Aus dem Vorstandstrio ist ein Duo geworden: Mit dem plötzlichen Ausscheiden von Jutta Ackermann (Bildmitte) 'aufgrund unterschiedlicher Auffassungen' werden die Geschäfte der VR-MainBank in Gerolzhofen und Estenfeld-Bergtheim aktuell nur von den Vorständen Thomas Endres (links) und Franz-Josef Hartlieb geführt. Das Foto entstand anlässlich der Fusion der beiden Häuser im November 2022.
Foto: Markus Köller (Archivbild) | Aus dem Vorstandstrio ist ein Duo geworden: Mit dem plötzlichen Ausscheiden von Jutta Ackermann (Bildmitte) "aufgrund unterschiedlicher Auffassungen" werden die Geschäfte der VR-MainBank in Gerolzhofen und ...
Stefan Pfister
 |  aktualisiert: 12.12.2024 02:35 Uhr

Wenige Monate bevor sich die VR-Bank Gerolzhofen mit der Raiffeisenbank Estenfeld-Bergtheim vor zwei Jahren zur VR-MainBank zusammenschloss, gab es dort eine aufsehenerregende personelle Nachricht. Mit der damals 48-jährigen Jutta Ackermann stieg im Juni 2022 erstmals in der Geschichte des Gerolzhöfer Bankhauses eine Frau in den Vorstand auf.

Nach der Fusion war sie weiter in führender Position tätig und leitete gemeinsam mit den Vorständen Thomas Endres und Franz-Josef Hartlieb die Geschicke des neuen Kreditinstituts mit seinen vier Geschäftsstellen in den Landkreisen Schweinfurt und Würzburg. Nach gerade einmal zwei Jahren endete nun, urplötzlich und kaum bemerkt, ihre Zeit im Vorstand.

Unterschiedliche Auffassungen zur Geschäftspolitik

Wie die VR-MainBank auf ihrer Internetseite mitteilt, haben die Genossenschaftsbank und Jutta Ackermann "einvernehmlich die Beendigung der Zusammenarbeit vereinbart". In der nur fünf Zeilen umfassenden Information auf der Homepage werden auch die Gründe für das Ausscheiden aus dem Gremium genannt: "Aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über geschäftspolitische Positionen und die zukünftige Ausrichtung der Bank", so ist es dort zu lesen.

Offenbar waren die Differenzen derart unüberbrückbar, dass eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr möglich war und nun zu der einvernehmlichen Vertragsauflösung führte. Die Vorstände Thomas Endres und Franz-Josef Hartlieb bestätigen auf Nachfrage dieser Redaktion das Ausscheiden von Jutta Ackermann zum 30. November. Konkretisieren wollen sie die genannten Gründe allerdings nicht.

Jutta Ackermann stammt aus Unterspiesheim und ist ein Eigengewächs der VR-Bank Gerolzhofen. Ab 1990 hatte sie in der damaligen Raiffeisenbank ihrer Heimatgemeinde eine Ausbildung zur Bankkauffrau absolviert und war nach deren Fusion mit der VR-Bank Gerolzhofen im Jahr 1992 dorthin gewechselt. Zehn Jahre später übernahm sie die Kreditabteilung.

Die Geschäftsstelle der VR-MainBank in der Breslauer Straße in Gerolzhofen. Wann die Nachfolge für die ausgeschiedene Vorständin Jutta Ackermann geregelt wird, steht bislang nicht fest.
Foto: Stefan Pfister | Die Geschäftsstelle der VR-MainBank in der Breslauer Straße in Gerolzhofen. Wann die Nachfolge für die ausgeschiedene Vorständin Jutta Ackermann geregelt wird, steht bislang nicht fest.

Berufsbegleitend schloss Ackermann unter anderem ein Studium zur Diplom-Betriebswirtin und zur Bankfachwirtin ab und war ab 2017 Prokuristin. Im Sommer 2022 wurde sie zunächst Nachfolgerin des ausscheidenden Vorstandes Hubert Zinkl in der VR-Bank Gerolzhofen, bevor sie schließlich ab November die fusionierte VR-MainBank als Vorstandsmitglied in einem Dreiergremium führte. 

Nachfolge noch nicht geregelt

Zusammen mit ihren beiden Vorstandskollegen war sie zwei Jahre lang für die Geschäfte der Genossenschaftsbank mit ihren über 14.000 Mitgliedern und einer Bilanzsumme von zuletzt 947 Millionen Euro sowie den 131 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vier Geschäftsstellen (Gerolzhofen, Unterspiesheim, Estenfeld und Bergtheim) verantwortlich.

Wann ihre Nachfolge geregelt wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Die Entscheidung darüber liege beim Aufsichtsrat, so Thomas Endres. Aktuell wird die VR-MainBank von den beiden verbliebenen Vorständen geführt. Laut Endres und Hartlieb sei die Bank damit aber weiterhin "voll handlungsfähig".

 
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